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Kapitel 6 Die Anfangsjahre
ОглавлениеWie sich im Verlauf der nächsten drei Jahre zeigte, blieb Bills Sorge, mitsamt seinen fliegerischen Besatzungen in den Krieg in Korea eingezogen zu werden – auch ohne sein Zutun und dem seiner Männer – unbegründet.
Sie alle wurden nämlich, trotz ihres noch geltenden Reservistenstatus, nicht behelligt. Wozu anscheinend auch der klarstellende Anruf seines Großvaters bei Senator MacLaren ein stückweit beigetragen hatte.
Der im zweiten Weltkrieg höchstdekorierte US-General Douglas MacArthur hatte zwar im Jahr 1951 die nordkoreanischen Aggressoren mit den ihm unterstellten UN-Truppen zunächst bis fast zur chinesischen Grenze zurückgejagt, damit aber zugleich eine Gegenoffensive durch sogenannte chinesische Freiwilligenverbände provoziert.
Hinzu kam, dass das geltende UN-Mandat den UN-Truppen verbot, nördlich der früheren Trennungslinie zu kämpfen, die nach der japanischen Niederlage im 2. Weltkrieg zwischen Nord- und Südkorea gezogenen worden war.
Da der Kriegsheld MacArthur dies nicht akzeptieren wollte und am Ende sogar einen Atombombeneinsatz gegen die chinesischen Aggressoren forderte, wurde er noch im selben Jahr, sehr zum Missfallen seiner Kommandeure und vor allem der in Korea kämpfenden Truppe, vom US-Präsidenten Harry S. Truman in den Ruhestand geschickt.
Die von den USA geführten Streitkräfte hielten dennoch – trotz eines mörderischen Stellungskriegs – den 38. Breitengrad, der nach langwierigen Verhandlungen im Sommer 1953 in einem durch die Atommächte USA und Sowjetunion initiierten Waffenstillstandsabkommen als Demarkationslinie eines geteilten Landes zementiert wurde.
„Gott sei Dank ist dieser schreckliche Krieg endlich vorüber. Jedoch bedauere ich die vielen Toten, die es wegen dieses nur strategisch bedeutsamen Gebiets in Südostasien geben musste“, sagte Bill Turner, als er mit seiner seit knapp drei Jahren Verlobten abends die Fernsehnachrichten verfolgte.
„Du hast recht, mein Schatz. Seien wir froh, dass dieser Wahnsinn ein Ende hat.
Mit deiner These vom Stellvertreterkrieg zwischen Kommunisten und uns hattest du schließlich recht – auch wenn uns dieser Krieg fast eine Verdopplung unserer Transportaufträge eingetragen hat“, erwiderte die schon schläfrig wirkende Annabelle Junot nach einem Stups ihres zukünftigen Mannes.
„Auf diese Aufträge hätte ich gerne verzichtet, Anna. Immerhin sind fast 35.000 Amerikaner in diesem Gemetzel auf der koreanischen Halbinsel ums Leben gekommen.
Und einige von unseren Jungs kannte ich sogar. Mich kotzt dieses ewige Blutvergießen inzwischen nur noch an. Da nützen auch unsere Atombomben nur begrenzt etwas.
Im Gegenteil, sie begünstigen diese Stellvertreterkriege doch geradezu noch. Denn ich glaube nicht, dass sich die sogenannten Atommächte nochmal trauen, im direkten Kampf gegeneinander zu solch ultimativen Waffen zu greifen.“
„Richtig – und die Russen als unsere Ex-Verbündeten aus dem 2. Weltkrieg – haben die Bombe inzwischen ja auch.
Wie man in der Presse lesen konnte, ist sie eine exakte Kopie der unseren. Weil nämlich feststeht, dass unsere Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen in Los Alamos systematisch von den Russen ausspioniert wurden. Ein paar von deren Spionen wurden ja inzwischen vom FBI verhaftet“, warf Annabelle Junot in diesem Moment ein.
„Obwohl das wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs war“, setzte Bill Turner Annas Gedankengänge gleich danach fort.
„Die Chinesen wollen die Bombe schließlich auch und sie sind genauso heiß auf unsere Technologie, wie die russischen Genossen.
Diese Scheißkommunisten wollen doch stets die Blaupausen, oder besser noch, die Hardware unserer Atomtechnik an sich bringen. Gut geklaut ist schon halb nachgebaut. Scheint die gängige Methode dieser gelben Saftsäcke zu sein. Hört denn dieser Mist niemals auf?“
„Schatz, ich denke, wir haben uns jetzt mal genug geärgert. Immerhin wollen wir in wenigen Wochen heiraten. Da sollten wir nicht über solche Sachen, sondern über ganz andere Dinge nachdenken.
Ich fahre deshalb gleich morgen zu deiner Mutter Jill rüber nach Warrenton, um mit ihr die Hochzeitsvorbereitungen zu besprechen. Du weißt, dass es da noch einiges zu regeln gibt.
Zum Beispiel, wen wir alles einladen müssen und wie mein Brautkleid, meine Brautschuhe und überhaupt die ganze Dekoration aussehen soll.“