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Kapitel 3: Denn Vorfreude ist die schönste Freude

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Zu Hause angekommen, setzte sich Cori gleich an den Laptop und suchte nach einer passenden Unterkunft für uns. Ich rannte derzeit vom Kühlschrank, zum Bett, zum Kleiderschrank und wieder in die Küche, zum Badezimmer und auf den Balkon. Ich atmete tief durch. Zu schön wäre auch mal ein wenig Ruhe gewesen. So richtig wusste ich nicht wo ich starten sollte. Reiseführer? Fehlanzeige! Zum Belesen im Internet war es auch zu spät. Die Kanaren kannten wir noch nicht und ein wenig Vorbereitung wäre ja auch nicht schlecht gewesen. „Buch' eine Ferienwohnung mit WLAN!“, rief ich Cori zu. Dann sammelte ich alle Sachen zusammen, die ich mitnehmen wollte und warf sie aufs Bett. So einen Spontan-Urlaub hatten wir auch noch nie.

Corinna war fix mit ihrer Auswahl, so viel war auch nicht mehr verfügbar, denn die Buchung war ja im wahrsten Sinne des Wortes „Last Minute“. Oder heißt das dann „Last Hour“? Schnell holte sie unsere Koffer aus dem Keller. In den Pinken packte sie ein paar Kleider, T-Shirts, kurze Hosen und Röcke zusammen. Bloß nicht die Badesachen vergessen. Eine knappe halbe Stunde später hatten wir eigentlich auch alles. Unser Kamera-Equipment und Tablet kamen ins Handgepäck. Die Koffer waren verschlossen und wir schauten uns an. Cori grinste fröhlich, nahm mich in den Arm und flüsterte mir ins Ohr, dass sie sich sehr auf unsere gemeinsame Zeit auf Teneriffa freut. So langsam steckte sie mich mit dem Reisefieber an und ich konnte mich nun auch ein wenig auf den doch ungeplanten Urlaub freuen. Hilfe, holt den Notarzt!!!*

„Hauptsache das Bier schmeckt da“, entgegnete ich ihr und wir lachten beide. Ich brachte noch fix unseren Schlüssel zu den Nachbarn, damit sie unsere Blumen gießen konnten. Diese waren zunächst ebenso überrumpelt, aber sie freuten sich für uns. Das alte Pärchen verreiste nicht mehr, jedoch lauschten sie gern unseren Geschichten von Abenteuern aus der Ferne. Viel Zeit zum Quatschen blieb mir heute nicht und schnell wie der Wind sauste ich das Treppenhaus noch winkend hinunter. Cori wartete schon, jetzt doch ein wenig angespannt. Eine S-Bahn brachte uns zum Flughafen, wo wir uns in die lange Schlange reihten und unsere Koffer am Drop-off Schalter abgaben. Als unser Gepäck außer Sichtweite war und wir am Gate saßen, atmete ich erst mal richtig durch. Lasst mich überlegen, das hatte ich heute das letzte Mal kurz nach 11 Uhr machen können, bevor Alfredo meine Pizza brachte. Das war mittlerweile vier Stunden her. Prompt meldete sich mein Magen. Mensch, den hatte ich in der Aufregung ganz vergessen. Ich wägte ab was sinnvoller war. Teures Essen im Flieger zu kaufen oder teures Essen hier am Flughafen zu besorgen. Ich entschied mich für letzteres und trieb eine Packung Kekse und zwei belegte Brötchen auf. „Du bist mir heute Abend eine Pizza Margherita mit Salami, Thunfisch, BBQ-Soße, Mais und Käse schuldig!“, raunte ich Corinna zu und reichte ihr ein belegtes Brötchen mit Salat, Paprika und Ei. Sie lachte und versprach mir so viel Pizza wie mir nur lieb sei.

* Meine Lektorin verstand die Herleitung nicht, deshalb hier eine kurze Erklärung dazu ;-) Ulf wurde mit Coris Reisefieber angesteckt. Reisefieber = Fieber = hohes Fieber = lebensbedrohlich = Notarzt.

Ferienwohnungen/-Häuser vs. Hotel

Aufgepasst! Auf diversen Portalen treiben Betrüger ihr Unwesen. Man bucht eine Traum-Ferienwohnung und kurz vor Aufenthalt bekommt man die Info, dass die Ferienwohnung wegen „einer Havarie“ nicht verfügbar sei und man Ersatz bekommt. Es wird einem vorgegaukelt, dass die neue Ferienwohnung ja noch viel luxuriöser ist, als die eigentlich gebuchte und man so ein Glück hat, diese jetzt für den selben Preis angeboten zu bekommen. Dabei sind die neu angebotenen Ferienwohnungen dann meistens die Ladenhüter - irgendwo in den Bergen, weit entfernt von Stadt und Strand. Ein Mietwagen ist dann essentiell. Häufig finden die Ferienwohnungen fernab vom Schuss keine Beachtung und so bekommen die Betreiber sie wenigstens halbwegs voll. Laut einer netten FeWo-direkt Mitarbeiterin ist das natürlich Betrug und es wird auch immer wieder gemeldet, nur leider kann man es im Vorfeld nicht prüfen. Achtet auf Schlagwörter wie luxuriöse und fantastische Ausstattung bei verhältnismäßig günstigem Preis, oder auf Anbieter, die nicht auf eine bestimmte Person schließen lassen.

Außerdem kam es in der Vergangenheit auch schon oft vor, dass Ferienwohnungen angeboten wurden und man, nachdem die Anzahlung geleistet wurde, nie wieder etwas vom Anbieter gehört hat. Bestenfalls bucht ihr eure Unterkunft also über seriöse Portale (z.Bsp. Airbnb oder FeWo-direkt) und mit Absicherung eurer Bezahlung. Achtet auch immer auf die Gästebewertungen.

Abgesehen davon ist Teneriffa ein Urlaubsziel, das bestens für die Mischung Flug/Ferienwohnung/Mietwagen geeignet ist. Mietwohnungen gibt es wirklich wie Sand am Meer. Oft werden sie aus russischer Hand vermietet. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie dann zwar günstig, aber nicht besonders komfortabel eingerichtet sind. Die Architektur ist ja sowieso eine ganz andere als in Deutschland und nicht mit unseren Standards vergleichbar. Wer sich also an undichten Duschen, schiefen Wänden und klemmenden Türen stört, sollte doch lieber ins Hotel gehen und oder etwas tiefer in die Tasche greifen.

Auch für Pauschalurlauber bietet Teneriffa das passende Umfeld. Hier gibt es Hotels mit sämtlichen Verpflegungs-Stufen. Ob F, HP, VP oder AI. Für alle Selbstversorger gibt es aber auch genügend Supermärkte und Restaurants, sofern man in einer größeren Stadt untergekommen ist. Kleine Restaurants mit typisch kanarischem Essen sind in den Touristenhochburgen allerdings leider etwas seltener. Im Laufe der Geschichte gibt es aber den einen oder anderen Geheimtipp für einen unvergesslich kulinarischen Teneriffa-Urlaub.

* Die Abkürzungen für Verpflegungsarten sind wahrscheinlich nicht jedem bekannt. Hier eine kurze Aufschlüsselung: F=Frühstück, HP=Halbpension, VP=Vollpension, AI=All Inclusive

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