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4 Im neuen Zuhause

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Wenn der Welpe mit acht bis zehn Wochen zu Ihnen kommt, ist er noch mitten in der Sozialisierungsphase. Nun liegt es an Ihnen, seine Entwicklung in die Hand zu nehmen und ihn weiter zu fördern.

Nachhaltiges Lernen nutzen

Dass der Welpe auch in den nächsten Wochen besonders nachhaltig lernt, bringt Ihnen sehr viele Vorteile. Sie können ihn jetzt gezielt mit solchen Erfahrungen und Eindrücken »füttern«, die ihn für ein Leben mit Ihnen fit machen.

Das bedeutet allerdings auch entsprechend viel Engagement und Zeit Ihrerseits, was sich später aber vielfach auszahlt.

Alles, was der Welpe in diesem Entwicklungsabschnitt kennenlernt, wird für ihn zu seiner Welt gehören, also normal sein. Überlegen Sie daher, was genau alles in Ihrem Alltag vorkommt. Dann können Sie den Welpen gezielt damit vertraut machen. Das kann alles Mögliche beinhalten. Wer in einer größeren Stadt lebt, fährt vielleicht oft U-Bahn oder Bus. Andere gehen häufig essen oder besuchen regelmäßig Bekannte. Es gibt Familien mit Kindern, die häufig auch fremde Kinder zu Besuch haben, oder es sind Enkel in der Verwandtschaft. Der eine nimmt den Hund mit ins Büro oder arbeitet von zu Hause aus. All das lernt dann schon der Welpe in verträglichen Dosierungen kennen.

Soll der Hund später für einen besonderen Zweck ausgebildet werden, kann er ebenfalls schon jetzt damit in Kontakt kommen. Wer etwa später Obedience oder Agility machen möchte, kann bereits den Welpen mit auf den Hundeplatz nehmen und ihn mit dem Umfeld vertraut machen. Ein zukünftiger Jagdhund zum Beispiel lernt Wald und Feld kennen und wird mit Fell und Federn vertraut gemacht.

Kontakt zu verschiedenen Menschen

Für einen Vierbeiner, der seine Familie im Alltag begleitet, ist es unabdingbar, dass er sich Menschen gegenüber freundlich oder zumindest neutral verhält. Deshalb sollte schon der Welpe reichlich positiven Kontakt mit unterschiedlichen Menschen haben – mit Kindern (soweit möglich), Männern, Frauen, älteren Menschen und solchen mit Hut oder Gehstock usw. So werden die unterschiedlichen »Erscheinungsformen« des Menschen Teil seiner Welt. Ist der Welpe in seiner Veranlagung Menschen gegenüber eher unsicher oder gehört Misstrauen Fremden gegenüber zu seinen rassespezifischen Eigenschaften, lässt sich das zwar nicht einfach »wegsozialisieren«, aber eventuellen Überreaktionen können Sie durch die beschriebene Weise vorbeugen.

Artgenossen

Im Wurf lernte der Welpe, wie Artgenossen aussehen. Für ihn sehen Hunde zunächst also so aus wie seine Mutter und Geschwister. Mit ihnen begann er auch, das innerartliche Sozialverhalten einzuüben. Kommt der Welpe jetzt zu Ihnen, wird dieser Prozess unterbrochen. Daher braucht er auch in den nächsten Wochen ab und zu Kontakt zu anderen Hunden. Gut geeignet ist dafür der Besuch einer gemischten Welpengruppe. Hier lernt der Welpe Artgenossen mit ganz unterschiedlichem Aussehen und auch verschiedene Spielverhalten kennen.

Viele Welpen haben von Anfang an keine Probleme damit, andere wiederum sind anfangs sehr vorsichtig oder gar ängstlich. Besonders für solche Welpen sind gut dosierte Kontakte zu Altersgenossen unter kompetenter Aufsicht wichtig, damit sie im Umgang mit anderen Hunden Selbstvertrauen entwickeln und später nicht jede Begegnung mit Artgenossen in Stress ausartet.


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