Читать книгу Erfolgreich selbstständig trotz Kammer- und Beamtenstaat - Karl Rieser - Страница 10
ARBEITSLOSIGKEIT
ОглавлениеInteressant anzusehen sind die in den Medien immer so stolz kolportierten Zahlen über die angeblich europaweite so niedrige Arbeitslosenrate in unserem Land. Das dürfte leider nicht die ganze Wahrheit sein. Dass nur durch öffentlichen Druck nunmehr auch die Zahl der sich in Schulung befindlichen Personen verlautbart wird ist die eine Sache, dass natürlich all jene die noch keine Ansprüche erworben haben, völlig aus dem Zählsystem fallen, ist die andere Sache. Klarerweise fehlen in der Statistik auch jene, die wegen Arbeitslosigkeit vorzeitig in den Ruhestand verabschiedet wurden. Auch die nicht zu unterschätzende Zahl der Zuwanderer, die vom System nicht oder noch nicht erfasst sind und mittelfristig als Jobsuchende vorzumerken wären, fehlt natürlich.
Das wirkliche Problem ist jedoch die staatlich versteckte und finanzierte Arbeitslosigkeit, vor allem auf kommunaler Ebene. Das Problem der zunehmenden Konzentration der Population im Umkreis der Ballungszentren und teils starke regionale Abwanderungstendenzen betreffen leider weite Teile des Landes, die personell benötigte Infrastruktur der Kommunen sinkt drastisch ab. Nur der schon im Vorfeld exorbitant überhöhte Personalstand bleibt in den Kommunen nahezu unverändert. – Wodurch die Problematik der bezahlten "öffentlichen Aufgaben" und Arbeitslosigkeit für unzählige Mitarbeiter in diesem Bereich entstanden ist. Es werden auf kommunaler Ebene teilweise neue Resorts und Aufgaben etc. erfunden, nur zu tun gibt es trotzdem nichts. Das absolute negative "Highlight" sind die durch diverse Gemeinderäte blitzartig durchgepeitschten Vorruhestände, da kann man nur hoffen, dass die hart arbeitenden Menschen im ungeschützten marktwirtschaftlichen Bereich von diesen Vorkommnissen nicht allzu viel mitkriegen.
Wenn man diese "öffentlich bezahlte und gut versteckte Arbeitslosigkeit" auch noch dazuzählt, werden wir in Wahrheit wohl eine tatsächliche Arbeitslosenquote von 18 – 24 % haben, aber sicherlich wesentlich mehr als die verlautbarten Zahlen – und dies ist höchstwahrscheinlich deckungsgleich auf die meisten EU-Länder anzuwenden, die ähnlich nervenberuhigende Zählsysteme und "Sonderregelungen" in Verwendung haben. Somit ist ganz klar wo die wirkliche gesellschaftliche "Splitterbombe" liegt!
Es gibt nur einen Weg die Arbeitslosigkeit zu verringern: einerseits Anreize für die Expansion bestehender Unternehmen bzw. Gründung neuer Unternehmen zu bieten, mit anderen Worten ein wirtschafts- und unternehmerfreundliches Umfeld zu schaffen. Sonst wirkt absolut nichts – politisches Blabla am allerwenigsten. Aber das würde im verkrusteten, überregulierten Kammer- und Beamtenstaat eine völlige Systemumkehr bedeuten, die jahrzehntelange Melkkuh – der vom System gegängelte und niederverwaltete Unternehmer – müsste plötzlich in den Mittelpunkt der Wirtschafts- und Fiskalpolitik gestellt werden … welche derzeitige politische Kraft in diesem Land hat daran wohl ein Interesse?
Die Antwort ist klar: natürlich niemand. Also kann man nur hoffen, dass von außen so exorbitante Wirtschaftsanreize kommen, dass sich dies im Inland trotz der extrem wirtschafts- und unternehmerfeindlichen Rahmenbedingungen irgendwie doch positiv bemerkbar macht. Na ja, hoffen kann man ja immer.
Und noch etwas sollte man wissen: Es gibt auf Gottes Erdboden keinen einzigen Politiker, der auch nur im Entferntesten irgendetwas gegen die Arbeitslosigkeit unternehmen kann, mit einer Ausnahme: Er gründet selbst ein Unternehmen, riskiert seine Existenz und Zukunft und beschäftigt Mitarbeiter …
Ich empfehle einen Blick in die "Berufsliste" der Abgeordneten zum österreichischen Nationalrat, spätestens dann ist alles beantwortet – das Gleiche gilt natürlich auch für diverse politische Mandatsträger auf Landes- und Kommunalebene. Und auch ist der verlässliche Fortbestand des Kammer- und Beamtenstaates in der bestehenden Struktur absolut gesichert, hier kann und wird es künftig keine Veränderungen mehr geben, die einzelnen Player im politischen Geschäft sind zu stark in diesen Bereichen verhaftet, bzw. entstammen hauptsächlich denselben. Das ist wohl neben den überhöhten Lohnnebenkosten unser größter und negativster wirtschaftlicher Standortnachteil und zugleich der Zukunftskiller Nummer 1.
Eine überfällig nötige dynamische Entwicklung der Gesellschaft hin in Richtung Freude an Leistung und Erfolg, Wirtschaft, Eigenverantwortlichkeit und Zukunftsfähigkeit scheint somit sehr, sehr fraglich zu sein.