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Es ist vorbei.

Der Sturm hat sich gelegt.

Es ist still. Erschreckend still.

Fast schon unheimlich.

Kein einziges Geräusch. Nur das Rauschen des Blutes in meinen Ohren und das dumpfe, laute Klopfen meines Herzens.

Ich bin vom Sand eingeschlossen.

Meine Augen habe ich fest zusammengepresst, die Arme vorm Gesicht verschränkt, als einzige Schutzbarriere vorm feinen Sand...

Noch bekomme ich Luft. Doch ich traue mich nicht, meine Position zu ändern.

Angst macht sich in mir breit.

Was, wenn ich unter meterhohem Sand liege?

Lebendig begraben?

Vielleicht würde ich bald ersticken?

Ich ermahne mich, Ruhe zu bewahren, damit die Panik in mir nicht die Oberhand über mich gewinnt. Ich bemühe mich um eine gleichmäßige Atmung.

Das gelingt mir nicht.

Denk nach, sag ich mir.

Mir ist klar, dass ich hier raus muss.

Ein kräftiger Ruck geht durch meinen Körper.

So, als wären durch diese Gedanken meine Lebensgeister wieder geweckt worden, als hätten sie mich an meine eigensten Urkräfte erinnert, nämlich die, dass ich mich selbst retten musste, wenn es niemanden anderen gab, der das für mich tun konnte.

Infolge der unwillkürlichen Reaktion hat sich meine Körperhaltung verändert. Ich bin mindestens dreißig Zentimeter gewachsen.

Da war kein großer Widerstand nach oben. Das überrascht mich. Das würde ja bedeuten, dass der Sand auf mir nicht sonderlich hoch wäre…

Wie viel würde es brauchen, um aus dem Sand heraus zu kommen?

Ich strecke mich noch etwas weiter.

Dabei spüre ich jedoch auch mein Knie wieder.

Sand rieselt, als ich aus ihm auftauche.

Dann ist mein Kopf frei.

Luft!

Ich blinzle in die Runde, um mir einen Überblick über meine Lage zu verschaffen. Doch ich bekomme nur eines meiner Augen auf. Das andere ist verklebt und mit Sand behaftet.

Mit einiger Mühe versuche ich, meinen rechten Arm dem Sand zu entwinden, ihn freizubekommen, um mir den Sand aus den Augen zu reiben.

Da ist Blut, das jetzt in den Sand tropft.

Mein linkes Auge kann ich immer noch nicht öffnen. Es ist zugeschwollen.

Ich taste es ganz leicht mit den Fingern ab.

An meiner Schläfe klopft es.

Ein fast unmenschlicher Schmerz durchzuckt mich.

Mein Kopf scheint gerade zu explodieren.

Ich muss innehalten.

Besser, nicht bewegen…

Aber das ist auch keine Lösung.

Ich muss hier raus. Unbedingt.

Die Sonne, die unablässig strahlt, trägt ihr Übriges dazu bei, es zu meiner Gewissheit werden zu lassen: Sie würde mich im heißen Sand braten.

Ich atme mehrfach tief ein. Ich weiß, dass das, was jetzt kommt, größte körperliche Anstrengung von mir verlangt.

Ich beginne, mit meinen Händen den Sand von meinem Körper weg zu schieben. Mich frei zu schaufeln. Auszugraben.

Doch das gelingt mir nicht wirklich. Denn der feine Sand rutscht immer wieder zurück.

Ich versuche, mich mit den Beinen nach oben zu stemmen, doch was soll das bringen, außer Schmerzen?

Ich stecke fest. Das kann ich nicht nur sehen, sondern auch spüren.

Ich versuche es dennoch weiter.

Doch dann zeigt mir mein Körper meine Grenzen an. Ich vermag es einfach nicht, mich aus dem Sand heraus zu bekommen. Wie auch, ohne etwas zu haben, an dem ich mich festhalten kann?

Ich befinde mich nach wie vor bis zur Brust im Sand.

Und weit und breit keine Menschenseele.

Ich keuche.

Ich schwitze.

Und ich habe mörderischen Durst.

Die Sonne knallt unbarmherzig vom Himmel.

Ich bin am Ende meiner Kraft.

Zahltag

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