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3. Kapitel

Harry wartete vor dem riesigen, weißen Stadthaus der Wintersfields, bis endlich jemand die Türe öffnen würde. Es war ein trüber Tag und die grauen Wolken passten gut zu Harrys Stimmung. Ihm war gerade sehr mulmig zumute, denn er wagte sich das erste Mal und unaufgefordert zum Haus der Wintersfields. Würde man ihn überhaupt empfangen? Es spielte jetzt keine Rolle, Harry musste es einfach versuchen. Was sollte er denn sonst tun? Zu Hause sitzen und warten konnte er nicht länger. Er brauchte dringend Klarheit.

Endlich wurde die Türe geöffnet und ein etwas streng aussehender Butler hielt ihm die behandschuhte Hand entgegen. Harry legte wortlos seine Visitenkarte darauf und wurde in die Eingangshalle gebeten. Nun brachte er doch etwas über die Lippen und bat darum, Miss Clara seine Aufwartung machen zu dürfen. Der Butler sah Harry einen Augenblick verdutzt an und wandte sich dann zum Gehen ab.

Harry wartete und blickte sich neugierig in der Eingangshalle um. Sie war sehr großzügig und prachtvoll eingerichtet und vermittelte einen wohlhabenden Eindruck. Außerdem war es hier heller und freundlicher, als Harry es sich vorgestellt hatte.

Plötzlich kam der Butler zurück und sagte: “Ich bedaure, Sir. Miss Clara ist leider unpässlich und kann keinen Besuch empfangen. Ich muss Sie nun bitten zu gehen.”

Harry tat wie ihm geheißen und verließ das Haus.

Draußen blieb er einen Moment vor dem Haus stehen und blickte die Wände hoch - hinauf in den ersten Stock. War da oben irgendwo Clara? Gab es vielleicht irgendeine Möglichkeit, über ein Fenster Kontakt zu ihr aufzunehmen? Harry verwarf diesen verrückten Gedanken sofort wieder und schüttelte den Kopf. Das würde gerade noch fehlen, dass er sich hier komplett lächerlich machte, indem er hinauf zu einem Fenster kletterte. Wie konnte er nur über etwas derart Absurdes nachdenken? Harry beschloss kurzerhand, zu Fuß zu gehen, um seine Gedanken zu klären. Also spazierte er den weiten Weg nach Hause.

Eigentlich war es so gelaufen, wie er es schon geahnt und befürchtet hatte. Wieso hätte man ihm auch plötzlich gestatten sollen, Clara zu begegnen und womöglich die Wahrheit herauszufinden? Wenn auch schon Claras Mutter ihm bislang keine Auskunft geben wollte. Doch was sollte er jetzt tun? Einfach nichts unternehmen, das ging nicht. Dazu liebte und vermisste er Clara einfach zu sehr. Und was, wenn sie vielleicht sogar seine Hilfe benötigte? Was, wenn hier irgendetwas gegen ihren Willen vorging?

Wenn irgendetwas geschehen wäre, dass allseits bekannt war, dann hätte ihn Tante Feodora vor ihrer Abreise nach Bath sicherlich darüber informiert. Seiner Tante, die mit allen Klatschbasen des ton bekannt war, wäre so etwas sicherlich zu Ohren gekommen, wenn es denn da etwas zu wissen gäbe. Außerdem war ihr sehr wohl bekannt, was Harry für Clara empfand. Also konnte es nichts in der Art sein. Wieso hatte er nicht schon vor einer Woche mit seiner Tante darüber gesprochen? Vermutlich, weil Harry zunächst gedacht hatte, dass vielleicht gar nichts dahintersteckte und Clara nur erkältet wäre und deshalb einige Ballabende auslassen musste. Er hatte nie den Gedanken weiterverfolgen wollen, dass Clara ihm womöglich absichtlich aus dem Weg gegangen war. Doch inzwischen war sich Harry dessen nicht mehr ganz sicher.

Zu Hause angekommen begab er sich erneut in sein Arbeitszimmer. Was sollte er nun tun?

Harry beschloss, einen Brief an Clara zu schreiben. Ein Brief musste doch wohl bei ihr ankommen. Er würde ihn anonym und so unauffällig wie möglich gestalten. Das musste einfach funktionieren. Also begann Harry zu schreiben…

Vertrauen Sie mir, Mylady

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