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Kapitel 4 Brigid-Thors neues Leben

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Sofort nach dem Abendessen in dem provisorisch eingerichteten Verpflegungszelt erhob sich Brigid-Thor, um nach draußen zu gehen.

„Ich brauch’ ein bisschen frische Luft zum Nachdenken. Bitte entschuldigt mich – wir sehen uns morgen früh.“

„Und ich begleite dich, falls du nichts dagegen hast. Schließlich bin ich ja immer noch als dein Personenschützer eingeteilt“, meinte Nick Carter lächelnd, als er seiner zustimmend nickenden Freundin ins Freie folgte.

Kurz darauf standen die beiden am Rand des in den letzten Tagen am Fuß des Mount Hope angelegten provisorischen Flugfelds, auf dem neben der THIKAL-X inzwischen auch die KIMBAL und die MHORA-X gelandet waren.

Von dort blickten sie noch einmal zurück auf das Camp, das von den Seabees5 der US-Navy in Rekordzeit am Rand der Landefläche unmittelbar am nördlichen Seeufer aufgebaut worden war.

„Es ist schön hier – auch wenn das vielleicht für die meisten nur eine öde Wüstengegend ist“, meinte Brigid-Thor, als sie sich wenig später mit angezogenen Knien am Seeufer des nahegelegenen Pyramid Lake auf dem grobkörnigen Sandboden niederließ.

„Das finde ich auch. Vor allem, weil ich ganz in der Nähe in Nixon am südlichen Seeufer aufgewachsen bin. Das gebirgige Land um uns herum und die gesamte Umgebung des Sees gehören zum Pyramid Lake Indianerreservat, musst du wissen.

Schon als Kind bin ich genau in diesem See mit meinen indianischen Schulfreundinnen und Schulfreunden nackt zum Baden gegangen. Badeanzüge hatten wir damals nämlich nicht, vor allem, weil unsere Eltern dafür kein Geld hatten.

Ehe du fragst, ja – ich und mein Bruder Bill sind väterlicherseits Amerikaner vom stolzen Volk der Paiute-Indianer. Unsere Mutter hingegen stammt aus Irland.

Sie hatte sich bei einem Besuch des Reservats unsterblich in unseren Vater verliebt und ist deswegen bis zum frühen Unfalltod der beiden, hier an diesem schönen See inmitten dieser Wüstengegend geblieben.

Deshalb fühle ich mich hier in meiner heimatlichen Region auch so wohl. Denn hier bin ich meinen beim Bergsteigen verunglückten Eltern noch immer sehr nahe. Daheim ist es trotz – oder gerade wegen all dieser Erinnerungen doch noch immer am Schönsten.

Zumal, wenn man – so, wie heute – auf solch angenehm warmes Frühlingswetter trifft. Das Beste ist aber der Sonnenuntergang, den wir gleich dort im Westen erleben werden. Sei froh, dass es noch Frühjahr ist. Im Sommer wären wir jetzt nämlich schon längst in den nächst erreichbaren Schatten geflohen.“

Als Nick in diesem Moment zu seiner neben ihm sitzenden Freundin blickte, sah er sofort Brigids Tränen, die bei seinen letzten Sätzen erneut über ihre Wangen kullerten und die sie jetzt erfolglos mit dem Ärmel ihrer Bordkombination wegzuwischen versuchte.

„Meine Güte! Was ist denn los mit dir?“, rief Nick Carter spontan, ehe er nach kurzem Überlegen gegenüber seiner sichtbar traurigen und nach wie vor schweigenden Begleiterin fortfuhr:

„Es tut mir leid, Brigid. Entschuldige bitte. Das war wohl gerade ziemlich dämlich von mir. Ich wollte dich nicht an deine verlorene Heimat erinnern, indem ich meine alten Heimatgeschichten hervorkrame.

Aber das, was du anscheinend gerade denkst, stimmt nicht – denn das hier, nein der ganze Planet, war und ist auch deine Heimat, selbst wenn es hier inzwischen ein wenig anders aussieht, als du das vielleicht noch in Erinnerung hast.

Sei also bitte nicht mehr traurig, ich wollte dir wirklich nicht wehtun. Aber ich sehe schon, seit wir uns hier an den Strand gesetzt haben, erneut deine unsägliche Trauer über alles, was du verloren hast. Willst du mit mir darüber reden?“

Noch im selben Moment zog Nick seine lemurische Freundin eng an sich und bettete ihren Kopf an seiner Schulter. Der sonst so taffen Brigid-Thor, die jetzt zum ersten Mal hemmungslos um ihre erlittenen Verluste weinte, fuhr er dabei beruhigend über den zu einem Zopf gebundenen weizenblonden Haarschopf.

„So ist es richtig! Lass alles raus! Hier darfst du dich ausweinen. Und es sieht dich auch niemand. Ich werde keinem verraten, dass meine kühle nordische Kriegerin gar nicht die Eiskönigin ist, für die sie immer gehalten wird. Großes Indianerehrenwort!“

In der nächsten Stunde öffnete sich Kommodore Brigid-Thor erstmals einem ihr offensichtlich wohlgesonnenen Menschen. Sie berichtete über ihr früheres Leben auf dem Kontinent LEMURIA und ihre fulminante Karriere in der phaetonischen Flotte.

Wobei sie auch das Kapitel, das sich mit ihrem, im Kampf mit den STYXX bei der Verteidigung von PHAETON gefallenen Verlobten beschäftigte, nicht ausließ.

„Das muss furchtbar gewesen sein, liebe Brigid. Ich verstehe deinen unglaublichen Schmerz und deine Gefühle jetzt sehr viel besser. Glaub’ mir das bitte.

Aber vergiss bei all deinem Leid eines nicht – du bist sehr tapfer und hast viel mehr Mut, als ich das bei meinen früheren Stammesschwestern jemals bemerkt habe. Und ich bin so froh, eine so überraschend feinfühlige und äußerst liebenswerte Frau wie dich getroffen zu haben.

So, wie du jetzt in meinen Armen liegst, würde ich gerne noch bis zum Morgengrauen mit dir an diesem Seeufer sitzenbleiben. Aber jetzt, wo die Sonne schon hinter den Bergen im Westen untergegangen ist, wird’s an diesem Ort schon bald ziemlich kalt werden. Und deshalb bringe ich dich jetzt in dein Quartier.“

Noch ehe die noch immer leise weinende Lemurerin widersprechen konnte, nahm Nick Carter sie im selben Augenblick auf seine starken Arme und trug sie in Richtung der ODIN.

„Alles wieder gut?“, fragte er sie leise, nachdem Brigids Schluchzen auf dem Weg zum Schiff langsam verebbte.

„Ja, alles okay“, schniefte Brigid-Thor, die ihre Arme inzwischen um Nicks Hals geschlungen hatte. „Aber jetzt lass’ mich wieder runter. Ich kann alleine gehen.“

„Daraus wird nichts, liebe Brigid. Was ich versprochen habe, halte ich auch. Ich bringe dich lediglich zu Bett. Keine Angst, ich werde dir dabei nicht an die Wäsche gehen. Auch wenn ich ... auch wenn ich dich ...“

„Auch, wenn du mich was?“, fuhr ihm die jetzt verhalten lächelnde Brigid sofort in die Parade, als sie die letzten stotternd vorgebrachten Worte mit einem schon lange vermissten Wonnegefühl auf sich einwirken ließ.

„Na ja, ich dachte nur ...“, druckste Nick jetzt herum.

„Sag’ mir sofort, was du gerade gedacht hast. Oder traust du dich etwa nicht? Du bist doch angeblich so ein tapferer Indianer – oder etwa nicht?“, fragte Brigid-Thor jetzt spitzbübisch zurück, während sie amüsiert die langsam entgleisenden Gesichtszüge ihres Trägers aus der Nähe betrachtete.

„Und du bist eine alte Schreckschraube, du stolze Wikingerprinzessin. Du denkst anscheinend, dass uns deine Leute beobachten könnten, während ich dich wie einen Kartoffelsack in deine Schiffskabine schleppe.

Und soll ich dir noch was sagen: Ehrlich gesagt, ist mir das gerade völlig egal. Und damit du jetzt mal deine Klappe hältst ...“

Ohne zu Ende zu sprechen, presste Nick Carter noch im selben Moment seine Lippen zuerst sanft und dann immer fordernder auf Brigids überraschten Mund.

Das bisherige Wohlgefühl und die von ihrem Gefährten weggezauberte Angst vor der Zukunft wichen dabei einem tiefen Verlangen –ein Gefühl, welches die Lemurerin in dieser Weise schon lange nicht mehr verspürt hatte.

Ein bisschen verwirrt über Nicks plötzlichen Vorstoß seufzte sie sanft: „Ich bin schon vor Monaten aus meinem Eissarg geholt worden, Nick – aber erst jetzt glaube ich, dass ich langsam wieder zu leben beginne.

Und ich danke dir dafür, dass heute Abend so nett zu mir warst. Aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich schon wieder zu einer neuen Beziehung bereit bin. Ich bin immer noch zwiegespalten und weiß nicht, wie ich mit deinem Kuss und der gerade bezeugten Zuneigung umgehen soll.“

Nick Carter, der sich über die stockend vorgebrachten Worte seiner Freundin augenscheinlich sehr freute, verschloss ihr sofort wieder den Mund, indem er sie jetzt schweigend und noch eine Spur leidenschaftlicher küsste.

Dabei spürte er deutlich, dass seine bisher über Monate gepflegte freundschaftliche Beziehung zu der schönen Lemurerin genau an diesem Punkt eine entscheidende Wendung erfuhr.

Gemeinsame Wanderungen, bei denen es bislang allenfalls Händchenhalten oder ab und zu einen freundschaftlichen Kuss gegeben hatte, schienen in diesem Moment der Vergangenheit anzugehören.

Denn Brigid-Thor erwiderte jetzt erstmals den erotisch tiefen Kuss, den sie gerade von Nick empfing. Sie schmeckte Nicks Mund und nahm nicht nur, sondern gab auch zurück.

„Was passiert nur mit mir?“, dachte sie, als sie jetzt auch Nicks gleichzeitige Liebkosungen nicht nur entgegennahm, sondern sich in gleicher Weise mit ihren schlanken Fingern bei ihm revanchierte.

Doch als sie die Schleuse der ODIN aus den Augenwinkeln näherkommen sah, straffte sie sich und sagte: „Du musst mich jetzt wirklich absetzen. Meine Leute ...“

„... beobachten uns schon, seit wir vom Strand aufgebrochen sind, mein Schatz“, ergänzte Nick Carter Brigids Worte mit einem listigen Grinsen aus seinen vor Leidenschaft sprühenden braunen Augen.

„Sie wissen also ohnehin schon Bescheid. Und ich wette, wir werden weder den Kommandanten, noch irgendjemanden sonst von deiner Besatzung antreffen, wenn ich dich jetzt in dein Quartier bringe.“

„Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist, Nick. Vor allem bin ich mir nicht sicher, ob wir eben nicht zu weit gegangen sind. Und ich weiß nicht, ob ich das, was daraus entstehen könnte, wirklich will.“

„Tja, meine Liebe, ich glaube aber noch immer, dass es eine ausgezeichnete Idee war, dich heute in dein Bett zu bringen. Vor allem, weil ich dir ja gesagt habe, dass ich momentan noch nicht mit dir schlafen will.

Aber irgendwann wird genau das geschehen. Denn ich liebe dich seit dem Tag, an dem ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Mein Indianerehrenwort hab’ ich dir ja vorhin schon gegeben. Und daran pflege ich mich üblicherweise auch zu halten.“

Wenig später setzte Nick Carter seine geliebte Brigid auf dem Bett in deren Wohnkabine ab. Genauso, wie er vermutet hatte, war ihnen auf dem Weg dorthin niemand von der ODIN-Besatzung begegnet.

Während er Brigids silberne Uniformstiefel von ihren langen Beinen abstreifte, konnte er sich weitergehende Schritte nur mit äußerster Beherrschung verkneifen.

„So ist es bequemer für dich – ab hier musst du den Rest selber erledigen. Schlaf’ gut und träum’ was Schönes, mein Schatz. Ich verschwinde dann mal in mein Quartier. Wir sehen uns ...“

„Blödsinn! Wage es ja nicht, jetzt zu gehen. Komm’ her und setz’ dich genau dorthin.“

Damit zeigte Brigid-Thor auf ihre Bettkante, während sie selber unvermittelt aufstand und Nick mit ihrem schlanken Finger den Platz anwies, auf den er sich unverzüglich begeben sollte.

„Ich geh’ rasch unter die Dusche und bis ich wiederkomme, wartest du genau an dieser Stelle auf mich. Außerdem befehle ich Marscherleichterung. Deine klobigen Kampfstiefel darfst du deshalb ebenfalls ausziehen.

Und wenn’s dir bequemer erscheint, kannst du auch deinen grässlichen graugrünen Strampelanzug ablegen. Weil ich schon lange mal wieder deine hübschen Bermudashorts und deine knackigen Beine sehen wollte“, rief Brigid-Thor mit einem lauten Lachen, ehe sie in der kleinen Duschkabine ihrer Bordunterkunft verschwand.

Als sie knapp zehn Minuten danach wieder den Hauptraum ihrer Kabine betrat, fielen Nick Carter beinahe die Augen aus dem Kopf. Denn vor ihm stand eine, in schwarze Spitze gehüllte Frau, die sich sofort in einer aufreizenden Pose aufs Bett legte und dabei den geschockt neben ihr sitzenden Ex-Marine erwartungsvoll anlächelte.

„Ich ... ich bin überwältigt“, stotterte Nick im selben Moment. „Du bist nicht nur bildhübsch, sondern auch vom Outfit her eine Augenweide“, fügte er dann noch hinzu, als Brigid ihn auch schon fragte:

„Heißt das, ich gefalle dir? Sag’ nichts. Ich will nämlich vorher mehr von dir wissen – und das wirst du mir jetzt erzählen.“

Als Nick daraufhin mit beiden Händen nach Brigid greifen wollte, herrschte sie ihn ganz in dem von ihr gewohnten Befehlston an:

„Hände weg! Du bleibst genau dort, wo du bist! Denk an dein Ehrenwort. Wir wollen doch nichts überstürzen. Vor allem, weil ich noch so viele unbeantwortete Fragen habe.

Du bist also von deiner Geburt her ein halber Paiute-Indianer. Erzähl mir, was in deinem bisherigen Leben die wichtigsten Meilensteine waren und was dich davon besonders beeindruckt hat.

Vor allem will ich alles über deine von dir vorhin erwähnten indianischen Freundinnen wissen, mit denen du in deiner Jugend zum Nacktbaden gegangen bist. Also fang’ an zu reden und schau’ mich nicht so überrascht an.“

In der folgenden Stunde folgte Nicks Lebensbeichte, die er in dieser detaillierten Form noch nicht mal bei seinem Eintritt in die Firma von Alexander Kranz zum Besten gegeben hatte.

„Unsere Eltern sind früh gestorben, das sagte ich dir ja schon“, begann er seinen Bericht.

„Aber mein Bruder Bill und ich hatten dennoch eine glückliche Kindheit. Die verdanken wir vor allem dem Chief dieses Reservats, Häuptling David Grey Bear. Er und seine Frau Rosemarie haben uns nämlich nach dem frühen Unfalltod unserer Eltern adoptiert.

Unser Ziehvater Grauer Bär lebt übrigens noch. David ist mittlerweile bald 60 Jahre alt und er ist mittlerweile wirklich grau geworden. Zudem war er früher ebenfalls mal ein U.S. Marine. Deshalb sind mein Bruder Bill und ich auch nach dem College in seine Fußstapfen getreten.

Bill und ich wurden im Corps zu Hubschrauberpiloten ausgebildet und wir haben eine ganze Reihe gefährlicher Operationen des Marine Corps mitgemacht.

Am Ende unserer Militärdienstzeit landeten wir beide vor fast 20 Jahren schließlich auf einem Stützpunkt unserer Streitkräfte in Europa. Genauer gesagt, in Süddeutschland.

Mein Bruder traf zu dieser Zeit dort auf seine spätere deutsche Frau Maria und er ist zum Geldverdienen noch vor der Geburt ihres ersten Kindes in die Dienste von Alex ehemaliger K&H Security-Firma getreten.

Tja, und ich bin damals ebenfalls bei ihm in Deutschland geblieben und habe, genauso, wie mein Bruder, als Personenschützer und Pilot beim selben Unternehmen angeheuert.

Tja und vor zweieinhalb Jahren passierten dann all die Dinge, die zur Entdeckung des verschütteten larojanischen Forschungsschiffs KUNTUR durch Alex und seine heutige Ehefrau Mora führten und mit der die Geschichtsschreibung dieses Planeten auf völlig neue Füße gestellt wurde.

Bill und ich haben das anfangs noch für einen Scherz unseres Arbeitgebers gehalten, als wir von der ehemaligen Archäologieprofessorin Mora Klausner und von ihm zum ersten Mal davon hörten.

Jedoch haben wir schon kurz danach mit eigenen Augen gesehen, dass das, was uns Mora und unser Boss erzählten, keine Hirngespinste waren.

Und das war letztendlich der Ausgangspunkt, der unser aller Leben verändert hat und es ist vor allem auch der Grund, warum ich heute Abend hier neben dir sitzen darf.

Übrigens ist unser alter Häuptling mit dem, was wir hier vorhaben, mittlerweile einverstanden. Er hat nämlich bei allen Dingen, die sein Reservat unmittelbar betreffen, ein ernstzunehmendes Vetorecht – selbst gegenüber der US-Administration.

Seine Billigung unserer Forschungsarbeit an diesem See gründet sich dabei vor allem auf dem, was er durch die im Fernsehen übertragenen Reden der larojanischen Großkanzlerin Shira-Khor bislang erfahren hat. Und das hat ihn schlussendlich in seiner Meinung überzeugt – was bei Chief Grey Bear normalerweise keine Selbstverständlichkeit ist.

Mein Bruder Bill und ich haben uns nicht zuletzt deshalb schon letzte Woche telefonisch mit ihm in Verbindung gesetzt und wir beide wollen ihn in den nächsten Tagen besuchen.

Wobei ich mich sehr darüber freuen würde, wenn du uns begleiten könntest. Ich glaube, es wäre großartig, wenn du unseren Adoptivvater David Grey Bear einmal persönlich kennenlernen würdest.“

„Das mach’ ich sehr gerne, Nick. Und hab’ Dank, dass du mir die Stationen deines Lebens gerade so vorbehaltlos geschildert hast. Jetzt weiß ich schon mal viel besser, in wen ich mich schon bei unserem ersten Zusammentreffen heimlich verliebt habe.

Übrigens siehst du in diesem T-Shirt und deiner krachbunten Bermudahose grad’ noch viel knackiger aus, als ich das vom Sport auf unserer Basis in Fürstenfeldbruck her in Erinnerung habe. So, und jetzt beweg’ dich endlich wieder und komm’ ein bisschen näher!“

Damit griff Brigid Thor den noch immer auf der Bettkante sitzenden und völlig perplexen Nick bei dessen Händen. Sofort zog sie ihn neben sich auf ihr Bett herunter, auf dem sie es sich bei Nicks Bericht in einer liegenden Position bequem gemacht hatte.

„Aber das wollten wir doch noch nicht tun. Mein Ehrenwort ...“

„... kannst du vergessen, wenn Not am Mann – oder besser gesagt, an der Frau ist. Ich liebe dich nämlich ebenfalls, mein schüchtern zitternder Schatz. Und zwar noch viel mehr, als ich bisher dachte. Oder hast du das noch immer nicht gemerkt?

Zudem habe ich noch bis vor Kurzem geglaubt, dass ich mir derartige Gefühle nach dem Verlust meines Verlobten niemals mehr erlauben dürfte. Schließlich liegt das alles für mich – wenn man mal meinen langen Tiefschlaf außer Acht lässt – bewusst gerade erst zwei Jahre zurück.

So, und jetzt wünsche ich, dass du mich genauso weiterstreichelst, wie du das vorhin am Strand begonnen hast. Also fang’ endlich an! Schließlich hab’ ich mich nur für dich so hübsch gemacht.“

Noch ehe die attraktive Lemurerin zu Ende gesprochen hatte, erwachte Nick Carter aus seiner perplexen Starre. Nachdem er begonnen hatte, seine Geliebte zunächst langsam und verhalten an all ihren empfindlichen Stellen zu streicheln, konnte er sein eigenes Verlangen schon kurze Zeit später kaum noch verbergen.

Atemlos fragte er deshalb mit ein wenig verzweifelter Stimme: „Soll ich wirklich weitermachen, Brigid? Willst du das hier und heute tatsächlich? Bist du dir wirklich sicher?“

„Absolut, mein bronzehäutiger Indianer. Ich will dich! Und wie ich dich will! Trau’ dich ja nicht, jetzt aufzuhören. Und damit du jetzt endlich keine doofen Fragen mehr stellst, kriegst du das hier von mir!“

Damit versiegelte Brigid-Thor wohlig seufzend Nicks Mund mit ihren vollen Lippen, während sie ihm zugleich die bunte Shorts von den Hüften riss, und sich nach und nach selbst aus ihrer jetzt störenden Spitzenunterwäsche schälte.

Als sie eng an Nicks Körper gepresst, inmitten der gegenseitig elektrisierenden Streicheleinheiten wieder zu Atem kam und den raschen Pulsschlags ihrer beider Herzen spürte, flüsterte sie lächelnd:

„Ich hab’ diese grauenvollen Shorts noch nie gemocht. Deshalb musste ich dich einfach davon befreien.“

„Dasselbe kann ich zu dem, was du vorhin am See noch anhattest, nicht gerade sagen. Allerdings gefällst auch du mir unbekleidet sehr viel besser, als in deiner Silberkombi mit den sexy langen Stiefeln.

Und erst dein schwarzer Spitzenschlafanzug. Denn auch der ist ziemlich heiß. Allein der Kontrast zu deiner elfenbeinfarbenen Haut ist ganz große Klasse. Wenn wir mal verheiratet sind, will ich dich jede Nacht in so einem Outfit sehen.“

„Verheiratet?“, ächzte Brigid entgeistert. „Hübscher Gedanke, aber so weit sind wir zwei noch lange nicht. Ich kauf’ doch nicht die Katze im Sack und du solltest das auch nicht tun, denn ...

Oh ... oh ja, das ist gut. Noch mehr, mehr – bitte hör’ jetzt ja nicht auf!“, murmelte Brigid leise in Nicks Ohr, während Nick ihren wohlgerundeten Körper mit seinen Händen und seinem Mund verwöhnte.

Als die beiden Liebenden nach immer atemloseren Kampf endlich miteinander verschmolzen, schrie Brigid-Thor leise auf. Sich gegenseitig unverständliche Koseworte zuflüsternd und beim Namen rufend, kam der gemeinsame Höhepunkt wie eine gigantische Explosion ihrer Sinne über sie.

„Bei den Göttern von TARES – war das schön! Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr und wie lange mir das gefehlt hat.“

„Ja, es war wunderschön und ich möchte dich ab sofort jede Nacht so lieben, wie gerade eben. Vielleicht stimmst du ja nach genügend Erfahrungsgewinn mit mir, dann irgendwann einer Hochzeit zu“, meinte Nick Carter mit einem verschmitzten Lächeln, bei dem er durch Brigids jetzt offene blonde Haarmähne fuhr und dann sanft über ihre geröteten Wangen strich.

„Wir werden sehen, was uns die Zukunft beschert. Ich für meinen Teil hätte nichts dagegen. Und morgen früh beim Frühstück verkünden wir unsere Verlobung. Von mir aus können die da draußen nämlich alle erfahren, wie’s um uns steht“, flüsterte Brigid-Thor ihrem Gefährten jetzt ins Ohr.

„Verlobung? Ich glaube, jetzt hast du dir gerade selber widersprochen. Eine Verlobung, das ist ein Heiratsversprechen und du wolltest doch keine Katze ...“

„Halt jetzt deinen Mund, Nick! Ich bin halt ein sprunghaftes Frauenzimmer – außerdem weiß ich selber, was eine offizielle Verlobung bei euch bedeutet. Und wozu soll ich noch ’ne Katze kaufen, wenn ich mit dir bereits einen leibhaftigen Tiger in meinem Bett habe.“

Kampf um SANTOR - Testfall HATHOR 2

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