Читать книгу Kampf um SANTOR - Testfall HATHOR 2 - K.B. Stock - Страница 11
Kapitel 7 Neue Herausforderungen
Оглавление„Gut – genug der Spekulationen. Ich fasse dann nochmal die nächsten vor uns liegenden Schritte zusammen“, ergriff der Kommandeur der JDEF Amerika, Bart Blackhorse nach dem Eintreffen im Messezelt abschließend das Wort.
„Tony und Robert, ihr kümmert euch bitte ab sofort um die Lösung des Personalproblems bei der Bemannung dieses hoffentlich bald vollendeten Schiffs, wobei die Ausbildung der internationalen Crews für die FREYA-Shuttles absoluten Vorrang haben müssen.
Ich werde darüber auch mit Erzherzogin Shira-Khor sprechen. Sie verhandelt ja ohnehin noch mit den UN-Botschaftern in New York und sie kann uns sicher dabei helfen, diesbezüglich auftretende Schwierigkeiten bei der Gewinnung von künftigen Besatzungsmitgliedern anderer Nationen aus dem Weg zu räumen.
Wobei ich außerdem davon ausgehe, dass Großkanzlerin Shira umgehend ein paar ausgebildete Leute von LARO 5 als künftige Crewmitglieder der FREYA hierher in Marsch setzen wird“, fügte er sofort an, ehe er unmittelbar darauf bereits wieder fortfuhr:
„Ferner fangen wir direkt morgen mit der Erforschung der Seepyramide hier im Pyramid Lake an. Oberst Thure-Pan und Alex, das wird – sofern ihr einverstanden seid – eure nächste Aufgabe. Ich wäre euch nämlich dankbar, wenn ihr morgen früh mit Astor 1 und einer ausreichenden Anzahl an Technikern in die angemessene Makronitkammer im Inneren der Pyramide springen könntet.
Schaut euch dort zunächst nur mal um und kommt dann wieder zurück an die Oberfläche. Dann berichtet ihr uns, wie’s da unten aussieht, ehe wir entscheiden, wie wir danach am besten weiter vorgehen.
Ganz nebenbei – wenn es stimmt, dass sich in dieser Kaverne ein riesiger Transmitter befindet, stellt sich zudem die Frage, ob auch andere große Pyramiden über ehemaligen lemurischen Transmitterstationen oder gar anderen, noch unbekannten technischen Einrichtungen errichtet wurden.
Also Leute, falls es den hiesigen Transmitter tatsächlich gibt, müssen wir also alles tun, um dieses Monsterding wieder zum Laufen zu bringen. Mit der Reaktivierung notabgeschalteter Energieerzeugungsanlagen habt ihr ja inzwischen schon ein wenig Übung“.
„Das ist korrekt, lieber General – und die erste Erkundung per Teleportation ist auch kein Ding. Aber für weitere Arbeiten dort unten brauchen wir einen direkten Zugang zu dieser Kaverne.
Schließlich kann ich die notwendigen Transporte als momentan einzig verfügbarer Teleporter nicht alleine bewerkstelligen. Mein Cousin Alec wird ja vorerst noch als Arzt bei der Versorgung der lemurischen Patienten gebraucht. Und eine Tiefgrabung vom Seeufer her verbietet sich von vorneherein ebenso – selbst, wenn dieser Hohlraum Außenschotte haben sollte, die wir noch dazu erst mal knacken müssten.“
„Das, mein lieber Alex, habe ich mir ebenfalls schon gedacht“, erwiderte General Blackhorse umgehend. Der vom Lake Tahoe über den Truckee River gespeiste Pyramid Lake hat ja keinen Abfluss. Da sein Wasser demnach nur durch die Wüstensonne verdunstet, würde uns eine Bohrung von außen – so, wie wir sie am Hill of Tara in Irland zur Schaffung eines Zugangs durchgeführt haben – nur die ganze Anlage unter Wasser setzen.
Daher kommt es mir darauf an, dass ihr dort drinnen nach dem anderen Tunnelende sucht, von dem wir ja denken, dass er mit dem versteckten Tunneleingang in der Werft in Verbindung steht.
Seid dabei aber bitte äußerst vorsichtig. Ich denke, dass uns eine Hohlraummessung Aufschluss darüber geben wird, ob der Tunnel geflutet – oder, ob er passierbar ist, oder nicht.
Was die weltweit vorhandenen, übrigen Pyramiden angeht, die uns Senior Commander Niome-Pan heute Morgen als rote Kartenpunkte gezeigt hat – nun, mit diesem Thema werden wir uns wohl erst später beschäftigen können. Und zwar erst dann, wenn Viktor Thule und Shania-Sher mit ihren Arbeiten in Südamerika ein Stückchen weiter vorangekommen sind.
Bislang jedenfalls habe ich von den beiden sowie von den mitfliegenden larojanischen und terranischen Experten der CONDOR-X noch keine unerwarteten Rückmeldungen erhalten.“
„Deshalb wird’s höchste Zeit, dass wir mit der MHORA-X in absehbarer Zeit zur Unterstützung einer detaillierten Aufklärung der Hot Spots ebenfalls dort runterfliegen. Bis sich unsere horusianischen Freunde durch ihre Archive gegraben haben und uns vor Ort helfen können, wird ja wahrscheinlich noch einige Zeit verstreichen.
Wenn der Tunnel zwischen Werft und Pyramide wirklich frei sein sollte, schaffen Thure-Pan und Professor Bergers lemurische Verlobte Niome-Pan die Arbeit zur Reaktivierung des Transmitters auch alleine.
Sofern es diesen Giganttransmitter tatsächlich gibt“, unterbrach Mora Kranz den Kommandeur der JDEF – ehe sie noch ein „Entschuldigung – ich wollte ja meine vorlaute Klappe nicht schon wieder ungefragt aufmachen“, hinterher hauchte.
„Nein, Mora – du hast ja recht. Auch wenn ich das erst zum Schluss auf meinem Zettel hatte. Du und deine Besatzung werden mit deiner MHORA-X zwar zur Unterstützung von Viktor Thule und Fürstin Shania-Sher für schnelle Ergebnisse mehr als gebraucht. Schließlich hat dein Schiff modernere Sensoren als die CONDOR-X. Darüber besteht gar kein Zweifel.
Klar ist aber auch, dass ihr erst nach Südamerika aufbrechen könnt, wenn dein 1. Offizier und Ehemann Alex und deine vorerst noch hier vor Ort benötigten Bordtechniker dafür wieder zur Verfügung stehen. Lass uns deshalb gleich morgen früh nochmal darüber reden, wie Alex und seine Leute den schon vor Ort befindlichen Kräften am besten helfen können. Dabei muss es uns vor allem darum gehen, die Crew der MHORA-X so rasch, wie möglich für den Flug nach Südamerika freizusetzen.
Viel brennender ist allerdings zuerst die Frage, wer von uns interimsweise die Leitung auf der FREYA-Werft übernehmen kann. Und zwar solange, bis die ursprüngliche Werftcrew wieder auf den Beinen ist. Ich hab’ da an dich gedacht, Kommodore Brigid-Thor. Wärst du dazu bereit?“
„Kein Problem, Herr General. Was ich im Kleinen im Mount Destiny hinbekommen habe, kriege ich auch auf dieser Großbaustelle hin, keine Sorge. Das gibt meinem Frischverlobten und mir zudem die willkommene Gelegenheit, zwischendurch endlich mal seine Pflegeeltern am anderen Seeufer zu besuchen.
Das ist allein schon deshalb wichtig, weil Nicks Pflegevater David Grey Bear der Chief des hiesigen Paiute-Indianerreservats ist. Und von dessen Votum hängt natürlich vieles ab.
Denn, obwohl er uns bereits erlaubt hat, in seinem Zuständigkeitsbereich hier vor Ort Nachforschungen durchzuführen, werden wir ihn sicher noch zu weiteren Zugeständnissen bewegen müssen.
Vor allem aber schätze ich, dass wir ihn und seine Kenntnisse über die Geschichte und Herkunft seines Volks künftig noch sehr viel mehr, als bisher brauchen werden.
Außerdem muss ich meine momentan noch im künstlichen Koma liegenden lemurischen Schwestern und Brüder bei deren Rückkehr ins Leben begrüßen.
Nicht nur, weil mir das ein Herzensanliegen ist, sondern auch, weil ich noch weiß, wie irritiert ich damals war, als ich aus meinem Kälteschlaf erwachte.“
„Danke Kommodore Brigid. Das halte ich für eine sehr gute Idee – auch wenn ich von der verwandtschaftlichen Beziehung deines neuen Verlobten bislang noch gar nichts wusste“, erwiderte General Blackhorse, während er zugleich Nick Carter eingehend mit einem aufmunternden Lächeln musterte.
„Bei dir und deinem Bruder Bill hätte ich eher auf eine mexikanische Abstammung getippt, mein lieber Senior Sergeant. Und jetzt entpuppst du dich als Nachfahre des legendären Numaga9. Man lernt doch nie aus, selbst wenn man, wie ich selber, indianischer Abstammung ist.
Aber jetzt nochmal zurück zu unserer gemeinsamen Prioritätenliste, die ich noch einmal kurz zusammenfassen will“, fuhr der Drei-Sterne-General nach einer kurzen Pause umgehend fort.
„Nummer 1 bleibt die Rekrutierung und Ausbildung von Besatzungen für die hier vor Ort im Bauch der FREYA befindlichen Korvetten und ODIN-Shuttles, für die ihr euch schon mal Namen überlegen könnt.
Tony und Bob, macht euch an die Arbeit“, rief er den beiden Offizieren hinterher, die eben in diesem Moment die provisorische Einsatzzentrale verließen.
„Die nächsten beiden Punkte auf meiner Prioritätenliste bleiben die Wiederinbetriebnahme der Werft unter der vorläufigen Leitung von Kommodore Brigid-Thor. Dazu ist schon alles Nötige gesagt.
Dazu kommt mit gleicher Priorität, aber zeitlich differenziert, die Erkundung der Pyramiden, wobei wir mit der dort draußen im See gleich morgen anfangen werden.
Parallel dazu sammeln unser Atlanter Viktor Thule und Fürstin Shania-Sher ja in Peru sowie in Ecuador und Chile schon seit vorletzter Woche bereits weitere Fakten über die dort vorhandenen Bauwerke, die von den Majas und Azteken erbaut wurden.
Die Erkundung der ägyptischen Pyramiden stellen wir an dieser Stelle erstmal zurück. Die stehen ja schon seit zigtausend Jahren im Tal der Könige und laufen uns auch nicht weg. Da kommt’s auf ein paar Monate mehr oder weniger auch nicht an.
Zudem sollten wir gerade in diesem Fall darauf warten, bis die horusianischen Wissenschaftler zur Unterstützung bei uns eintreffen, ehe wir uns mit den Hinterlassenschaften der alten Ägypter befassen.
Was die schon unter Führung von Viktor Thule laufende Mission der CONDOR-X in Südamerika angeht, wäre ich in der Tat froh, wenn du, verehrte Fürstin Mora, deinem ehemaligen Schiff so rasch, wie möglich mit deiner neuen MHORA-X folgen könntest. Natürlich erst, wenn dein Gatte Alex als Teleporter hier nicht mehr benötigt wird.
Außerdem bitte ich dich darum, dass du wenigstens einen unserer lemurischen Mitstreiter auf der MHORA-X zu den südamerikanischen Pyramiden mitnimmst.
Ich denke, dass dafür – allein aufgrund seines überwältigenden Wissens – nur einer in Frage kommt“, beendete der JDEF-Kommandeur seine Rede, während er zugleich den ehemaligen phaetonischen Flottenkommandeur Mero-Khan erwartungsvoll anlächelte.
„Bart, du bist einfach ein sonderbar höflicher militärischer Befehlshaber, weil du immer nur nett fragst und andeutest, und nicht befiehlst. Schon allein deshalb sage ich dir unumwunden zu.
Wenn du das willst, werde ich den Südamerikaeinsatz der dafür vorgesehenen Einsatzcrew sehr gerne unterstützen. Vor allem, weil mich die Ergebnisse der angestrebten tiefergehenden Erkundung interessieren und ich darüber hinaus auch sehen will, was dabei zutage gefördert wird“, erwiderte Admiral Mero-Khan ohne langes Zögern.
„Damit sind wir uns aber erst zu einem Teil einig, sehr verehrter Herr Admiral“, erwiderte Bart Blackhorse, während er den ehemaligen larojanischen Kommandeur verzeihend anlächelte.
„Mein lieber Mero, ich möchte nämlich, dass du die Leitung dieses südamerikanischen, und später auch des ägyptischen Abenteuers übernimmst. Das hat auch für den Fall Bestand, wenn in absehbarer Zeit hochrangige horusianische Spezialisten am Ort des Geschehens eintreffen.
Ich habe nämlich vor, den horusianischen Präsidenten über die Erzherzogin zu bitten, uns auch für die Erkundung der südamerikanischen Pyramiden ein entsprechend vorgebrieftes wissenschaftliches Team zur Unterstützung der laufenden Erkundungen in Peru, Chile und Ecuador zur Erde zu entsenden.“
„Das begrüße ich außerordentlich, Bart. Was mich im Moment nur noch interessiert – wie weit seid ihr mittlerweile mit der Befriedung, insbesondere in den südamerikanischen Nachbarstaaten und in unseren eigentlichen Operationsgebieten vorangekommen. Heißt im Klartext, auf welche Störungen durch Guerillas und sonstige Störenfriede müssen wir uns eventuell einstellen?“
„Diese Dinge haben wir – den letzten Meldungen zufolge – überzeugend im Griff, Admiral Mero“, erwiderte General Blackhorse mit fester Stimme.
„Mein Oberbefehlshaber und Flottenchef, Großfürst Kendo-Khar, hat – wie du sicher weißt – mittlerweile ja bekanntlich in den Krisengebieten der Erde unter den dort bisher regierenden Warlords aufgeräumt.
Und, wie ich gehört habe, sind ihm und seinen Kampfrobots von der THERRA-X nur sehr wenige dieser kriminellen Mordgesellen entkommen.
Deshalb wird er sich mit seiner THERRA-X schon bald den für Mittel- und Südamerika vorgesehenen Kampfschiffen LHANDO und MHARIN anschließen können. Vorher kommt er aber noch auf einen Abstecher bei uns vorbei.
Einerseits, weil er mit eigenen Augen einen Blick auf die FREYA werfen will – und andererseits, weil Großfürst Kendo hier noch ein paar unserer Spezialkräfte für den Einsatz in Kolumbien und Venezuela aufnehmen muss, die unter dem Kommando der euch nicht ganz unbekannten amerikanischen Oberstleutnanten Jeff Armstrong und Rick Heller stehen.
Das bedeutet, dass Colonel Jeffs Männer von der Army Delta Force bei dieser Jagd auf Terroristen und Drogenbarone ebenso dabei sein werden, wie Lieutenant Commanders Rick Hellers Navy Seals. Wobei ich hoffe, dass die K-100 Kampfroboter ihren Spezialisten noch etwas übriglassen, wenn’s hart auf hart geht.“
„Gut, dann lasst uns jetzt gemeinsam an die Arbeit gehen. Gibt’s noch irgendwelche weiteren Fragen an dich? Dann sollten sie jetzt gestellt werden, ehe wir eine Pause einlegen“, lächelte Admiral Mero-Khan in die Runde, als er in eben diesem Moment die erschrocken geweiteten Augen von Mora Kranz wahrnahm.
Wobei ihm auch das sekundenspäter folgende Erbleichen der Kommandantin der MHORA-X nicht entging.
Alex Kranz hatte die offensichtlich mental verursachte Panikattacke seiner Ehefrau Mora ebenfalls bemerkt. Daher wollte er sie zur Beruhigung gerade in seine Arme nehmen, als Mora abwehrend aufsprang und zugleich atemlos schrie:
„Lass mich gefälligst los! Diese Gedankenmuster! Die kenn’ ich von unserem Einsatz auf LUXOR 2! Das sind STYXX! Sie sind da draußen, ich kann sie spüren!“, rief sie sofort atemlos in die versammelte Runde.