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Zweiundzwanzig Uhr fünfzig.

Es klingelte.

Rufus Maretti runzelte irritiert die Augenbrauen. Er stand auf und säuberte sich seine Finger mit einem weichen Lappen. Vor ihm lag das auseinandergenommene, gereinigte Gewehr auf dem Küchentisch. Der scharfe Geruch des Gewehröls hing in der Luft. Er war auch mit Hilfe des weit geöffneten Fensters nicht ohne weiteres zum Abzug zu bewegen. Rufus Maretti ging in die Diele. Er schloss die Küchentür hinter sich und rief misstrauisch: „Wer ist da?“

„Polizei. Öffnen Sie!“

Rufus Maretti fuhr zusammen. Er war sich seiner Sache völlig sicher gewesen, sonst hätte er schwerlich den Nerv gehabt, mit der Mordwaffe geradewegs in seine Wohnung zurückzukehren. Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Er dachte an Flucht, begriff aber im nächsten Moment, wie sinnlos ein solcher Versuch sein würde. Wenn sie hinter ihm her waren, standen sie nicht nur vor der Tür, dann hatten sie das Haus umstellt und warteten nur darauf, dass er sich mit einer Panikaktion verriet.

Er durfte nicht die Nerven verlieren. Noch gab es dafür keinen Anlass. Er hatte häufig Ärger mit den Bullen. Oft bezichtigten sie ihn irgendeines Verbrechens, das scheinbar seine Handschrift trug, in Wahrheit aber von der Konkurrenz verübt worden war.

„Moment“, sagte er laut. „Nur eine halbe Minute. Ich ziehe mir was über.“

Er ging ins Bad und wusch sich die Hände. Er rieb sie trocken und hielt sie unter die kritisch schnuppernde Nase. Das Parfüm der Seife war außerstande, den Geruch des Gewehröls zu überdecken. Maretti zerquetschte einen Fluch zwischen den Zähnen, kehrte zurück in die Diele und öffnete die Wohnungstür.

Vor ihm stand ein Mann, den er nicht kannte.

Der Mann war nicht älter als dreißig, mittelgroß, breitschultrig und irgendwie sehr kompakt. Dieser Eindruck wurde verstärkt durch einen zu kurz geratenen Hals, der einen vierkantigen Schädel mit dunkelblondem Stoppelhaar, schorfigen Lippen und dunklen, weit auseinanderstehenden Augen trug.

Der Mann hatte ein mehr als unangenehmes Gesicht, aber es wirkte geradezu süß und anheimelnd im Vergleich zu dem, was seine Finger umspannten.

Es war ein Revolver mit aufgesetztem Schalldämpfer. Die Waffe zielte geradewegs auf Rufus Marettis Brustpartie.

Ehrenwerte Killer: 3 Top Krimis

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