Читать книгу Magische Orte in der Lüneburger Heide - Kirsten Fock - Страница 11

Ein außergewöhnliches Erlebnis auf dem Dalsch

Meine geschätzte Freundin Marion hat ebenso wie ich ein großes Interesse an besonderen Orten. Ich erzählte ihr also von dem alten germanischen Kultplatz am Dalsch. Marion hat eine hohe feine Wahrnehmung.

Am 7. April 2012 machten wir uns ganz spontan auf den Weg dem alten Platz einen Besuch abzustatten.

Wir spürten bereits bei der Annäherung die starke Ausstrahlung des Ortes. An einer Stelle des breiten Waldweges ist so etwas wie ein Eingangstor zu fühlen, durch das man den heiligen Bereich betritt. Für die Augen ist es unsichtbar. Wir bitten um Einlass und er wird uns gewährt.

Nach Kurzem bogen wir links in einen Waldweg ein, der zu dem alten Kultplatz führt. Wir stiegen also auf den Hügel. Wir fühlten uns in den Ort ein, gingen hin und her, blieben hier und dort stehen. Fühlten die Zeit- und Raumlosigkeit des Platzes. Marion schwang sich ein.

Da mir der Ort bereits vertraut war, begab ich mich nach einer Zeit an die vordere Kante des Hügels. Sie zog mich einfach an. Es ist wie auf einer Bühne oberhalb des Publikums, das gegenüber auf der Böschung Platz genommen hat. Dort empfand ich jedes Mal starke Herzenergie. Meine Arme zog es zur Seite und nach oben. Mein Körper tat es einfach und mein Verstand schaute zu, abwartend was weiterhin so passieren würde. Kein Eingreifen mehr möglich – wozu auch.

Einfaches geschehen lassen.

So stand ich eine Weile dort und nach kurzer Zeit sanken die Arme wieder herab. Marion gesellte sich an meine Seite.

Sofort fing mein Körper an zu Zucken, der Verstand verschwand. Ich sah vor meinem inneren Auge nur einen starken weißen Lichtstrahl, der von oben durch mich hindurch bis zum Erdmittelpunkt zu fließen schien.

Mein Körper wurde durchstrahlt und konnte dieses Licht nur mit Zittern durchleiten. Zuerst von oben nach unten und dann wechselte es die Richtung und verstärkte sich noch. Ganz deutlich floss etwas von unten nach oben in die Unendlichkeit, immer noch durch das starke weiße Licht hindurch.

Es war etwas wie Trance oder Ekstase. Alles um mich herum verschwand, war bedeutungslos, einfach nicht mehr vorhanden. Nicht einmal mehr meine Freundin. So standen wir wohl minutenlang dort.

Dann kehrte die Realität zurück und wir beide standen berührt da. Nach einer Weile sagte Marion: „Wir haben gerade Hunderten von unerlösten Seelen den Weg ins Licht ermöglicht.“

Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber genauso hatte es sich angefühlt. Erschöpft und glücklich traten wir den Heimweg an.

Es war getan

– alles weshalb uns dieser Ort gerufen zu haben schien –

war getan.

Friede.

Am Auto fiel mir noch ein, das gerade Vollmond gewesen war…