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Kapitel 7 Annas und Bills Hochzeit

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Spätestens bei den Stichworten Brautkleid und Dekoration hatte sich Bill gedanklich aus dem eben noch lebhaft geführten Dialog ausgeklinkt. Von solchem Weiberkram verstand er schließlich nichts.

Dass Annabelle mit ihren letzten Sätzen allerdings einem Tipp ihrer künftigen Schwiegermutter gefolgt war, blieb Bill Turner dabei verborgen.

„Nenn’ diese Begriffe ganz beiläufig und dein Bräutigam fällt entweder in einen tiefen Schlaf, oder er ergreift gleich die Flucht“, hatte Jill Turner noch am Wochenende zuvor ihrer baldigen Schwiegertochter geraten.

„Lass’ auf keinen Fall zu, dass er in deinen Hochzeitsvorbereitungen herumpfuscht. Das war und ist schließlich Frauensache, okay?“

„Ganz schön durchtrieben, liebe Jill. Das gefällt mir so an dir. Aber du und Stella müsst mir helfen, damit wir nichts vergessen. Es soll doch eine perfekte Hochzeit werden.“

„Sogar eine unvergessliche – und klar werden wir dir helfen. Stella ist schon ganz hibbelig, weil sie das ja selber auch noch vor sich hat. Und anlässlich deiner Hochzeit kann sie schon mal üben, wie man so etwas richtig organisiert.

Allerdings brennt mir da noch ein ganz anderes Thema auf der Seele. Ich hoffe nämlich, dass deine Eltern sich wenigstens anlässlich deiner Hochzeit von ihren Ausgrabungen losreißen können.“

„Können sie. Louis und Jennifer sind schon auf dem Weg nachhause. Nächste Woche holen sie Opa Paul in Vancouver ab und kommen dann mit ihm hierher.

Brauchst aber keine Angst zu haben. Meine Mutter wird sich in die Hochzeitsvorbereitungen nicht einmischen. Sie ist nur mit Schaufel, Hammer und Meißel gut. Für dekorative Dinge hat sie kein Händchen, außer wenn diese Sachen ein paar tausend Jahre alt sind und irgendeinen alten Tempel schmücken.“

„Soso, Hammer und Meißel also. Damit sie Dinge freilegen können – aha. Dann könnten wir deine Eltern doch vielleicht bitten, euch am Hochzeitsabend beim Auspacken eurer Geschenke zu helfen. Im Freilegen von Sachen sind sie ja anscheinend geübt.

Ihr hättet somit mehr Zeit, euch um die Hochzeitsgäste zu kümmern“, erwiderte Jill Turner mit gespieltem Ernst, ehe sie in ein schallendes Lachen ausbrach, in das Anna, nach anfänglicher Irritation, kurz darauf ebenfalls einstimmte.

„Dir geht’s wohl immer besser, wenn du schon wieder solche Witze reißen kannst, liebe Schwiegermama in spe. Ich finde sowieso, dass du in letzter Zeit richtig aufgeblüht bist, nachdem du jetzt schon etwas länger bei deinen Eltern in Warrenton wohnst.

Da fällt mir ein – was machen wir mit deinem Ex-Mann? Soll der auch eingeladen werden?“

„Nur über meine Leiche! Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Bill ihn dabeihaben möchte. Nach alledem, was uns dieser Mistkerl angetan hat, können wir auf diesen ehebrecherischen Bastard gut und gerne verzichten“, entfuhr es Bills Mutter prompt.

„Aber ich werde nochmal mit Bill drüber reden, denke aber, dass ich mit meiner Prophezeiung richtigliege. Und sollte John Turner ohne Einladung von alleine hier auftauchen, hat Bill ja genug starke Kameraden bei der Hand, um ihn achtkantig rauszuschmeißen.“

Drei Wochen später war es Ende August 1953 endlich soweit. Nach dem gemeinsamen Kirchgang, bei dem sich Annabelle und Bill das Jawort gegeben und ewige Liebe geschworen hatten, ging es in den festlich dekorierten Ballsaal eines örtlichen Hotels, das Mike Morgan erst vor einem halben Jahr erworben hatte.

„Ich bin noch immer begeistert von deinem traumhaft schönen Kleid“, flüsterte Bill seiner frischgebackenen Ehefrau ins Ohr, als er das mit Perlen bestickte cremefarbene Märchen aus Spitze und Seide betrachtete.

„Ja, ist fast zu schade, es nur einen Tag lang zu tragen“, hatte Annabelle mit einem perlenden Lachen erwidert. Doch als sie bemerkte, wie Bill sie gleich darauf aus funkelnden Augen anblitzte, fuhr sie beschwichtigend fort:

„So hab’ ich das nicht gemeint. Wirklich nicht. Ich steh’ nicht auf Wiederholungen. Ich habe dir doch vorhin erst amtlich meine Liebe gestanden und trage jetzt deinen großartigen Ring, den du mir vorhin in der Kirche angesteckt hast.

Und das reicht mir fürs ganze Leben. Und nicht nur deswegen ist das heute der schönste Tag für mich – und jetzt liegt es an uns beiden, was wir in Zukunft aus unserer Ehe machen.“

„Keine Wiederholungen? Vielleicht sogar noch mit einem anderen Kerl?“, fragte Bill leise zurück.

„Definitiv nicht! Da kannst du dich drauf verlassen. Und ich hoffe, du bist nicht mehr sauer, dass ich meinen Nachnamen behalten habe“, erwiderte Annabelle Junot mit fester Stimme.

„Und heute Nacht und später in unseren Flitterwochen auf Hawaii werde ich dir beweisen, dass ich meine Treueschwüre anlässlich unserer Trauung nicht nur so dahingesagt, sondern sehr ernst gemeint habe. Bis dahin musst du dich allerdings noch ein wenig gedulden.“

„Darauf freue ich mich schon. Und das Draufwarten macht mir ebenfalls nichts aus. Ist fast ein bisschen so, wie an Heiligabend, wenn man seine Geschenke schon unter dem Tannenbaum sieht, sie aber erst am ersten Weihnachtstag auspacken darf.

Komm und jetzt lass uns zu unseren Gästen gehen, ehe die noch unruhig werden, weil wir hier so lange herumtuscheln“, entgegnete Bill, ehe er seine Anna in den Arm nahm und sie unter dem Applaus aller Anwesenden tief und innig küsste.

„So, das musste mal wieder sein – ich hatte schließlich seit dem Kuss am Altar schon Entzugserscheinungen“, grinste Bill seine wunderschöne Braut im gleichen Moment an.

„Wir müssen uns aber nachher auch noch bei Jill und Stella ganz besonders bedanken. Immerhin sind die beiden die Organisatoren des hübschen Desasters hier gewesen.“

„Hübsch, hat mein Hornochse von Bruder das wirklich gerade zu sagen gewagt?“, fragte die jetzt vor den Brautleuten stehende Stella Turner entgeistert, wobei sie Bill sofort die schon gewohnte Kopfnuss verpasste.

„Großartig. Perfekt. Unvergesslich. Das wäre die richtige Wortwahl gewesen, meinst du nicht auch, lieber Bruder?

Lass das ja nicht unsere Mutter hören. Was glaubst du denn, wie viele Stunden wir zwei für dieses ‚hübsche’ Arrangement in den letzten Tagen und Wochen geschuftet haben? Mann oh Mann, bin ich grad’ sauer.“

„Frieden, Frieden – ich hab’s ja begriffen“, lachte Bill Turner seine wild um sich schauende Schwester sowie seine hinzugekommene Mutter Jill noch im gleichen Moment an.

„Entschuldigt bitte. Als Hochzeitsplanerinnen seid ihr beiden einsame Sitze. Und wenn euch das noch keiner gesagt haben sollte, kriegt ihr morgen das schriftliche Diplom dazu halt von Anna und mir.“

„Ich glaub’, mein geliebter Gatte hat mit seinem letzten Satz gerade nochmal die Kurve gekriegt“, prustete Anna jetzt mit einem lauten Lachen los.

„Nur die Technik deiner Kopfnüsse musst du mir später noch mal genauer erklären, Stella. Man weiß ja nie, wann man sowas mal gebrauchen kann.“

Als sich der gerade ausgetragene Disput Sekunden später bei den Anwesenden herumgesprochen hatte, brach die gesamte Schar der Hochzeitsgäste in ein nicht enden wollendes Gelächter aus.

„So Leute – jetzt kriegt euch mal wieder ein und setzt euch auf eure Plätze. Das Essen fängt nämlich gleich an“, verschaffte sich Bill Turner nach einigen Minuten im gewohnten Kommandoton Gehör.

„Und ehe ich’s vergesse – in unserem Namen ganz herzlichen Dank für die vielen Geschenke und Glückwünsche. Meine frischgebackene Ehefrau und ich freuen uns darüber sehr. Wir machen nach dem Essen später noch die Runde und werden uns dann nochmal persönlich bei euch allen bedanken“, fügte er dann noch hinzu.

Nachdem alle Gänge des leckeren Hochzeitsmahls verspeist waren, machten die Brautleute den versprochenen Rundgang, indem sie sich der Reihe nach zu ihren Gästen an die jeweiligen Tische setzten und eine Weile lang mit ihnen sprachen.

„Das ist eine wunderschöne Feier – und du, meine Anna, trägst ein ganz exquisites Kleid. Aber auch Bills Smoking samt Inhalt ist nicht zu verachten – auch wenn ich ja angeblich von Mode keine Ahnung habe. Kind, ich freu’ mich so für euch beide“, sagte Jennifer Junot zu ihrer Tochter, als sich das Brautpaar zu ihr und ihrem Mann gesetzt hatte.

Anna, die daraufhin ihrer Mutter um den Hals fiel, erwiderte:

„Oh Mama, ich bin heute die glücklichste Frau auf der ganzen Welt. Danke, vielen Dank, dass ihr trotz eurer anstrengenden Arbeit hergekommen seid“, ergänzte sie gleich danach in Richtung ihres Vaters Louis, dem genauso, wie seiner Frau und Kollegin Jennifer beim Anblick des jungen Paars Tränen in den Augen standen.

„Wer hätte das gedacht – meine kleine Anna ist jetzt eine verheiratete Frau. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie du als süßer Dreikäsehoch bei Familienfeiern im Haus meiner Eltern herumgesprungen bist. Da warst du gerade mal acht Jahre alt.“

„Ja Dad – ich erinnere mich gut an unsere Feste, auch wenn ihr oft unterwegs und nur zu besonderen Anlässen daheim gewesen seid. Tja, wie’s aussieht, hat Opa bei meiner Erziehung ’nen guten Job gemacht.“

„Das hat er, mein Schatz. Das hat er ganz bestimmt. Wo steckt Paul eigentlich. Wir müssen ihm ja noch beibringen, dass wir übermorgen wieder abreisen müssen.

Die Universität in Portland, für die wir gegenwärtig arbeiten, will von uns nämlich schon bald die Ergebnisse unserer Ausgrabungsarbeiten sehen.

Aber wenn wir in ein paar Monaten mit unserem jetzigen Projekt fertig sind, werden Jenny und ich etwas kürzertreten und die uns angebotene Professur unserer Uni im Fachbereich Geschichte annehmen. Langsam werden deine Mom und ich nämlich zu alt, um immer noch in Ausgrabungscamps zu hausen und im Dreck historischer Plätze und Bauwerke herumzuwühlen.“

„Das wäre schön. Meine Eltern werden ein Professorenehepaar. Noch dazu in unserer unmittelbaren Nähe in Portland. Ich bin stolz auf euch beide. Außerdem könnt ihr uns dann ja auch öfter mal besuchen kommen“, sagte Anna, während sie ihren Eltern erneut um den Hals fiel.

„Opa ist übrigens dort drüben bei Bills Großeltern. Aber den attraktiven älteren Herrn im teuren Anzug, mit dem die beiden gerade sprechen, kenne ich nicht. Vielleicht weiß ja Bill wer das ist.“

„Nein, den schicken 50-jährigen kann ich aus dieser Entfernung leider auch nicht identifizieren. Gehen wir doch mal rüber zu meinen Großeltern, dann werden wir ja erfahren, wer er ist.“

Als das Brautpaar die Gruppe erreichte, stellte Mike Morgan den Fremden sofort vor.

„Anna, Bill – das ist Senator Pete MacLaren, ein sehr guter und vor allem alter Freund von mir.

Wir kennen uns schon seit dem College, hatten uns dann aber eine ganze Zeitlang aus den Augen verloren. Und ehrlicherweise gebe ich zu, dass ich es war, der Pete auf eure heutige Gästeliste geschmuggelt hat.

Der Senator kommt übrigens, genauso wie Bill, aus Kalifornien. Und er ist dein Patenonkel, auch wenn du dich an ihn und deine Taufe in Monterey wahrscheinlich nicht mehr erinnern wirst.“

„Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Senator. Jetzt, wo ich Sie aus der Nähe sehe, ist mir Ihr Bild natürlich aus den Nachrichten geläufig. Auch wenn ich nicht weiß, mit welchen Regierungsthemen Sie sich in Washington genau beschäftigen.

Allerdings hat mir mein Opa vor einiger Zeit schon mal von Ihnen erzählt. Er hat mir aber geschickt verschwiegen, dass ich einen kalifornischen Politiker zum Patenonkel habe. Also herzlich willkommen auf unserer Hochzeit, Sir. Es ist uns eine Ehre, dass Sie sich heute für uns Zeit nehmen konnten.“

„Danke für die freundlichen Worte, Bill. Tja, als alter Freund des Hauses Morgan war ich schon oft bei Familienfeiern dabei. Das betraf aber, bis auf deine Taufe, immer nur den Oregon-Teil deiner Familie. Den kalifornischen Zweig habe ich hingegen meist gemieden, weil ich deinen Vater nicht allzu gut leiden kann.

Und über das, was ich in Washington genau mache, darf ich leider nicht reden, wofür ich dich um Verständnis bitte. Nur so viel – ich sitze im Senat und arbeite in mehreren Ausschüssen als Berater von Präsident Eisenhower.

Übrigens, ich darf doch du zu deiner wunderschönen Braut und dir sagen, schließlich bin ich auf Betreiben von Mike Morgan vor vielen Jahren dein Onkel geworden, gehöre also somit quasi zur Familie.“

„Natürlich gehörst du zum engeren Kreis der Familie, das wäre ja noch schöner“, polterte Michael Morgan sogleich los, noch ehe Bill antworten konnte.

„Du bist für uns sicher mehr Familie, als das der Mistkerl John Turner jemals war. Auch wenn er der biologische Erzeuger von Bill ist.“

„Du hast recht Mike. Und deshalb freue ich mich, dass Bills schöne Mutter und seine Schwester, genauso wie er selbst, vor einiger Zeit die Trennung von diesem kalifornischen Anwalt und Ekelpaket durchgezogen haben. Was macht dieser Kerl eigentlich inzwischen?“

„Er ist hier, verdammt, da hinten kommt er gerade durch den Flur rein. Anna, schnapp’ dir Stella und schirmt meine Mutter ab. Die muss das Folgende nicht mitbekommen. Bleibt hier drin, ich wimmele ihn rasch ab“, meinte Bill Turner zu seinen Verwandten.

Dann gab er seinen Kameraden ein Zeichen und ging mit ihnen seinem Vater entgegen, um ihn noch im Flur zum Ballsaal des Hotels zu stellen.

„Was willst du hier? Schließlich bist du nicht eingeladen. Keiner von uns will dich hier sehen. Deshalb verschwinde wieder. Und zwar pronto.“

„Hoho, was fällt dir ein, so frech mit mir zu reden, Sohn. Immerhin bin ich dein Vater – und da lasse ich es mir doch nicht nehmen, zu deiner Hochzeit zu kommen, auch wenn du vergessen hast, mich einzuladen. Hübsche Schnecke übrigens, deine Braut. So, und jetzt darfst du mich ihr vorstellen.“

„Träum weiter! Du bist hier unerwünscht und wurdest deshalb absichtlich nicht hergebeten. Und jetzt machst du, dass du hier rauskommst.“

„Oh, wie ich sehe, hast du sogar deinen Onkel, diesen Politikerdeppen MacLaren eingeladen – und mich, deinen Vater, willst du schnöde abweisen? Das gehört sich nicht!“

„Nachdem, was du dir alles geleistet hast, hat Bill dazu alles Recht der Welt“, mischte sich an dieser Stelle der zu den Streitenden hinzugetretene Senator MacLaren in den Streit ein.

„Wenn ich mir deinen abgetragenen Anzug betrachte, John, scheinen deine schmutzigen Geschäfte mit dem organisierten Verbrechen in Kalifornien nicht mehr ganz so toll zu laufen. Liegt wohl daran, dass sich inzwischen das FBI für dich halbseidenen Anwalt interessiert.

Wenn ich wieder nach Washington zurückkomme, muss ich wohl mal ein paar Takte mit Direktor Hoover7 reden, damit dich seine Leute in Los Angeles auch weiterhin gut im Auge behalten. Denn irgendwann wirst du einen Fehler machen, John – und dann sackt dich das FBI ein.“

„Du blöder Hund, unsere Familienangelegenheiten gehen dich rein gar nichts an. Und meine völlig legalen Geschäfte auch nicht. Pass bloß auf, was du sagst. Und droh’ mir nicht, sonst haue ich dir ein paar in deine widerliche Politikervisage.“

Dabei hob John Turner die Faust, wurde aber von einem bisher unauffällig im Hintergrund die Situation beobachtenden Mann und Bills Kameraden zu Boden gerissen.

„Agent Bob O’ Hara, Secret Service“, stellte er sich knapp vor.

„Sie haben gerade versucht, den Senator anzugreifen. Als sein Leibwächter nehme ich Sie deshalb jetzt fest.“

Dann verpasste er dem korpulenten, von Bills Pilotenkollegen festgehaltenen John Turner Handschellen, erklärte ihm seine Rechte und richtete ihn danach wieder auf.

„Außerdem hast du das Hausrecht gebrochen und auch das wird ein Nachspiel haben, das garantiere ich dir“, schnauzte Michael Morgan seinen Ex-Schwiegersohn noch im gleichen Moment an.

„Pah, das hier ist ein öffentliches Hotel, da kann ich jederzeit reingehen. Hausrecht? – ich glaub’ ich spinne ...“

„Öffentlich ja, das stimmt schon, John. Aber mir gehört das Hotel. Ach, das wusstest du nicht – nun, dann wart’ erst mal die Klageschrift ab, die meine Anwälte gleich morgen bezüglich deines gerade abgelieferten Auftritts verfassen werden.

Außerdem, die Polizei ist schon auf dem Weg hierher. Und die wird dich verhören und dann in ein Flugzeug nach Los Angeles verfrachten“, sagte Mike Morgan, als auch schon zwei Polizeibeamte den Flur vor dem Ballsaal betraten und John Turner abführten.

„Das wird ihm hoffentlich für immer eine heilsame Lehre sein“, meinte Bill Turner prompt.

„Kommt, gehen wir wieder rein. Und danke für die spontane Hilfe“, sagte er dann noch in Richtung des Secret Service Agenten und seiner ehemaligen Staffelkameraden.

„Ist er wieder weg?“, fragte Anna sogleich, als Bill wieder zu ihr zurückkam.

„Ja, die Polizei hat ihn mitgenommen, nachdem er zuvor versucht hat, Senator MacLaren zu verprügeln.

Der Senator hatte aber seinen Leibwächter vom Secret Service dabei – und der hat meinen Erzeuger daraufhin sofort festgenommen.

Ich hoffe nur, meine Mutter hat von dem ganzen Tumult da draußen im Gang nichts mitbekommen“, flüsterte Bill seiner Frau jetzt als Antwort ins Ohr.

„Garantiert nicht. Stella hatte die von deinem Opa engagierte Kapelle um laute Musik gebeten. Deswegen war hier drinnen so gut wie nichts von dem ganzen Aufruhr zu hören.

So, meine Liebe. Die Musik spielt noch. Wird so langsam Zeit für unseren Hochzeitstanz. Darf ich dich bitten, Mrs. Junot?“

„Sehr gerne. Ich dachte schon, du würdest mich gar nicht mehr auffordern. Wollen doch mal sehen, ob du den Hochzeitswalzer genügend geübt hast“, erwiderte Annabelle lächelnd, während sie ihren Bill bei der Hand nahm, um gleich danach elegant mit ihm über die Tanzfläche zu schweben.

Als der Eröffnungstanz der Brautleute vorüber war, drängten nun auch andere Paare auf das Parkett.

„Sieh mal, wer da gerade deine Mutter zum Tanz führt“, flüsterte Anna ihrem Mann nach einer Weile zu.

„Dein gutaussehender Senatorenonkel“, beantwortete sie die gerade von ihr gestellte Frage selbst, ehe sie auch schon leise weitersprach:

„Und schau’ mal, wie er sie anhimmelt. Einfach süß, die beiden. Scheinbar mag Pete MacLaren deine Mutter sehr. Der will ihr ganz offensichtlich den Hof machen, meinst du nicht auch?“

„Das geht uns nichts an, meine Liebe. Aber schön finde ich’s trotzdem. Der Senator ist laut Opa Mike ledig und die beiden passen doch gut zusammen“, erwiderte Bill Turner, während seine Braut und er sich nach dem unliebsamen Zwischenspiel wieder den übrigen Gästen zuwandten.

Trotz des Intermezzos mit dem eben noch vor dem Hoteleingang wutentbrannt herumschreienden John Turner, ließen es sich die Brautleute nämlich nicht nehmen, ihre ansonsten perfekte Hochzeitsfeier mit angenehmeren Gästen fortzusetzen.

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