Читать книгу Seawalkers (1). Gefährliche Gestalten - Katja Brandis - Страница 14
ОглавлениеAngstmacher vom Dienst
Leider hatten ein paar Leute aus der Klasse gehört, was wir geredet hatten. Alle, die es verpasst hatten, erfuhren es Sekunden später von einem dunkelhaarigen Mädchen, das, wie ich inzwischen mitbekommen hatte, eine Lachmöwe war. Ihr Turbomundwerk lief gerade heiß. Noch mehr neugierige, ängstliche oder vorsichtige Blicke trafen mich. Als mich Mara, die Seekuh, mit traurigen Augen ansah, tat mir das mit dem »Süßwasserpöbel« leid. So witzig war der Ausdruck wirklich nicht.
Jetzt bitte Ruhe – und das gilt auch für dich, Daphne! Mrs Pelagius, die anscheinend vorhatte, den ganzen Unterricht in Schildkrötengestalt abzuhalten, streckte den gepanzerten Kopf hoch. Das Möwenmädchen verstummte beleidigt. So, wir fangen an. Heute erzähle ich euch die Geschichte dieses Kratzers hier am vorderen Teil meines Panzers.
Ich warf Jasper einen verblüfften Blick zu.
»Sie erzählt jedes Mal die Geschichte eines anderen Kratzers«, erklärte er mir. »Angeblich gibt es an jeder Wandler-Schule einen Lehrer, der Geschichten erzählt.«
Vor zehn Jahren war ich vor Südamerika gerade im Golfstrom unterwegs, begann Mrs Pelagius. Das war sehr praktisch, dadurch kam ich schneller voran, außerdem ist diese Strömung angenehm warm. Wer von euch weiß, wie der Golfstrom verläuft?
Diesmal gingen zwei Hände nach oben. Die des Streber-Alligators Nestor und die des Mädchens, das eben über mich geflüstert hatte. Es zeichnete eine Karte der großen, warmen Strömung vom Golf von Mexiko bis nach Europa ans Whiteboard, Mrs Pelagius korrigierte sie und wir übertrugen sie in unsere Hefte, danach ging es weiter.
Das Problem war nur, im Golfstrom wird auch gefischt, berichtete die Schildkröten-Lehrerin weiter. Ich wusste das natürlich, aber ich dachte, der Ozean ist groß und warum sollte es ausgerechnet mich treffen? Tja. Ich komponierte im Kopf gerade mein neustes Stück für Klavier und zwei Geigen, da fühlte ich, wie grobe Maschen sich um mich schlossen.
»Bestimmt ein Scheißgefühl«, sagte Chris, der blonde Surfertyp, der zur Verwandlungsstunde zu spät gekommen war.
Ich knackte eine der Haselnüsse mit den Zähnen. Mrs Pelagius zuckte zusammen. Ja stimmt, ähm, wo war ich? Ach ja, gleich darauf fühlte ich, wie ich an Bord gezogen wurde. Zusammen mit mir hatte es auch einen Schwarm Barsche erwischt, viele von ihnen wurden durch das Gewicht ihrer Gefährten erdrückt und kamen nur noch tot an Bord an. Aber ich hielt irgendwie durch.
Betroffenes Schweigen in der Klasse. Mara, die Seekuh, schluchzte auf.
Die Fische wurden in einen gekühlten Laderaum gekippt – ich wusste, wenn ich erst mal dadrin war, war es aus. Am liebsten hätte ich den Fischern an Bord zugeschrien, dass ich einer geschützten Art angehörte, aber sie hatten mich noch nicht mal bemerkt, erzählte Mrs Pelagius.
»Also ich hätte mich einfach verwandelt«, sagte Finny und verschränkte die Arme.
Damit hättest du aber auch das Geheimnis der Seawalker verraten, wandte unsere Lehrerin ein. Damals schlug ich mit den Flossen, so kräftig ich konnte, und brachte es irgendwie fertig, aus dem Fischberg herauszukriechen.
Die Geschichte war nicht übel, ich war gespannt, wie sie es fertiggebracht hatte, das zu überleben. Nebenbei knackte ich noch eine Nuss und wunderte mich, warum Mrs Pelagius schon wieder zusammenzuckte.
Ähm … ja … aber das war leider genau der falsche Weg. Als einer der Fischer mich sah, deutete er aufgeregt auf mich, erzählte sie weiter. Ich hörte, wie er seinen Kumpels vorschwärmte, wie viel Geld er für mein Fleisch bekommen würde.
Jasper und ich blickten uns an und verzogen das Gesicht.
Das war mir nun wirklich zu viel, berichtete Mrs Pelagius. Ich biss den Mann, der mich zu packen versuchte, kräftig in die Hand und kroch zum Ruderhaus, an dem gerade der Kapitän lehnte. Genau vor ihm stemmte ich mich auf meinen Vorderflossen hoch und bekam es irgendwie hin, meinen Mund teilzuverwandeln.
Finny und Chris grinsten immer breiter und die Delfine pfiffen vergnügt. Jedenfalls zwei von ihnen.
Sie haben ihn gebissen?!, fragte die ruhige, freundliche Blue entsetzt.
Nicht nur das. Mrs Pelagius’ Augen funkelten. Ich verfluchte diesen Kapitän in drei Sprachen. Fischer sind meist sehr abergläubisch. Ihr hättet mal sehen sollen, wie eilig es dieser Kerl hatte, mich über Bord zu werfen. So eilig, dass ich an der Bordwand diesen Kratzer bekam.
Wir applaudierten, sofern wir gerade Hände hatten. Die drei Delfine schlugen mit der Schwanzflosse aufs Wasser, was doppelt zählte, weil es ordentlich Krach machte.
Da hat Ihnen sicher Tangaroa beigestanden, unser Gott des Meeres, meinte Noah. Inzwischen hatte ich rausbekommen, dass er ein Schwarzdelfin war und in Menschengestalt ein Maori, einer der Ureinwohner Neuseelands. Ich hatte nur keine Ahnung, wie es ihn hierher nach Florida verschlagen hatte.
Tangaroa? Wer weiß, meinte Mrs Pelagius nur.
Nach dem Ende der Stunde war ich froh, dass ich mich diesmal anscheinend gut gehalten hatte und nicht angeeckt war. Dachte ich jedenfalls, bis ein Junge, den ich bisher noch nicht kennengelernt hatte, auf mich zukam. Er hatte die Ohrstöpsel seines Players drin. »Hey, Digga«, sagte er und wippte rhythmisch mit dem Kopf. »Alles im Lot auf dem Boot?«
»Äh, ja«, sagte ich verwirrt. Was wollte der seltsame Kerl von mir?
»Ich bin Ralph, Schwarzspitzen-Riffhai. Bekannt für die absolut megacoolen Rave-Partys, die hier jeden zweiten Freitagabend abgehen. Natürlich mit mir als DJ! Is klar, oder? Du kommst doch, oder?«
»Ähm, ja«, sagte ich und wich einen Schritt zurück. Das war der zweite Hai in meiner Klasse? Na toll.
»Was ich eigentlich sagen wollte – lass nächstes Mal das mit dem Nüsseknacken, während sie erzählt«, meinte Ralph. »Tigerhaie sind die einzigen Tiere, die den Panzer von so ’ner Schildkröte knacken können. Letzte Woche hat sie uns davon erzählt. War knapp, Alter! Der Hai hat ihr gleich zwanzig Kratzer auf einmal verpasst, voll krass, oder?«
Ich brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Ja krass.«
Dann steckte ich die restlichen Nüsse für später ein.
Der zweite Hai in der Schule stellte sich als Hammerhaimädchen heraus. Als ich während der Pause hinüberschlenderte und »Hi, ich bin Tiago – auch ein Hai in zweiter Gestalt« sagte, schaute sie mich an, als wäre ich ganz frisch vom Himmel gefallen.
»Ah. Interessant. Man sieht sich«, sagte das Mädchen und vertiefte sich wieder in die Fitnesszeitschrift, die sie gerade las. Na toll! Klar, ich hatte schon gewusst, dass Haie Einzelgänger waren, aber das hier war wirklich enttäuschend. Von meinen Artgenossen hatte ich nichts weiter zu erwarten.
Beim Abendessen lief es so, wie ich es schon befürchtet hatte. Ich saß alleine in einem Boot und stocherte mit der Gabel in meiner Meeresfrüchte-Reispfanne herum.
Hoffnungsvoll sah ich, dass Jasper sich mir mit einem vollen Tablett näherte – wollte wenigstens er sich zu mir setzen? Anscheinend! Er war wirklich ein netter Kerl und mutig noch dazu.
Nur leider musste er dabei am Boot vorbei, an dem Ella, das Möwenmädchen Daphne und Barry ausnahmsweise ohne ihren Alligatorenkumpel Toco saßen. Ich wollte Jasper »Achtung!« zurufen, weil ich ahnte, was diese drei vorhatten. Zu spät! Ella straffte die Ankerleine ihres Bootes im selben Moment, in dem Jasper darüberstieg. Er stolperte, sein Tablett flog durch die Luft und kurz darauf sah das Delfinmädchen Blue im Boot daneben aus, als hätte es vorgehabt, von seinem eigenen Schoß zu essen. Guten Appetit, wünschte Nox aus dem nächstbesten Wandaquarium und die Delfin-Wandler prusteten los.
»Genau, den wünsche ich euch auch«, sagte Blue in Richtung Wasser. Sie verfütterte den Reis, der auf ihr gelandet war, an einen Schwarm silbriger Fischchen, der um die Boote herumschwamm.
Die Delfine mochten das alles witzig finden, aber das war es nicht. Ich stand auf, marschierte auf das Boot der drei Deppen zu und knallte die flachen Hände vor Ella auf den Tisch. »Wenn ihr Jasper noch ein Mal dumm kommt, dann zeige ich euch gerne mal, wie so ein Haigebiss funktioniert. Kapiert?«
Vor Schreck verwandelte sich Daphne in eine Lachmöwe und mit perfektem Timing stülpte ihr Shari vom Boot nebenan aus ihren bunten Trinkbecher über den Kopf.
He, was soll das, befreit mich bitte mal jemand! Halb laufend, halb flatternd, irrte die Möwe über den Tisch und latschte mit ihren Krallenfüßen voll in Barrys Essen. Reiskörner flogen umher. Die Fischchen konnten ihr Glück kaum fassen. Barry blickte noch finsterer drein als sonst, sagte aber nichts.
»Kapiert?«, fragte ich noch mal und Ella kniff den Mund zusammen. »Wart nur ab – wenn ich das Toco erzähle … und meiner Mutter!«, fauchte sie. »Wenn die hört, was du zu mir gesagt hast, wirst du dir wünschen, du wärst eine klitzekleine Sardine!«
Ich konnte nicht glauben, was ich hörte. Sie drohte mir mit ihrer Mama? Beinahe hätte ich laut losgelacht. Wenn die Leute in meiner alten Schule das gehört hätten!
Doch weil niemand anderes außer mir diese Drohung lächerlich zu finden schien, hielt ich den Mund, ignorierte Ella und half meinem Freund auf. »Alles okay?«, fragte ich ihn.
Jasper nickte und grinste schief. »Eigentlich müssten die so was gar nich tun – ich schaff es auch ohne Hilfe, über meine eigenen Füße zu stolpern.«
Wir gingen los, um ihm neues Essen zu holen. Und mir gleich mit, denn mein Teller bekam gerade einen Möwenschiss ab.
Die Teufelsrochen-Wandlerin Finny wartete vor uns, sie drehte sich zu uns um. »Da hast du dir ja was eingebrockt«, sagte sie zu mir.
»Wieso?«, fragte ich erstaunt.
»Dass du Ella so grob angequatscht hast. Ich wette, das gibt noch Ärger.«
»So gefährlich finde ich Toco und Barry nicht.« Ich zuckte die Schultern.
»Ich meinte eher Ellas Mutter. Die kann dir richtig schaden – und nicht nur dir.«
Oh, dachte ich, doch als ich genauer nachfragen wollte, war Finny schon auf dem Weg zu einem anderen Tisch.
»Finny hat recht – hoffentlich erzählt Ella das alles nich wirklich ihrer Mutter«, meinte Jasper, als wir uns, drei Boote von den anderen entfernt, niedergelassen hatten. Er wirkte besorgt.
»Wieso, wie ist die denn drauf?«, fragte ich zwischen zwei Bissen.
»Am Sonntag haben wir ’ne Show für Eltern, da siehste sie bestimmt.« Jasper schüttelte sich. »Lydia Lennox. Sie ist ’n hohes Tier in Miami, kennt alle wichtigen Leute. Und frisst jemand wie dich mit Haut und Haaren, wenn du nich aufpasst.«
Ich zog die Augenbrauen hoch. »Tja, wenn sie unbedingt Verdauungsbeschwerden will«, meinte ich.
»Da sagste was! Leider muss Jack Clearwater freundlich zu ihr sein, weil sie der Schule ordentlich Geld gespendet hat, als die gebaut worden ist. Aber wer reich ist, ist leider nicht immer nett, weißte?«
»Hab ich mir irgendwie gedacht«, meinte ich. »Was ist sie denn von Beruf?«
»Anwältin. Sie bekommt Leute frei, die eigentlich dringend ins Gefängnis gesteckt werden müssten! Oder drinbleiben sollten.«
»Zum Beispiel?« Ich merkte, wie ich neugierig wurde.
Jasper beugte sich über den Tisch, damit er nicht so laut sprechen musste. »Na ja, so richtige Verbrecher halt. Ich weiß nicht so viel drüber. Hab sie nur mal im Fernsehen gesehen, als sie mit richtig guter Laune neben so einem Fiesling aus dem Gerichtssaal gekommen ist. Den hatte sie rausgepaukt, obwohl er zwei Leute erschossen hatte!«
Wir verzogen beide das Gesicht.
»Kein Wunder, dass sie reich ist«, meinte ich. »Anwälte berechnen etliche Tausend Dollar pro Stunde.«
»Die rechnen nich nach Stunden ab, sondern nach Minuten! Hat Ella mal erzählt.«
»Wow. Wenn ich Anwalt wäre, würden zehn Minuten Beratung am Tag schon für unsere Miete reichen, schätze ich.«
Beim Thema Ella fiel mir ein, was ich noch fragen wollte. »Wieso ist Toco eigentlich nicht da? Dieser nervige Alligator?«
»Er, Nestor und Ella brauchen in ihrer Zweitgestalt nur sehr selten Futter, die essen als Menschen nur alle zwei Tage«, berichtete Jasper und strahlte mich an, wahrscheinlich weil er daran gedacht hatte, wie ich ihn verteidigt hatte. »Vielleicht hab ich jetzt auch Ruhe, wenn sie mal da sind!«
»Wenn nicht, kriegen sie Probleme«, brummte ich und nahm noch einen Schluck Limo. Wenn ich Jasper helfen konnte, war meine Kraft wenigstens für etwas gut.
Tja, wir saßen buchstäblich im selben Boot, dem Boot, in dem alle Außenseiter hockten. Er war das einzige Landtier hier und ich der große Angstmacher. Blue zuckte sogar zusammen, als ich sie bat, mir den Salzstreuer rüberzuwerfen.
Als ich mir einen Nachschlag an der Theke holte, sah ich, dass beim Schwarzen Brett eine handgeschriebene Liste mit allen Schülern und ihrer zweiten Gestalt aushing. Wie praktisch. Chris, der Zuspätkommer, war anscheinend ein Kalifornischer Seelöwe. Außerdem gab es in meiner Klasse noch ein Zitteraalmädchen – cool! – und einen Folterfisch. Was zum Teufel war ein Folterfisch?! War der das noch größere und bestimmt gefährlichere Tier?
Als das zierliche Mädchen, das ich um fast einen Kopf überragte, mit einem Teller voller Muffins, die mit kleinen blauen Fischchen dekoriert waren, auf mich zukam, begriff ich erst gar nicht, was das sollte. Die konnten doch wohl nicht für mich sein, oder?
»Ich bin Juna, die Klassensprecherin«, meinte sie und hielt ein ganzes Stück von mir entfernt an. »Wenn jemand neu in die Klasse kommt, backe ich für ihn Willkommensmuffins. Die hier sind für dich, lass sie dir schmecken. Schön, dass du bei uns bist, Tiago!«
Das glaubte ich ihr nicht so ganz. Sie zitterte so stark, dass die sorgfältig aufeinandergetürmten Muffins durcheinanderpurzelten. Zum Glück hatte ich gute Reflexe und schaffte es, die ersten zwei aufzufangen. Mehr Hände hatte ich leider nicht. Dafür aber der Koch, der mit seinen Badelatschen, den langen grauen Haaren und dem Hawaiihemd aussah wie ein Strandhippie. Er schnappte sie sich mit acht teilverwandelten Krakenarmen und stapelte sie wieder aufeinander. Einen behielt er als Rettungsgebühr.
»Danke«, sagte ich zu Juna und zum Koch. Der lächelte schüchtern, verwandelte seine Arme wieder und schlurfte in die Küche zurück.
Ich erinnerte mich, was für eine zweite Gestalt neben dem Namen »Juna« auf der Tafel gestanden hatte. Schlagartig wurde ich sehr, sehr neugierig. »Echt nett von dir, Juna. Du bist also ein Folterfisch … wie sieht der eigentlich aus?«
Juna verfärbte sich. »Falterfisch!«, sagte sie. »Ich bin ein Falterfisch! Und Mr Clearwater hat eine schreckliche Handschrift.«
»Ach so, sorry, das wollte ich nicht, ich …«
»Also, dann noch guten Appetit«, wünschte sie mir hastig und trat den Rückzug an.
In dieser Nacht schwamm ich wieder in der Lagune. Am Quietschen und Pfeifen war es leicht zu hören, dass die drei Delfin-Wandler in der Nähe waren, und außerdem konnte ich sie im dunklen Wasser gut erkennen – ich hatte nachts schon immer mehr gesehen als andere. Anscheinend spielten sie so eine Art unglaublich schnelles Unterwasser-Polo. Vielleicht weil ich in der Nähe war, fing ich ein paar ihrer Gedanken auf.
Blues Stimme. Ha, endlich hab ich den Ball, den kriegt ihr nicht wieder, ihr glitschigen Schnaufbolzen!
Rechts von dir, Shari!, rief Noah. Wir nehmen sie in die Zange!
Sharis Stimme. Hau drauf auf den Ball, schnell, Noah! Stell dir einfach vor, das Ding wäre Mr Clearwaters Hintern.
Noah kicherte. Nee, lieber der von Mr García. Meine Note letztes Mal … unterseeisch.
Egal, los, mach schon, Stumpfnase!
Ein lautes Spritzen und Klatschen, dann wieder Sharis Stimme. Na also, yeah, hab das Ding. Fangt mich doch, wenn ihr es schafft!
Ich musste grinsen. Am liebsten wäre ich einfach rübergeschwommen und hätte mitgemacht, aber ich hatte keine Lust, mir eine Abfuhr zu holen. Wieso musste ich ausgerechnet ein Hai-Wandler sein? Einen Moment lang träumte ich davon, wie es wäre, zu dieser Delfinclique zu gehören, mit ihnen zu schwimmen, Spaß zu haben und anderen Streiche zu spielen.
Aber das war offensichtlich unmöglich.
In der Hütte nahm ich meinen Block und begann zu zeichnen. Einen Delfin, ein Seepferdchen, eine Krake – es gab so viele Motive in dieser eigenartigen Schule. Wenn ich so weitermachte, brauchte ich bald neues Papier.
Ein neues Leben wäre auch nicht schlecht gewesen.