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Kent

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Als ich am nächsten Morgen zur Arbeit ging, wählte ich wieder die Handynummer, die auf der Krankenakte meines Patienten stand. Diesmal klingelte das Telefon, und er ging dran.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte ich.

„Oh, ich gebe mir Mühe.“ In Liberia heißt das so viel wie: „Mir geht es gut.“

Er erklärte mir, er sei nicht zum Labor gegangen, weil er das Geld für die Untersuchung nicht bei sich hatte. Also war er nach Hause gefahren und wollte an diesem Tag das Labor aufsuchen, um sich testen zu lassen.

„Bitte tun Sie das, bitte!“, flehte ich ihn an.

„Es geht mir nicht schlechter“, sagte er. „Ungefähr so wie gestern.“

An diesem Vormittag kam er, und die Untersuchung ergab, dass er Malaria hatte.

Malaria ist kein Zuckerschlecken, aber man kann sie wenigstens behandeln. Als ich von der Diagnose erfuhr, war ich erleichtert, dass ich es doch nicht mit unserem ersten Ebola-Fall zu tun gehabt hatte. Ich war mit meinen ungeschützten Händen also nicht mit dem Virus in Berührung gekommen.

Das war die Taufe unseres Krankenhauses – jetzt war uns klar, wie schnell Ebola auftauchen konnte, und wir wussten, welche Sicherheitsvorkehrungen wir treffen mussten.

Am 1. April beschloss Samaritan’s Purse wegen der bevorstehenden Ebola-Gefahr in Monrovia, mit der Evakuierung der Familien zu beginnen. Wir kauften Flugtickets für Amber und unsere beiden Kinder, die fünfjährige Ruby und den drei Jahre alten Stephen. Einen Tag darauf verließen sie Liberia.

Berufen, den Menschen zu dienen

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