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Eine Fackel und eine Öllampe spenden das einzige Licht. Viel erkenne ich nicht, nur dass ich mich in einer Art Höhle befinde.

Ich liege auf dem steinigen Boden, auf einem Fell. Da sind noch weitere Menschen. Soweit ich sehen kann, sind es sieben an der Zahl, alle in lange Gewänder gehüllt. Ihrem Äußeren nach sind es Araber. Alles Männer. Sie rauchen Wasserpfeife.

Das Mädchen sitzt am Feuer. Es knetet etwas mit den Händen und formt daraus mehrere gleich große Teile. Dann holt sie mit einem Stock etwas der Glut aus dem Feuer und verteilt sie auf dem Höhlenboden. Sie legt die Teile hinein und bedeckt sie mit Glut. Kurze Zeit später befreit sie diese mit Hilfe des Stockes wieder von der Asche. Jetzt erst sehe ich, dass es Fladenbrote sind, die sie da bäckt.

Sie legt Holz nach und wartet, bis das Feuer auflodert. Dann hängt sie einen Kessel mit Wasser in eine Vorrichtung und wartet, bis es kocht. Einen Teil davon gießt sie in einen Topf. Kurze Zeit später durchdringt der Geruch von Pfefferminz die Höhle. Sie seiht den Inhalt nach einigen Minuten in eine Kanne ab, den anderen Teil des Wassers belässt sie im Kessel und schüttet etwas aus einem der an der Höhlenwand stehenden kleinen Säcke dazu.

Sie stellt Schälchen, einen Teller mit Käse, eine Schüssel mit Quark und frischen Feigen, einen Krug mit Milch und ihre frisch gebackenen Fladenbrote auf ein auf dem Boden ausgebreitetes Tuch, stellt die Kanne mit dem Tee dazu und holt den Kessel vom Feuer. Der Geruch von Essen erfüllt die Höhle, und ich verspüre zum ersten Mal Hunger. Doch ich muss warten, bis alle anderen gegessen haben.

Ich höre die Gespräche der Männer, von denen ich nichts verstehe, und weiß jetzt, dass die Laute, die ich nachts gehört habe, die ihrer Kamele waren.

Nachdem sie ihr Schlaflager bereitet haben, wendet sich das Mädchen mir zu. Sie hilft mir, mich aufzurichten, und führt dann mit einem Holzlöffel etwas vom Inhalt des für mich gefüllten Schälchens in meinen Mund. Es ist Hirsebrei.

Als der Brei alle ist, nimmt sie eines der Fladenbrote und bricht es auseinander. Sie tunkt den Fladen in die große Schüssel und reicht ihn mir. Es schmeckt nach Quark. Überraschenderweise schmeckt es besser als ich mir vorgestellt habe. Dazu gibt es Pfefferminztee mit viel Zucker und Milch und dem besonderen Zusatz, dessen Aroma meine Geschmacksnerven

herausfordert und an das ich mich wohl nie gewöhnen kann.

„Willst du mehr?“, fragt sie leise, erst auf

französisch und dann, als ich nicht reagiere, auf englisch.

Ich bin, ihrer Sprachkenntnisse wegen, überrascht.

Sie merkt es.

„Denkst du wir sind ungebildet, nur weil wir hier in der Wüste leben?“

Ich schüttele den Kopf, mein Blick sagt aber etwas anderes aus.

„Du hast großes Glück, dass du noch lebst…“

„Ja.“, sage ich. „Und dass ihr mich gefunden habt.“

„Das war Zufall, dass die Karawane gerade diese Strecke genommen hat.“

„Wie lange bin ich schon bei euch?“.

„Seit drei Tagen.“

„Drei Tage?“

Sie nickt.

„Hast du Schmerzen?“, fragt sie.

„Wenn ich ruhig liege, nicht.“

„Dann schlaf jetzt. Die Gruppe will morgen ganz früh weiter. Die Männer haben viel an Zeit verloren. Aber sie konnten dich ja nicht in der Wüste zurücklassen…“

„Warte, wie heißt du?“, frage ich.

„Khadija.“

Zahltag

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