Читать книгу Welpen-Erziehung - Katharina Schlegl-Kofler - Страница 34

Das Kommen auf Ruf/Pfiff

Оглавление

Nun hat sich der Welpe schon ein wenig eingewöhnt, und es ist Zeit für ein erstes Training. Ist die Mahlzeit für Ihr Hundekind ein Highlight? Oder haben Sie schon eine für ihn besonders reizvolle Art von Belohnungshäppchen entdeckt, zum Beispiel gekochtes Hühnerfleisch, falls er sein Futter noch nicht mit Begeisterung frisst? Sobald es diese Woche so weit ist, steht die erste und eine der wichtigsten Gehorsamsübungen auf dem Programm – das Kommen. Ihr Vierbeiner muss lernen, auf Ruf stets unverzüglich und schnell zu Ihnen zu kommen. Doch das klappt nur, wenn Sie die Übung von Anfang an durchdacht haben und systematisch aufbauen.

Das Hörzeichen: Zunächst überlegen Sie sich, welches Hörzeichen Sie verwenden wollen. Denken Sie daran – es muss immer das gleiche, eindeutige Hörzeichen sein. Bewährt hat sich »Hier«. Man kann es lang ziehen, und es kommt im alltäglichen Sprachgebrauch selten vor. Ganz anders ist es meist mit »Komm«. Achten Sie einmal bewusst darauf, in wie vielen Zusammenhängen Sie »Komm«, auch im Umgang mit dem Hund, sagen. Alternativ oder zusätzlich können Sie eine Hundepfeife verwenden. Auch auf sie muss der Vierbeiner erst konditioniert werden, bevor er weiß, was der Pfiff bedeutet. Überlegen Sie sich, welchen Pfiff Sie verwenden möchten – am besten zwei kurze nacheinander.

So klappt es: Als Nächstes ist es wichtig, eine Situation zu schaffen, in der der Hund ganz bewusst und nur das wahrnimmt, was Sie ihm beibringen möchten.

Beginnen Sie am besten morgens mit der ersten Mahlzeit. Der Welpe soll durch nichts abgelenkt werden. Sie als Hauptbezugsperson bereiten die Mahlzeit am gewohnten Ort, also zum Beispiel in der Küche, zu. Währenddessen hält ein Familienmitglied den Welpen am Halsband oder an der Brust fest, etwa drei Meter entfernt und ohne ein Signal »Sitz« oder Ähnliches. Das Hundekind drängt nun eigentlich schon zu Ihnen und hat Sie fest im Blick, kann aber noch nicht weg. Ist die Mahlzeit fertig oder haben Sie eine Portion besonderer Häppchen in der Hand, gehen Sie in die Hocke. Den Napf behalten Sie in der Hand. Nun rufen Sie »Hieeer« oder pfeifen mit der Hundepfeife, der Welpe wird losgelassen und kann endlich zu Ihnen! Ist er bei Ihnen angekommen, geben Sie ihm ein paar Futterbröckchen aus der Hand. Stellen Sie dann den Napf dicht vor sich auf den Boden, und bleiben Sie dabei, während der Welpe frisst. Alternativ geben Sie ihm die besonderen Häppchen direkt aus der Hand. Dazu loben Sie ihn mit der Stimme. Machen Sie das nun bei jeder Mahlzeit so. Dadurch verknüpft der Welpe nach und nach »Hier« und Pfiff mit dem Kommen, und es ist für ihn jedes Mal ein tolles Erlebnis. Falls Sie niemanden haben, der Ihren Welpen festhalten kann, sagen Sie »Hier« oder pfeifen Sie, sobald Sie mit dem Napf oder den besonderen Häppchen in der Hand in die Hocke gehen.

Sofort belohnen: Ist der Welpe bei Ihnen angekommen, erhält er seine Belohnung ohne Verzögerung. Sie müssen sie also bereits in der Hand halten, wenn Sie rufen. Lassen Sie den Welpen nicht zuerst sitzen, wenn er bei Ihnen angekommen ist! Dann bekäme er sein Futter nicht mehr für das Kommen, sondern für das Sitzen. Jetzt aber ist das Kommen das Wichtigste.

Bitte beachten: Sie wissen aus dem ersten Kapitel, dass viele fehlerfreie Wiederholungen nötig sind, bis der Hund etwas wirklich beherrscht. Das gilt ganz besonders auch für das Kommen. Wenn Sie mit dem Welpen zum Beispiel im Garten sind und möchten, dass er zu Ihnen kommt, rufen Sie ihn auf keinen Fall mit »Hier« oder Pfiff. Jetzt locken Sie ihn lediglich mit spannender Stimme, etwa »Schau mal, was ist denn da«, und bewegen sich von ihm weg. Denn rufen Sie jetzt »Hier«, und der Welpe kommt nicht, schnüffelt weiter oder spielt, nimmt er zwar das »Hier« oder den Pfiff vielleicht wahr, kann ihm aber noch keine Bedeutung zuordnen. Wenn das noch dazu mehrmals vorkommt, lernt der Welpe nachhaltig, dass ein »Hier« offenbar manchmal eine Belohnung zur Folge hat, aber eigentlich nichts Konkretes bedeutet. Sie können sich sicher vorstellen, dass dann auch später das Kommen nicht zuverlässig funktionieren kann, denn der Hund hat es nicht wirklich richtig lernen können. Später ist dann einiges an Aufwand nötig, um das falsch Gelernte wieder abzulegen und das Richtige neu aufzubauen. Also lieber jetzt sorgfältig üben!


Übung 1: Ein erwartungsvoller Blick zum Menschen.


Übung 2: Mit dem Pfiff darf er losstarten ...


Übung 3: … und läuft direkt zu seinem Menschen.


Übung 4: Ganz nah bei ihm gibt es die Belohnung.

Welpen-Erziehung

Подняться наверх