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Herb Greene schloss die Wohnungstür hinter sich. Er hängte die Kette ein, ging ins Bad, hielt seinen Kopf unter den kalten Wasserstrahl, starrte in den Spiegel und spuckte sich an.

„Du Scheißkerl“, keuchte er. Ein kurzes, würgendes Schluchzen überfiel ihn, dann war der Anfall von Reue und Selbstmitleid vorbei. Er ging ins Wohnzimmer, genehmigte sich einen Whisky, trank ihn mit maßvollen Schlucken und versuchte, den Anblick der in ihrem Blute liegenden Cindy zu vergessen.

Es ging nicht. Nicht nach einem Whisky. Vielleicht auch nicht nach zehn. Er fragte sich, wie lange er wohl brauchen würde, um das grauenvolle Erlebnis aus seinen Gedanken zu vertreiben.

Das Telefon klingelte.

Herb Greene warf einen Blick auf seine Uhr. Es war gleich zehn.

Er nahm nicht ab. Er konnte und wollte jetzt mit keinem Menschen sprechen. Weder mit der Polizei, noch mit diesen verdammten Reportern, die einem die Seele aus dem Leib fragen konnten. Seine Linie war festgelegt. Er hatte nicht vor, sie zu verlassen.

Das Telefon klingelte weiter. Greene stellte das Glas beiseite und nahm den Hörer ab. „Ja?“, bellte er mürrisch hinein.

„Alles okay?“, tönte ihm eine seidige, männliche Stimme entgegen.

Greene straffte sich wie ein Soldat, der am Telefon die Stimme seines Kompaniechefs vernimmt. „Ja, Sir.“

„Hat’s Komplikationen gegeben?“

„Keine.“

„Hat sie mit ihm gesprochen?“

„Nicht in meiner Gegenwart, Sir“, antwortete Greene. „Und auch sonst nicht.“

„Er wird an dich herantreten.“

„Warum sollte er das tun?“, fragte Greene verblüfft.

„Er nimmt an, dass du weißt, was sie ihm sagen wollte. Schließlich warst du ihr Freund.“

„Ja“, brummte Greene. Er hatte einen Kloß im Hals sitzen.

Arme Cindy!

Streng genommen war sie das Beste gewesen, das ihm jemals im Leben begegnet war. Er erinnerte sich an ihre saugenden Lippen, an ihren biegsamen Leib und an ihre Schlangenarme. Plötzlich hasste er den Anrufer fast noch mehr als sich selbst.

„Er wird die Informationen jetzt von dir haben wollen“, meinte der Anrufer. „Nagle ihn fest. Wir brauchen ihn.“

„Wofür?“

„Für den Friedhof. Neben Cindy ist noch ein Plätzchen frei“, sagte der Mann mit der seidigen Stimme.

Greene schwieg. Sein Hass nahm zu, aber daneben war noch etwas anderes in ihm lebendig, sein stets wacher Sinn, sein Hang zum Geldkassieren.

„Wie viel?“, fragte er.

„Fünf Riesen“, meinte der Anrufer, „immer vorausgesetzt, dass du deine Sache gutmachst.“

„Sie können sich auf mich verlassen, Sir“, erklärte Greene und spürte selbst, wie fremd und bitter seine Stimme klang.

Ehrenwerte Killer: 3 Top Krimis

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