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1.1 Bilanz des Krieges

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Auf beiden Seiten hatte man 65 Mio. Soldaten mobilisiert. Insgesamt lag die Zahl der Gefallenen bei 8,5 Mio. Über 30 Mio. Soldaten waren verwundet worden, gerieten in Kriegsgefangenschaft oder galten als vermisst. Besonders schwere Schäden hatten Frankreich und Belgien durch verlustreiche Stellungskriege davongetragen. Ganze Landschaften waren von Granaten umgepflügt, Dörfer und Städte dem Erdboden gleichgemacht und unersetzliche Kulturgüter vernichtet worden. Auch Polens Bevölkerung und die des westlichen Russland hatten schlimme Zeiten erlebt. In Deutschland das durch die Blockade der Alliierten von jeder Lebensmittelzufuhr abgeschnitten war, grassierten vor allem in den Großstädten durch Hungersnöte verursachte Krankheiten und Epidemien.

Besonders nachhaltig zeigten sich seelische Schäden. Die vier Jahre des Tötens und der Angst, getötet zu werden, waren an der Generation der Frontsoldaten nicht spurlos vorübergegangen. Im Grunde waren es „verlorene Söhne", die in ihre Vaterländer zurückkehrten, ohne Beruf, ohne Lebensperspektiven. Sie hatten nur das Waffenhandwerk gelernt und so suchten sie in ihm wieder ihre Erfüllung, die Deutschen als „Freikorps-Kämpfer“ 1918/20 gegen die Rote Armee und zur Niederschlagung polnischer Aufstände in Ost-Oberschlesien. In den Ländern, die den Krieg verloren hatten, verbreitete sich eine Revanche-Mentalität – geistige Vorbereitung eines neuen Krieges.

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