Читать книгу Tochter von Frankreich - Kirsten Klein - Страница 7

III

Оглавление

Marie Thérèse ging nicht aus dem Kopf, dass Engel ihr Schwesterchen geholt hatten. Folglich hatten sie es damals auch gebracht, aber warum nur für so kurze Zeit?

Glaubten sie womöglich, Sophie hätte es hier nicht gefallen? Oder hatten sie ganz einfach Sehnsucht nach ihr, wollten sie wieder bei sich haben?

In den ersten Wochen ohne ihr Schwesterchen, musste Marie Thérèse unweigerlich an letztes Silvester denken, an all die schönen Sachen, die ihr präsentiert und dennoch vorenthalten wurden, weil die Mutter das Geld dafür den Armen geben musste.

Geld – hatte Sophie auch Geld gekostet? Wollten die Engel womöglich welches für sie haben, aber die Mutter besaß keins mehr, weil sie alles den Armen geben musste?

Den Verzicht auf die Spielsachen verschmerzte Marie Thérèse, doch ihr Schwesterchen vermisste sie, sobald sie die Augen aufschlug und ihr bewusst wurde, dass sie es auch an diesem neuen Tag weder hören noch sehen würde, seine rosigen Bäckchen nicht berühren, nicht über seine Ärmchen streichen – nie wieder.

Doch anders als ihr Spielzeug, hatte Sophie ihr nicht allein gehört. Ihrem Vater, dem König, merkte Marie Thérèse keine Trauer über den Verlust an. Allerdings erlebte sie ihn ja fast nur in sein Phlegma versunken. Einzig seine Jagdausflüge, bei denen sie natürlich nicht zugegen war, vermochten es zu vertreiben.

Manchmal empfand Marie Thérèse in Gegenwart ihres Vaters sogar regelrecht Angst – nicht vor ihm, sondern vor etwas, das ihm anhaftete. Die Tatsache, dass sie es nicht deuten konnte, steigerte noch ihre Angst.

Es war seine spürbare Ratlosigkeit. Umgeben von Ratgebern – alle in erster Linie auf ihre eigenen Vorteile bedacht –, fühlte Louis XVI. sich hilflos seinem Königsdasein ausgeliefert. Noch ehe er auch nur versuchen konnte, in diese Stellung hineinzuwachsen, zwang der Tod seines Vaters ihn zum Regieren, und bis heute hatte er es nicht wirklich gut gelernt.

Der König, davon war Marie Thérèse tief in ihrem Herzen überzeugt, mochte wohl trauern, aber er konnte nicht mit den Engeln verhandeln. Er musste zulassen, dass sie seine kleine Sophie holten, obwohl er der König von Frankreich war. Wie hätte das Marie Thérèse keine Angst machen sollen?

Und die Mutter... Umgeben von ihren Hofdamen, lachte sie, besonders wenn die Gräfin von Polignac zugegen war. Ja, Marie Thérèse glaubte sogar zu bemerken, dass ihre Mutter mehr und vor allem noch ausgelassener lachte, als früher – irgendwie zu viel, zu ausgelassen.

Sah die Tochter dann in ihre Augen, so erblickte sie Trauer, tief hinter dem Lachen und außerdem... Sie konnte es nicht deuten – vielleicht Besorgnis? Die mochte freilich dem Dauphin gelten, der zusehends gebeugter daher kam, als habe er bereits die Verantwortung für Frankreich auf seine schmalen Schultern geladen.

Seine Wirbelsäule sei verkrümmt, hörte Marie Thérèse die Ärzte sagen. Fast täglich untersuchten sie ihn und beratschlagten darüber, ob nicht doch noch etwas gegen seine sichtbar fortschreitende Krankheit helfe. Seine Schwester fragte sich, ob ihn wohl ebenfalls die Engel holen würden und wenn ja, wann.

Ihre Nöte flochten ein Band zu Ernestine. Die Gespielin erkannte, dass selbst jemand in so bevorzugter Stellung wie die Dauphine von Frankreich nicht immer beneidenswert war und versuchte, sie aufzuheitern. Unbewusst half Ernestine damit ein Stück weit auch sich selbst über einen großen Kummer hinweg. Am dreißigsten April 1788 starb nämlich ihre Mutter. Kurz darauf eröffnete Marie Antoinette den Mädchen feierlich, sie seien nun Schwestern.

Warum, fragte sich Marie Thérèse. Wollte die Mutter damit den erlittenen Verlust ausgleichen? So gern sie Ernestine inzwischen mochte, war das natürlich nie und nimmer möglich.

Solange das Wetter es zuließ, tummelten sich beide Mädchen wieder in den Schlossgärten, verwandelten sich stundenlang in kleine Schäferinnen, trieben Schafe und Zicklein vor sich her.

Besonders vergnügte es sie, sich gemeinsam ins hohe Gras zu ducken und so den tausend Augen von Versailles zu entkommen. Dort konnten sie für Momente sogar in ihren Herzen zu Schwestern werden, warfen einander verschwörerische Blicke zu und kicherten in sich hinein, während die Gouvernanten um sie herum vergebens und mit wachsender Panik in der Stimme nach ihnen riefen.

Einmal teilte sich plötzlich das Gras. Louis Charles, seiner Erzieherin Agathe de Rambaud entlaufen, die ihn vom ersten Lebenstag an betreute, hatte die Mädchen aufgestöbert. Für die Dauer eines Augenblicks, glaubte Marie Thérèse, in ihm Sophie zu sehen. Sie herzte ihn so, dass er quengelte und das Versteck verriet.

Der vierte Juni 1789 war noch keine Stunde alt, da starb der Dauphin, von seiner Mutter begleitet, bis an die Schwelle zum Tod. Als sie daraufhin die beiden ihr noch verbliebenen leiblichen Kinder an sich drückte, ahnte Marie Thérèse, was geschehen war. Zu offensichtlich hatte sich der Gesundheitszustand ihres Bruders in den letzten Monaten verschlechtert, die Krankheit ihn bis an die Grenze zur Unkenntlichkeit entstellt, seine Gelenke anschwellen lassen und sein Gesicht aufgedunsen.

Die nun Zehnjährige fragte nicht, ob Engel ihn geholt hätten, denn auch in ihr war etwas gestorben – der Glaube an so etwas.

Marie Thérèses Blick fiel zwischen die Bediensteten auf ihre Mutter. Die rang in ihrem Zimmer um Haltung, griff immer wieder nach der Balustrade, vor der sie stand.

Es war drei Tage nach Louis Josephs Tod. Schwarz gekleidet, sah Marie Thérèse, wie der sonst so bunte Hof in einer schier endlosen schwarzen Kette an ihrer Mutter vorbei zog, sich vor ihr verneigte und kondolierte. Erst dabei wurde ihr deutlich bewusst, dass ihr Bruder nicht zurückkehren würde.

Noch dazu musste sie bemerken, dass mit ihm das Lachen der Mutter gegangen war. Ohne wirkte sie auf Marie Thérèse geradezu fremd. Es verstörte das Mädchen, wenn die Königin in sich zurückgezogen in ihren Gemächern saß, ihre Anwesenheit kaum zu bemerken schien und verwundert vor sich hin klagte: „Das Volk scheint gar nicht über meinen armen kleinen Dauphin zu trauern.“

Trotz des schweren Verlusts, verlief das Leben in Versailles zunächst weiterhin wie gewohnt. Schließlich war Louis Joseph nicht der erste Thronfolger, dem Gott das Leben wieder nahm. Seinem kleinen Bruder würde er es augenscheinlich lassen. Louis Charles strotzte nur so vor Gesundheit.

Also besaß Frankreich immer noch einen Dauphin. Das war die Hauptsache – jedenfalls für den französischen Hof.

Auch das Volk fügte sich zumeist, wenn Kinder starben, die ihr Leben noch vor sich haben sollten – solange es allein Gott dafür verantwortlich machen konnte. Aber Hunger, der immer schmerzlicher in den Mägen brannte, war nicht von Gott gemacht! Was hatte die Königin gesagt? „Das Volk hat kein Brot, soll es doch Kuchen essen.“

Hatte sie das wirklich gesagt, oder war eine andere Äußerung von Mund zu Mund gesprungen und hatte sich schließlich dazu verwandelt? Wer wusste das schon ganz genau? Mittlerweile interessierte es kaum jemanden mehr, schon gar keinen Hungernden.

Die Akzise, diese elende Verbrauchssteuer, die musste weg! Dann würde zumindest das Brot wieder erschwinglicher werden!

So hofften in die Verzweiflung Getriebene und entzündeten am zehnten Juli Pariser Zollhäuser. Louis XVI. unterschätzte das Warnzeichen, folgte stattdessen seinen Ratgebern, entließ auf deren Drängen tags darauf Finanzminister Jaques Necker und zog Truppen in Versailles zusammen. So versuchte er, die Nationalversammlung in ihre Schranken zu weisen.

Als die Pariser Bevölkerung einen weiteren Tag später erfuhr, dass der beliebte Minister abgesetzt war, bedurfte es nur noch eines Funkens, um den Volkszorn unlöschbar zu entfachen. Der entsprang in Gestalt einiger Agitatoren im Palais Royal, allen voran Journalist Camille Desmoulins.

Inmitten kulinarischer Köstlichkeiten, saß Marie Thérèse im Schlossgarten mit Ernestine und Louis Charles auf einem Seidentuch, genoss eine leckere Torte und lauschte Ernestines Geplapper über ihr neues Schoßhündchen.

Gerade berührte ein weiteres Stück Torte Marie Thérèses Lippen, als Ernestines Redeschwall abrupt versiegte. Sie musste Atem holen. Derweil schnappte Marie Thérèse auf, was die Gräfin de Polignac im Vorbeiflanieren Madame de Rambaud zuraunte, sprang auf und folgte den beiden.

Ob sie auch schon gehört habe, dass der König heute morgen, um zwei Uhr, vom Maître de la garde robe geweckt worden sei, hatte die Gräfin de Polignac gefragt.

Marie Thérèses Mund stand offen. Während sie weiter zuhörte, zerfiel die Torte auf Kleid und Rasen. Silbe für Silbe schraubte sich die Stimme der Gräfin höher, als sie von der Erstürmung der Bastille berichtete.

Die Bastille – was ist das?, fragte sich Marie Thérèse und nun auch Ernestine, die ihr gefolgt war, den Dauphin hinter sich her ziehend.

Der Mob hätte Waffenhandlungen ausgeplündert, im Invalidenhaus weitere Waffen geraubt, die Tricolore gehisst, sich johlend und grölend vor der Zugbrücke versammelt. Zwar habe der Kommandant sofort geschossen und viele unschädlich gemacht. Der Mob habe dann aber Kanonen abgefeuert, Gefangene befreit, das Oberhaupt des Pariser Magistrats geköpft...

Plötzlich begann der Dauphin zu schreien. Die Gouvernanten fuhren herum und versuchten, die Kinder zu beschwichtigen. Während Madame de Rambaud den vehement schreienden Dauphin auf den Arm nahm und wiegte, versicherte die Gräfin de Polignac nach kurzem Zögern, hier könne nichts dergleichen geschehen, die Schweizer Nationalgarde schütze Versailles. Doch ihr Zögern, obwohl keine Sekunde andauernd, machte alles weitere höchst fragwürdig in den Augen der Kinder.

Nachts schreckte Marie Thérèse auf, starrte ins Dunkel und glaubte noch zu sehen, was sie eben geträumt hatte: Die Gesichter ihrer Eltern, ihres Bruders – das väterliche abwesend, die Augen in vertraute Melancholie versunken, Louis Charles' schlafend, das mütterliche lachend. „Sieh nur, Marie Thérèse, alles ist gut!“, jubelte sie und ergoss dabei einen Schwall Blut.

Erst jetzt erkannte das Mädchen, dass alle Köpfe ihrer Familie auf Heugabeln steckten. Und der Jubel kam von jenen, die sie trugen, tanzen ließen in rußgeschwärzter Nacht.

Dieser Traum leitete das Ende ein von Marie Thérèses Kindheit. Immer wieder flammte er auf in grellen Bildern, mochte sie Gott vor dem Einschlafen noch so innig bitten, er möge sie davor verschonen. Nächtelang wehrte sie sich gegen den Schlaf und verbarg sich unter der Decke vor den Stimmen der Nacht, die ihr früher so harmlos erschienen waren. Jetzt glaubte sie in jedem Windhauch das Surren von Schwertern zu hören, im Gekläff der Schoßhündchen Gewehrsalven.

Erst in den frühen Morgenstunden übermannte sie der Schlaf, wollte sie nicht mehr loslassen. „Sie haben ja schon wieder alles zerwühlt, Madame Royale“, bemerkte die Gräfin de Polignac, wenn sie die Vorhänge aufzog, um das volle Morgenlicht einzulassen.

Marie Thérèse blinzelte unter verschwollenen Lidern hervor und hoffte stets, die Gouvernante möge nicht wieder sagen, niemand könne Versailles je etwas anhaben – schwang er doch in jeder Silbe mit, dieser entsetzlich zitternde Unterton, der ihre Worte Lügen strafte.

Eines Morgens, nur wenige Tage, nachdem die Bastille erstürmt wurde, blinzelte Marie Thérèse beim Aufwachen in ein anderes Gesicht. „Wo ist die Gräfin de Polignac?“, fragte sie schlaftrunken.

„Abgereist“, antwortete Madame de Tourzel, die Neue, lächelte und fügte auffallend rasch hinzu: „...in die Schweiz, um Verwandte zu besuchen.“

Artig erwiderte Marie Thérèse das Lächeln. Schließlich wusste sie, was sich für eine Dauphine gehörte.

Dabei ersehnte das Kind nichts dringender, als dass ihm jemand glaubwürdig versicherte, es bestünde keinerlei Gefahr – für sie, ihre Familie, Ernestine, den ganzen Hof. Noch so winzige Gesten von Wächtern, Lakaien oder Hofdamen versuchte sie zu erhaschen, hoffte und fürchtete zugleich, sie könnten ihr wenigstens ansatzweise verraten, ob ihre Ängste begründet waren.

Fragen, wie in den ersten paar Tagen nach der Erstürmung der Bastille, wollte Marie Thérèse nicht mehr stellen. Sie spürte, jede Antwort diente nur dazu, sie zu beruhigen.

Am schlimmsten war es, wenn jene sie an sich heran zog und trösten wollte, von der sie es sich im Grunde am meisten wünschte – die Mutter. Dann verzweifelte Marie Thérèse, weil eine Panik in ihr aufstieg, die sie kaum verbergen konnte. Wie sollte sie ihrer Mutter ins Gesicht blicken, wie ihr sagen, was sie manchmal darauf sah? Das aus ihrem Traum.

Auch Louis Charles spürte, wie dünn und zerbrechlich seine heile Welt geworden war. Wenn er unruhig wurde und scheinbar grundlos weinte, tröstete ihn Marie Thérèse.

Ihre Sorgen und Ängste konnte sie mit dem Vierjährigen nicht teilen, aber mit Ernestine. Die gemeinsame Seelennot gebar eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden Mädchen. Wie durch eine unsichtbare Kette aneinander gebunden, verlebten sie ihre Tage gemeinsam.

Eines Abends, nachdem Madame de Tourzel sie zu Bett gebracht hatte, stahl sich Marie Thérèse aus ihrem Zimmer, schlich zu Ernestine und schlüpfte zu ihr unter die Decke. Eng aneinander gekuschelt, wurden die Kinder endlich vom Schlaf umfangen.

Von nun an schlief die Dauphine immer bei ihrer Freundin.

Eines Abends – Marie Thérèse hatte gerade die Tür zu Ernestines Zimmer geöffnet –, sah sie Madame de Tourzel über den Flur nahen, huschte hinein und schloss die Tür hinter sich. Ihre zittrigen Hände vermochten es nicht geräuschlos.

„Was ist?“, fragte Ernestine, im Bett sitzend. Marie Thérèse legte ihren Zeigefinger über die Lippen und rührte sich nicht von der Stelle.

Die Mädchen hielten den Atem an und horchten. Madame de Tourzels Schritte nahten, wurden lauter, dann wieder leiser und verklangen schließlich.

Die Kinder sahen einander an. Während sich auf Ernestines Gesicht Erleichterung abzeichnete, zuckten Marie Thérèses Mundwinkel. Ihre Lider flackerten nervös.

„Was ist?“, wunderte sich Ernestine. „Sie ist doch vorbei gegangen, hat uns nicht bemerkt.“

Barfuß tappte Marie Thérèse über den Boden, legte sich zu ihrer Freundin und schüttelte den Kopf. „Ich bin sicher, sie hat mich gesehen.“

Nun verstand Ernestine. Wenn die Gouvernante so großzügig über Marie Thérèses unerlaubtes Aufstehen hinweg sah – wie schlimm musste es dann stehen um Versailles?

Trotzdem lebten alle weiter wie bisher. Die Sonne strahlte, als existiere sie eigens für Versailles und ließ seine Gärten prächtiger leuchten denn je – die marmornen Bewohner inmitten der Blumenbeete, das grüne Gras. Fast schmerzte es in den Augen. Brunnenfontänen sprudelten ins Himmelsblau, übertrafen einander und zerstoben im Licht in diamantene Splitter.

Es war am Nachmittag des fünften Oktobers. Marie Thérèse fühlte, wie das Fell des Zickleins feucht wurde unter ihren streichelnden Händen, während sie, über eine Buchsbaumhecke hinweg, den Botschafter auf ihre Eltern und ein paar Hofdamen zueilen sah.

Ernestine rannte an ihre Seite, tastete nach ihrer freien Hand und drückte sie stumm.

Sie verstanden nicht, was der Botschafter rief, erhaschten nur Satzfetzen, mit denen sie kaum etwas anfangen konnten. Aber sie bemerkten sein heftiges Gestikulieren, sahen, wie einige Hofdamen ihre Schirme fallen ließen, wie die Königin zu einer Säule erstarrte und der sonst so phlegmatische König nervös hin- und herschritt. Seine jüngere Schwester, Madame Elisabeth, betete zum Himmel. Zwischen seinem Bruder, dem Herzog der Provence und dessen Gemahlin entbrannte ein Streitgespräch. Dann sahen die Kinder, wie Madame de Tourzel und ihre sechzehnjährige Tochter Pauline ihre Reifröcke rafften und auf sie zu eilten. Marie Thérèse wagte nichts zu fragen, als sie in die geröteten Gesichter der beiden blickte, wurde von Madame de Tourzel an der Hand genommen und fortgeführt, die breite Treppe hinauf ins Schloss. „Ernestine!“, rief sie und blickte zurück. Die Freundin folgte mit Pauline.

Erst drinnen nahm die Dauphine all ihren Mut zusammen und fragte, was geschehen sei, ob Versailles jetzt auch gestürmt werde, wie die Bastille.

„Aber nein, aber nein, Madame!“, beeilte die Gouvernante sich zu versichern. „Wie kommen Sie denn darauf?“

Marie Thérèse war nicht zu beruhigen. Ein Blick in Ernestines Gesicht sagte ihr, dass es der Freundin genauso erging. Auch aus Paulines Gesicht sprach Angst. Deren Mutter warf ihr einen strengen Blick zu und fasste dann die Dauphine an beiden Händen. „Sie müssen jetzt stark sein, Madame Royale. Zeigen sie, dass das starke, tapfere Blut Ihrer Ahnen durch Ihre Adern fließt.“

Marie Thérèse fühlte, wie ihr schwindlig wurde. Insgeheim hatte sie noch gehofft, sich zu irren. „Dann ist es also wahr?“

Madame de Tourzel schaute ihr ernst in die Augen. „Der Mob ist unterwegs nach Versailles, aber die Schweizer Garde wird uns beschützen.“

Marie Thérèses Blick floh zu den Eltern, die eben das Schloss betraten, gefolgt von einem beträchtlichen Teil des übrigen Hofstaats. Doch in keinem der Gesichter konnte sie etwas erkennen, was sie hätte beruhigen können – im Gegenteil. Alle wirkten ernst, besorgt – einige hilflos ihren Ängsten ausgeliefert. Jetzt war kein Raum mehr für würdevolles Schreiten. Wie aufgescheuchtes Federvieh rannten Kammerzofen und Hofdamen über die Flure, stolperten über ihre überbodenlangen Kleider. Sogar die Prinzessin der Provence drohte ihre Fassung zu verlieren. Madame Elisabeths schweißnassen Fingern entglitt der Rosenkranz und fiel klirrend zu Boden.

„Reisen Sie ab“, befahl der König allen Adligen. „Bringen Sie sich in Sicherheit.“

Schon meldeten Lakaien, die Kutschen seien vorgefahren. Marie Thérèse hörte, wie gleich mehrere Berater auf ihre Eltern einredeten, sie inständig baten, mit den Kindern Versailles zu verlassen. „Fahren Sie wenigstens bis Schloss Rambouillet, dann sind Sie immer noch in der Nähe von Versailles – besser noch zur Festung an der österreichischen Grenze.“

Fragend, ja, um Zustimmung bittend, sah die Mutter den König an. Als er verneinte, schüttelte sie würdevoll das Haupt. Dann werde auch sie bleiben. „Mein Platz ist an der Seite des Königs.“

Nachdem das Rattern der letzten Kutschenräder in der Ferne verklang, legte sich eine gespenstische Stille über Versailles – wie ein unsichtbares Tuch, das alles unter sich zu ersticken drohte.

Selbst der sonst so quirlige Dauphin saß wie eine Puppe auf Paulines Schoß, daneben Marie Thérèse und Ernestine. Scheinbar gefasst, lehnte die Königin in ihrem Sessel am Fenster und stickte an einem Wandteppich, warf immer wieder einen Blick hinaus – verstohlen, um ihre Kinder nicht zu beunruhigen. Seit den letzten paar Sekunden hatte sich augenscheinlich nichts verändert. Immer noch leuchtete das Grün der geometrisch angelegten Gärten, die sich bis zum Horizont erstreckten, trügerisch schön unter der sinkenden Sonne.

Marie Thérèse bemerkte die heimlichen Blicke ihrer Mutter. „Wie ist das, wenn Versailles erstürmt wird?“, fragte sie. Ihr Stimmchen klang so dünn, dass man bezweifeln konnte, ob sie darauf tatsächlich eine Antwort haben wollte. Andererseits quälte sie die Ungewissheit.

„Versailles...“ Die Königin stockte und fuhr dann fort, mit bemüht fester Stimme, ohne ihren Blick vom Fenster zu wenden. „...wird nicht erstürmt.“

Marie Thérèse und Ernestine folgten ihm. Eigentlich sah es draußen aus wie immer um diese Jahreszeit. Heute würde es wieder etwas früher dunkeln, als gestern – um wenige Minuten nur. Aber gerade heute klammerten sich ihre Augen ans schwindende Abendlicht. Falls tatsächlich Unheil nahte, so mochte das Licht es fernhalten, hofften sie.

In glühendem Rot zerfloss die Sonne am Horizont.

Von plötzlicher Panik ergriffen, erwachte Marie Thérèse in dunkler Nacht. Da war doch was, hier im Zimmer. Sie hatte es genau gehört. „Ernestine, Ernestine“, flüsterte sie und wollte die Freundin wachrütteln, aber deren Seite des Bettes war leer. Bis zum Hals zog Marie Thérèse die Bettdecke und versuchte, die Umrisse des Fensters auszumachen. Hinter einem der Vorhänge musste etwas sein, denn er wurde bewegt. Das Kind verkroch sich unter der Decke und rollte sich eng zusammen.

Indem sie still verharrte, vernahm sie es erneut, dieses Geräusch, mehr spür- als hörbar, ein Beben wie von abertausend Füßen, dann Stimmen. Sie riefen etwas, immer dasselbe. In ihrer Angst verstand Marie Thérèse es nicht sofort. Als sie es endlich verstand, begriff sie: „Brot! Brot“, riefen die Armen.

Leichte Schritte nahten, mussten bereits hier im Zimmer sein. Marie Thérèse schlug um sich mit Armen und Beinen, vernahm einen Schmerzenslaut. „Ernestine? Bist du das, Ernestine?“ Die Freundin jammerte, wollte zu ihr ins Bett. Marie Thérèse ließ sie unter die Decke schlüpfen und flüsterte: „Warst du hinter dem Vorhang? Was hast du gesehen?“

„Feuer, es brennt!“, stieß Ernestine hervor.

„Was?“, fragte Marie Thérèse, doch sie erhielt keine Antwort. „Was, Ernestine?“

Die Freundin brachte keine weitere Silbe über die Lippen, zitterte und klammerte sich an die Dauphine.

Lauter wurden die Rufe und fordernder. Die Mädchen spürten sie förmlich, bis unter ihre Decke. War schon jemand hier?

Als Marie Thérèse die Ungewissheit nicht mehr ertrug und unter der Decke hervor spickte, drang Feuerschein durchs Fenster, durchdrang die schweren Vorhänge. Etwas knallte von außen dagegen, ein Stein, durchbrach das Glas und landete kurz vor dem Bett. „Nieder mit der Königin, den Kopf der Königin!“ riefen Frauen- und Männerstimmen durcheinander, immer wilder, immer lauter. „Louis ist nicht mehr König, wir wollen ihn nicht mehr!“

Reglos verharrten die Kinder unter der Decke, starr vor Angst – auch dann noch, als die Tür geöffnet wurde, Hände ihnen die Decke wegzogen und nach ihnen griffen, sie aus dem Bett zerrten, aus dem Zimmer und über den Flur schleiften. Ihre nackten Füße berührten etwas am Boden, blieben einen Moment lang daran hängen, fühlten Nässe.

Weiter ging es, durch die Flure, verfolgt von zornbebenden Rufen. „Wo ist sie, die Spitzbübin? Du hast zu deinem Vergnügen getanzt, du wirst nun zu unserem Vergnügen tanzen!“

Marie Thérèse verstand nicht, was und wen die Erzürnten damit meinten. Ihre Mutter? Wo war sie? „Maman!“ Das Kind schrie sich heiser nach ihr.

Mit Ernestine wurde es in ein Gemach gezerrt. Nachdem die Tür hinter ihnen zufiel und und diffuser Kerzenschein ihre Füße erhellte, sahen die angstgeweiteten Augen der Mädchen, dass Blut daran klebte. Mamans Blut, schoss es Marie Thérèse durch den Kopf. Der Ruf nach ihr mündete in jämmerliches Schluchzen.

Madame de Tourzel und Pauline legten die Zehnjährigen auf ein Bett und sprachen beruhigend auf sie ein, doch ihre Stimmen wurden übertönt vom Gebrüll der Menge, die draußen tobte.

Im Hintergrund hörte Marie Thérèse ihren kleinen Bruder schreien, sah vor sich plötzlich das Gesicht der Mutter. Es war doch ihr Gesicht, oder? Niemals zuvor hatte sie es so gesehen, verhangen von losgelöstem Haar, die Augen irr vor Angst. Nein, das konnte es nicht sein, nicht das Gesicht ihrer Mutter. „Vater, wo sind Sie, Vater?“, fragte Marie Thérèse.

„Hier, nebenan“, versicherte Marie Antoinette und presste ihre Tochter an sich. Die glühende Wange der Mutter an ihrer Schläfe, blickte Marie Thérèse an ihr vorbei und glaubte, am Fußende des Bettes ihre Tante Elisabeth zu erkennen, daneben den Herzog der Provence, sowie dessen Gattin. Auch sie erkannte das Mädchen kaum wieder, drei Häuflein Angst, die sonst so Stolzen.

Als ihre Füße berührt wurden, zuckte Marie Thérèse zurück. „Ganz ruhig.“ Das war Madame de Tourzels Stimme. „Ich wische nur das Blut weg.“

Blut – wessen Blut? Meines? „Das der Leibwächter auf dem Flur“, fügte die Gouvernante rasch hinzu. „Während sie ihr Leben ließen, entkam Ihre Majestät durch den Geheimgang nach hierher.“

Eine Erinnerung blitzte auf in Marie Thérèse. Was ihre Füße auf dem Flur berührt hatten – es mussten die toten Leiber der Wächter gewesen sein. „Wo sind wir?“, stammelte sie, bekam aber keine Antwort, weil Madame de Tourzel sich jetzt um den immer noch heftig weinenden Dauphin kümmerte.

Marie Antoinette fasste sich, strich das Haar aus ihrem Gesicht und reckte den Hals. „Im Schlafgemach deines Vaters.“

Das letzte Wort versank in einer neu aufwallenden Flut von Schmährufen, die durchs Fenster herein schwappten, aber auch von anderer Seite nahten – durch den Flur.

Marie Thérèse wandte ihren Blick zur Tür. Dröhnten dahinter nicht Schritte über den Boden? Gleich würden sie herein kommen, sie niedermetzeln – wie die Leibwächter, vor allem die Mutter. „Her mit der Königin, Kopf ab, Kopf ab!“

Marie Thérèses Blick suchte Zuflucht in den Gemälden an der Decke, als könnten sie sich allesamt dort verstecken, in Wäldern, hinter Bäumen, beschützt von Gott und den Engeln. Ein Blick auf Ernestines Gesicht zeigte Marie Thérèse, dass die Freundin längst dort weilte – auch dann noch, als abrupt die Tür zum Nebengemach aufgestoßen wurde und der König herein stürzte.

Marie Thérèse fuhr hoch, taumelte in seine Arme. Während er sie hielt, ihr Gesicht an seine Brust gepresst, verkündete seine bebende Stimme den sofortigen Umzug nach Paris, ins Palais des Tuileries. „Die Menge verlangt es, wir haben keine Wahl“, wiederholte er mehrmals in die verwirrten Gesichter.

Sie hatten es noch nicht wirklich begriffen, da folgte der nächste Schock: „Auf den Balkon. Wir müssen uns zeigen. Das beruhigt sie – vielleicht.“

Niemand rührte sich. Umso stärker dominierten die nicht versiegenden Schreie von draußen den Raum. Louis Auguste holte Luft, um weitere überzeugende Erklärungen abzugeben, da nahm Marie Antoinette ihre Tochter an der einen, den Sohn an der anderen Hand und trat entschlossen zur Tür. „Gut – dann gehen wir jetzt.“

Flankiert von königlichen Leibgardisten, passierten sie die düsteren Flure – Louis Charles den väterlichen Hals umklammernd, Marie Thérèse zwischen ihrer Mutter und Ernestine. Immer wieder stolperte sie in der Eile über den Saum ihres Nachtgewands, heftete den Blick auf die jetzt grau erscheinenden Uniformen der vor ihr laufenden Soldaten. Einer wurde plötzlich gegen sie gedrückt.

Marie Thérèse entging das silbrige Aufblitzen des Säbels. Sie roch den Stoff der Uniform und vernahm ein Schwirren, dann einen Aufschrei.

Keine Sekunde inne haltend, schleifte ihre Mutter sie über den leblosen Körper eines Angreifers hinweg.

Am Fenster zum Balkon barg die Dauphine ihr Gesicht zwischen Marie Antoinettes Rockfalten, geblendet vom grellen Licht der Fackeln, das von außen herein drang. Im Schmerz, den Ernestines Fingernägel verursachten, die sich in ihre Hand krallten, suchte sie Zuflucht.

So trat Marie Thérèse mit den anderen ins Freie, empfangen von der Kälte des sechsten Oktobers, der noch keine Stunde währte.

Das Weinen ihres kleinen Bruders hörte sie nicht mehr. Die Menge, versammelt unter dem Balkon, in den Höfen und auf der Terrasse, erstickte es mit ihrem Keifen und Grölen. Unentwegt forderten sie den Kopf der Mutter.

Warum nur, warum? Das Kind verstand es nicht, riss sich von Ernestine los und umklammerte die Mutter, als könnte sie ihr augenblicklich entrissen werden. Warum wollten diese Leute da unten der Mutter Böses antun. Waren das überhaupt Menschen?

Konnten es welche sein? Niemals zuvor hatte Marie Thérèse erlebt, dass Menschen sich dermaßen aufführten. Sie musste wissen, ob das wirklich welche waren und wagte einen Blick, ohne in ihrer Panik zu erkennen, was genau da im Feuerschein tanzte und offensichtlich auf sie zuschoss – Besenstiele, Heugabeln mit glühenden Zinken, Piken und Messer, abgefeuert von wild herumfuchtelnden Pranken.

Marie Thérèse kniff die Augen zu, viel zu fest, spürte Schmerz und riss die Augen wieder auf, zur Mutter gerichtet. Ihr Kopf – ihr Kopf war weg!

Dem Mädchen stockte das Herz, aber gleich sah es ihn wieder, mit starrem Gesicht und bleich wie der Mond.

Berühren wollte sie es, sich vergewissern, dass es noch lebte, traute sich aber nicht. Stattdessen floh ihr Blick zur Menge, wurde verschlungen von aufgerissenen Mäulern in verzerrten Fratzen. Die spien Feuer und Schreie. „Du hast zu deinem Vergnügen getanzt, du wirst nun zu unserem Vergnügen tanzen!“ Zu unserem Vergnügen tanzen – tanzen – tanzen –, echote es im Kopf des Kindes.

Sprangen diese Drachen jetzt über die Balkonbrüstung, breiteten Flügel aus, verschlangen sie alle, zuerst den Kopf der Mutter?

Der Vater hob zu sprechen an. Marie Thérèses Blicke suchten sein Gesicht, seinen Mund und fanden ihn auch. Er war geöffnet und bewegte sich, aber gleich hörte sie nicht mehr, dass Worte heraus kamen, hörte nur das Geschrei der Menge. Wild schrillte es durch ihre Ohren, durchbrochen von tiefem, unartikuliertem Gebrüll.

Plötzlich sah Marie Thérèse Blicke auf sich gerichtet, aus den Augen der Monster. Immer wieder dieselben Rufe folgten ihnen und formten sich endlich zu Worten: „Keine Kinder, keine Kinder!“

Marie Thérèse fühlte, wie ihre Hände vom Kleid der Mutter gelöst wurden. Vergebens versuchte sie, es zu verhindern, musste sich mit ihrem Bruder und Ernestine vom Balkon weg und ins Zimmer dahinter schieben lassen. Vor ihren Augen schloss sich die Reihe hinter ihrer Mutter. Marie Thérèse sah nur noch andere Röcke.

Mit Fäusten trommelte sie gegen das Glas, welches sie und die beiden anderen Kinder von den übrigen trennte, trommelte und schrie aus Leibeskräften. Doch niemand schien sie zu hören oder hören zu wollen.

„Thérèse, Thérèse!“ Hinter sich vernahm das Kind seinen Namen, konnte die Rufe aber nicht Ernestine zuordnen und wehrte reflexartig deren Hände ab. Die wollten nach ihr greifen, wandten sich dann dem schluchzenden Dauphin zu.

Irgendwann registrierte Marie Thérèse durch ihre tränenden Augen, wie jemand hinter dem Fenster sich umdrehte und die Tür öffnete.

Maman?, dachte sie, von Freude durchzuckt, erkannte dann aber Madame de Tourzel und hinter ihr Pauline. Ohne auf irgendwelche Fragen einzugehen, nahmen die beiden alle Kinder an den Händen und zogen sie mit sich durch das Zimmer.

Erst, als Marie Thérèse nicht aufhörte, zu fragen, antwortete Pauline knapp: „Nach Paris, wir fahren nach Paris.“

Die Tür zum Flur wurde aufgerissen. Feuerschein strömte durch den Balkon herein und erhellte ihn. Hinter einem Eintretenden machte Marie Thérèse im Halbdunkel nachfolgende Leibgardisten aus und vernahm im selben Moment im Rücken die Schritte der Menschen, die auf dem Balkon versammelt gewesen waren. „Maman!“, rief sie, wandte den Kopf und suchte das mütterliche Gesicht.

Mit tränenerstickter Stimme verlangte auch Louis Charles, den Pauline auf den Arm genommen hatte, nach seiner Mutter. Doch der Herzog der Provence ging mit seiner Gattin direkt hinter ihnen und drängte sie vorwärts.

Umgeben von Leibgardisten, verließen sie über eine Nebentreppe das Schloss und überquerten den Hirschenhof. Auf dem daran angrenzenden Großen Hof sahen sie eine sechssitzige Karosse stehen, umringt von einer grölenden und johlenden Menge. Soldaten feuerten ihre Gewehre ab und drängten sie zurück.

Angstvoll schossen Marie Thérèses Blicke zwischen den Soldaten umher, weil immer wieder eines der Ungeheuer die schützenden Reihen durchbrechen wollte – mit Fäusten, Heugabeln, Messern und schneidenden Stimmen. In eine mischte sich Marie Antoinettes Schrei. Eine Klinge schlitzte den Ärmel ihres Kleides auf und verfehlte nur knapp ihre Haut.

Endlich tat sich der Einstieg in die Karosse vor Marie Thérèse auf. Sie fühlte sich hinein gehoben, widerstrebte und fragte nach ihrer Mutter, erhielt aber keine Antwort. Schon saß sie in der Karosse, fühlte unter sich den schwankenden Boden, vernahm das nervöse Scharren und Wiehern der Pferde und richtete den Blick zur Tür. „Maman?“

Erleichterung legte sich auf ihr Gesicht, als die Mutter mit dem kleinen Bruder und der Vater die Karosse bestiegen, anschließend Herzog und Herzogin der Provence, zuletzt Madame de Tourzel. Die war kaum drin, als Marie Thérèse mit Entsetzen sah, wie hämische Fratzen grinsten und an die Fenster der abfahrenden Karosse spuckten. Ehe die Tür geschlossen werden konnte, landete ein Klecks auf dem Boden vor Marie Antoinette.

Tochter von Frankreich

Подняться наверх