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3. Kapitel

Zurück in der Gegenwart

Lucy saß auf ihrem Bett und war ziemlich erschrocken über sich selbst. Sie war auch wütend auf sich selbst. Hastig sprang sie auf und begann, ihre Hochsteckfrisur vor dem Spiegel ihres Frisiertisches zu reparieren.

Was war hier nur passiert? Sie wollte sich ursprünglich darin üben, eine kalte Verführerin zu werden. Und nun war sie erneut im Begriff, ihr Herz zu verschenken. Gegen ihren Willen. Der Duke – Alexander - wäre heute fast zu ihrem Herzen durchgedrungen. Wie konnte das nur geschehen? Sie kannte ihn doch überhaupt nicht. Sie hatten kaum jemals ein Wort miteinander gesprochen. Und doch fühlte sie sich ihm bereits mehr verbunden, als ihr lieb war.

Sie sehnte sich nach ihm - nach seinen Berührungen. Und offenbar fühlte auch er sich in höchstem Maße zu ihr hingezogen. Was mochte er nun von ihr denken? Sie hatte ihn gar nicht zu Wort kommen lassen, weil sie solche Angst davor gehabt hatte, dass er irgendetwas sagen könnte, das sie verletzen würde. Sie wollte nun diesen Traum, diese kleine, heile Seifenblase, in der sie sich mit ihm in Lust vereinigen konnte, bewahren. Es durfte bloß nicht wieder zerplatzen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, sich auf ein derart unbesonnenes und törichtes Abenteuer einzulassen? Den Versuch, eine eiskalte und herzlose Verführerin zu werden.

In ihrer zweiten Saison - mit neunzehn Jahren - hatte sich Lucy mit einem jungen Adeligen, Lord Florian Livingstone, einem Viscount, verlobt und war damals ziemlich verliebt gewesen. Er war einige Jahre älter als sie, hatte dunkelbraunes Haar, braune Augen und ein schmales, längliches Gesicht. Florian war stets dunkel gekleidet gewesen, hatte aalglatt und schnittig ausgesehen. Auch seine Haare waren immer glatt an seinen Kopf frisiert gewesen. Im Nachhinein betrachtet wusste Lucy nun gar nicht mehr, wieso sie eigentlich so angetan von ihm gewesen war. Vielleicht hatte es damals an ihrem jugendlichen Leichtsinn gelegen.

Sie hatte ihm sogar - auf sein Drängen hin - frühzeitig ihre Jungfräulichkeit geschenkt, natürlich absolut im Geheimen. Sie hatte ihn Dinge mit sich anstellen lassen, die sie sich zuvor niemals erträumt hätte. Er hatte sie sozusagen in die Welt der körperlichen Lust und Begierde eingeweiht. Hatte ihr Dinge gezeigt, von denen sie nichts geahnt hatte.

Bis sie eines Tages plötzlich herausgefunden hatte, dass ihr Zukünftiger nicht nur mit ihr das Bett geteilt hatte. Er hatte mindestens noch zwei weitere Geliebte gehabt, wie Lucy voller Entsetzen und rein zufällig herausgefunden hatte. Für Lucy war damals eine Welt zusammengebrochen. Sie hatte die Verlobung unter dem Vorwand gelöst, dass sie sich noch nicht bereit für eine Ehe fühlte und es sich anders überlegt hätte. Daraufhin hatte sie sich gänzlich zurückgezogen.

Sie wollte nun nie wieder einem Mann ihr Herz schenken und riskieren, derart verletzt zu werden. Sie hatte sich von allen Gentlemen abgewandt, bis ihr Vater vor Kurzem verkündet hatte, sie müsse bis zu ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag verheiratet sein, sonst würde ihre jüngere Schwester Daisy das gesamte Erbe bekommen. Eigentlich war es Lucy egal, aber vollkommen mittellos, wollte sie dann doch nicht dastehen.

Sie hatte also beschlossen, ihr Herz und ihre Gefühle abzuhärten und selbst zu einer kalten Verführerin und gefühllosen Liebhaberin zu werden, um vor den möglichen Verletzungen eines künftigen Ehemanns gefeit zu sein und robuster zu werden.

Die eiskalte Verführung des Dukes

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