Читать книгу Erfolgreich selbstständig trotz Kammer- und Beamtenstaat - Karl Rieser - Страница 15

DATEN – ein heikles Thema

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Als wir in der Mittelschulzeit George Orwells "1984" lesen durften – noch dazu in der englischen Originalversion – und in jugendlicher Ignoranz dieses Thema nahezu belächelten, war für uns alle nicht vorstellbar, dass diese Horrorvisionen in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich Wirklichkeit werden sollten. Nunmehr ist der gute alte George um Lichtjahre überholt worden.

Der gläserne Mensch, vor allem das gläserne, permanent ausspionierte Unternehmen ist an der Tagesordnung, jeder hinterlässt unzählige gewollte – ja es gibt Menschen, die sogar freiwillig Daten von sich preisgeben, unglaublich aber wahr – und ungewollte digitale Spuren. Wir sind digitalisiert, in jeder Beziehung aufblätterbar wie ein Buch, wenn man nicht entsprechend vorsichtig ist.

Besonders faszinieren mich die unzähligen Privatpersonen, die glauben jeglich widerfahrenen Lebensschwachsinn global veröffentlichen zu müssen – dies scheint ein sehr starker, äußerst bedenklicher innerer Zwang zu sein. Dies ist jedoch auch äußerst positiv zu sehen, wenn man im Vorfeld einer möglichen Anstellung diesbezüglich intensive Mitarbeiterrecherche betreibt, da kann man ohne Aufwand in Minutenschnelle auf ganz aussagekräftige Dinge stoßen …

Daher, liebe Aufsteiger: Daten so behandeln wie es sich gehört. Vor allem in kleineren Betrieben ist das Thema "Datenschutz und Sicherheit" oftmals noch nicht völlig ins Bewusstsein vorgedrungen, ein massiver plötzlicher Datenverlust ist mit einer Unternehmensstilllegung zu vergleichen und liquidiert die wirtschaftliche Existenz. Perfekte Zweit- und Dritt-Backup-Systeme mit entsprechender Auslagerungsmöglichkeit permanent am Laufen halten und möglichst ausschließlich persönlich verwalten und an absolut sicheren Orten verwahren.

Ich tue mir das schon seit Jahrzehnten an und lagere täglich die komprimierten Datenmengen zugriffssicher aus. Kann ich nur empfehlen, halte von Datenauslagerungen in externe Rechenzentren etc. absolut nichts, vor allem sensible Unternehmensdaten Dritten weiterzugeben widerstrebt mir zutiefst und würde ich aus Sicherheitsgründen niemandem raten, dies jemals auch nur ansatzweise anzudenken. Das ist russisches Roulette mit sechs Kugeln, eine nicht sehr Erfolg versprechende Option.

Die Backups, die ich physisch in den Händen halte, denen vertraue ich. Das ist vielleicht ein bisschen verschroben, aber hat mich insgesamt schon zweimal vor völligem Datenverlust gerettet und somit werde ich auch künftig ausschließlich diesen Weg wählen.

Weiters wird oftmals ein viel zu lockerer Umgang mit permanent laufendem Internetzugang gewählt. In diesem Bereich ist höchste Vorsicht geboten, und sind Levels einzuführen, wer, wann, wo welchen Zugriff haben kann. Ein permanenter "Onlinestatus" stellt aus meiner Sicht ein nicht kalkulierbares Sicherheitsrisiko dar und sollte raschest überdacht und abgestellt werden.

Natürlich gibt es Branchen, in denen es gar nicht anders möglich ist, als permanent online zu sein, aber wer die Wahl hat, sollte hier sehr, sehr selektiv und vorsichtig vorgehen.

Für uns im Haus wurde die Vorgangsweise gewählt, nur zu bestimmten Zeiten kurzfristig online zu sein und in diesem Zeitfenster wird alles was rein und rauskommt blockartig, raschest erledigt und zentral gescannt, danach ist wieder Schluss und wir sind nicht mehr so leicht angreifbar und verharren quasi im Offlinestatus. Vor allem im Incomingbereich gibt es nur eine einzige definierte Anlaufstelle, die prüft selektiert, löscht und weiterverteilt. Unsere Zugriffszeiten sind willkürlich gewählt, für niemanden vorab planbar. Weiters gibt es keinen Serverweiterlauf während der Nachtstunden, ist schlichtweg zu riskant.

Mit dieser Methode, die natürlich nicht extrem modern ist – derzeit muss man ja angeblich 24 Stunden permanent online sein – habe ich über all die Jahre ausschließlich beste Erfahrungen gemacht. Diesen Bereich klug zu durchdenken erspart ein böses Erwachen!

Wieweit man privat – was auch immer wieder geschäftlich ist – versucht "digitale Spuren" verlässlich zu vermeiden, muss jeder für sich selbst entscheiden, ich bin in diesem Bereich ein absoluter Extremist und es ist mein gewählter Weg ohne jegliche Kreditkarte, ohne Handy, ohne Social-Networks-Anbindung auszukommen – das ist aber natürlich nicht für jedermann passend. Ich halte mich in diesem Bereich lieber absolut bedeckt, vermisse dabei aber auch schon gar nichts …

Nie vergessen: Alle Mails und fernmündlichen Gespräche etc. werden von Georges Nachfolgern angeblich nur sechs Monate als Kontaktdatenpool archiviert – nur wer weiß schon was wirklich passiert? Also egal was man schreibt oder sagt: immer vorsichtig agieren, ist einfach besser so! Ich persönlich glaube nicht, dass nach diesen sechs Monaten irgendeine Kontaktdatenlöschung eintritt. Die weltweiten Beispiele, wie Bürger insbesondere Unternehmen von den staatlichen Diensten bespitzelt und permanent überwacht werden, ist als normaler globaler Vorgang zu sehen, das ist trauriger Standard. Daher sind in diesem Bereich dringendst vorsichtshalber die richtigen persönlichen und unternehmensinternen Schritte zu setzen!

Für die wirklich vertraulichen Infos und Mitteilungen gibt es verlässliche Kanäle; wie übermittelt werden kann, da weiß schon jeder selbst Bescheid …

Solche Systeme sind halt leider in relativ kurzer Zeit aufgrund der technischen Entwicklung anzupassen, aber ein gewisses beruhigendes Gefühl geben sie dennoch. Ob sie im Ernstfall wirklich halten? Ich weiß es nicht.

Also Achtung: Der Staat hört und liest eventuell manchmal mit – NIEMALS vergessen!

Erfolgreich selbstständig trotz Kammer- und Beamtenstaat

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