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Kapitel 8 Eine Reise mit Hindernissen

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Unser Sohn hatte inzwischen die Bestätigung, dass er Anfang September in die Ukraine, nach Stry, ausreist. Gemeinsam wollten wir noch einen Urlaub in Bulgarien verbringen. Kurzfristig buchten wir einen Flug, von Berlin nach Varna für meine Frau. Unser Sohn und ich wollten vier Tage zuvor mit dem Auto fahren, um


meine Frau von Varna nach Alben abzuholen. Die notwendigen Visen erhielten wir schon eine Woche nach der Antragstellung. Meine Beziehungen halfen mir noch immer. Die Familie des


Leiters des zuständigen Amtes für Pass-und Meldewesen der Stadt Gera zählte inzwischen zu unseren Freunden. Die Eintrittskarten fürs Fättnäppchen waren nun mal „Gold wert!“ Wir einigten uns, dass wir das Gepäck meiner Frau im Auto mitnehmen, so dass sie nur mit dem Handgepäck nach Berlin zum Flugplatz fährt. Somit ersparte sie sich


die Abfertigung und die Zollkontrolle auf dem Flugplatz Schönefeld. Später, als wir meine Frau in Varna vom Flugplatz abholten erzählte sie uns, dass sie viele Fragen der Grenz,- und Zollbeamten bei der Abfertigung


beantworten musste. Unter anderem wurde Sie darauf hingewiesen, dass jeder Reisegast, nach den Gesetzen der DDR, sein Gepäck selbst bei sich zu führen hat. Wir, unser Sohn und ich, wurden schon vier Tage zuvor am Grenzübergang Reitzenhain, zur CSSR,


darauf hingewiesen und hätten beinah die Reise zurück nach Hause antreten können und das kam so.

Zu dieser Zeit, es war gegen Mitternacht und wir allein am Grenzübergang, die Grenz- und Zollbeamten wahrscheinlich müde, wurden wir nach der Kontrolle unser Personalpapiere und des Visums, zur Zollkontrolle weiter geleitet. Ohne ein Wort zu sagen öffnete der Zöllner eine Halle und wies uns mit Gesten an, in diese Halle über eine Grube zu fahren. Ich dachte mir überhaupt nichts dabei, war überzeugt, dass wir nichts Verbotenes in unserem Auto und dem Reisegepäck hatten. Allerdings waren etwa zwanzig Zoll-und Devisenerklärungen, die ich von meinem Freund, dem Polizisten bekommen hatte, hinter dem Tacho versteckt. Dazu hatte ich eine Filzmatte, die ich abgelöst und dann wieder verklebte, als Versteck benutzt. Unser Sohn wusste nichts davon. Der Zöllner fragte wo wir herkommen und wo wir hin möchten.

Was sollte denn das? Ich antwortete ihm nicht, der erste Fehler, wie ich später erkennen musste! Aus unserem Visum, was er auch kontrolliert und noch in den Händen hielt war ersichtlich, dass wir aus Gera kommen und als Transitreisende durch die


CSSR, Ungarn und Rumänien nach Bulgarien reisen möchten. Sinngemäß sagte er dann: „na ich hab Zeit, denn um 6Uhr bekomme ich Ablösung. 14Uhr ist wieder Schichtwechsel, dann 22Uhr und das wird die kommenden 20 Jahre so weiter gehen.

Mir blieb fast die Luft weg. Mit ruhiger Stimme, obwohl mir „das Wasser im Arsch kochte“ sagte ich, ihm dabei fest in die Augen blickend: „ach wissen sie, wir arbeiten schwer, sind nicht vorbestraft und absolut Tierlieb, haben einen Dalmatiner, der jetzt zur Pflege bei meiner Schwägerin ist, zahlen unsere Steuern, von denen ihr Lohn bezahlt wird und sie verderben uns die Urlaubsstimmung.“ Ihm schien es die Sprache zu verschlagen, denn ich konnte noch hinzufügen: „sie haben unsere Visums in den Händen, hatten die Eintragungen gelesen, alles dass, was sie bis jetzt von uns wissen wollen steht doch da geschrieben.“ Das war der zweite Fehler. Ohne ein Wort zu sagen gab er uns, mit verbissenem Gesicht, unsere Reiseunterlagen zurück und begann mit der Durchsuchung unseres Autos. Den Innenraum durchsuchte er in allen Ecken und Kanten. Er nahm sich das Handschuhfach vor, fand zwei Stangen Zigaretten der Marke „Club“, sah mich ungläubig und fragte mich: „wie viel Zigaretten rauchen sie denn am Tag?“ Ich antwortete ihm, „na so viel, bis der Hunger meines Lungenkrebses gestillt ist, denn wenn ich ihm die Nahrung entziehe wird er nach draußen kommen um sich zu erkundigen was denn los ist.“ Ihm fehlten anscheinend die Worte, denn ich sagte weiter: „dann kann ich mir ein Loch auf dem Friedhof und eine Blechdose bei einem Bestatter beschaffen, denn ich habe schriftlich verfügt, dass ich mich verbrennen lasse um nicht von Maden aufgefressen zu werden. Meine Frau und meine drei Kinder erfüllen mir diesen Wunsch denn sie wissen, der Papa kann sehr böse werden, wenn Sie Ihm nicht gehorchen!“

Unser Sohn drehte uns den Rücken zu. Später sagte er mir: „Papa, ich hatte mir ganz fest gewünscht und gehofft, dass du dich wieder runter fährst, denn die haben das Sagen und sie haben es in der Hand uns fertig zu machen, so dass wir uns nicht wiederfinden.“

Für mich erstaunlich, der Zöllner fand seine Sprache wieder, äußerte sich zwar zu alledem nicht, sondern er bat mich sehr höflich den Kofferraum zu öffnen.

Im ersten Koffer, den er kontrollieren wollte, befanden sich die Kleidungsstücke meiner Frau. Seine zuvor erlangte Höflichkeit war ruckartig entschwunden.

Mit barschem Ton fragte er: „Na was soll denn das?“ Ich erklärte ihm, dass meine Frau mit dem Flugzeug nachkommt. Sie fliegt von Berlin Schönefeld


bis Varna und wir werden sie dort abholen. Ich musste alle anderen Gepäckstücke öffnen und ohne auch nur ein Wort zu sagen kontrollierte er deren Inhalt. Einige Gepäckstücke ließ er durch einen Röntgenapparat laufen. In einer Reisetasche hatten wir mehrere Paar Winterschuhe als Geschenk für die Familie unseres Freundes Emu. Diese Tasche stellte er gesondert beiseite und wir durften unseren Kofferraum wieder einpacken.

Dann ging es los: „wohin möchten sie fahren?“

„Na sie wissen doch, nach Bulgarien in Urlaub!“

„Warum haben sie Winterschuhe mit?“

„Das sind Geschenke für unsere Freunde, bei denen wir unseren Urlaub verbringen möchten!“

„Jetzt ist Sommer und wie ja jedem bekannt sein wird herrschen in Bulgarien, am Schwarzen Meer, höchst selten Minusgrade im Winter!“

„Welche Schuhgröße haben sie“?

„Na die 38, die gleiche wie mein Freund“!

„Welchen Freund meinen sie?“

„Na den Emu aus Albena, kennen sie den zufällig?“

„Werden sie nicht frech, ich kann auch andere Seiten mit ihnen aufziehen!“ „Das wird nichts bringen, denn ich spiele kein Saiteninstrument, bin unmusikalisch!“

Dass war dann doch zu viel für ihn. Wir mussten diese Halle verlassen und vor ihr stehen bleiben.

Unser Sohn flüsterte mir zu: „Papa ich kann nicht mehr, komm wir fahren zurück nach Hause und versuchen am Vormittag zwei Flugtickets nach Varna zu buchen.“

Der Zöllner hatte sich inzwischen in das Hauptgebäude begeben und erschien nach etwa zehn Minuten mit „Verstärkung“, einem älteren Zöllner, der mir von der ersten Sekunde an sehr Sympathisch erschien. Ich hatte mich nicht in ihm getäuscht, denn mit ruhigem Ton bat er mich von unserer geplanten Reise zu erzählen. Ich wiederholte all dass, was ich seinem jüngeren Kollegen schon gesagt hatte und sah ihm dabei fest in die Augen. Er wurde neugierig, es begann ein Gespräch wie unter Freunden. Er interessierte sich warum wir uns denn entschlossen hätten an die „Trasse“ zu gehen, welche Tätigkeit wir dort aufnehmen werden, was wir denn in etwa verdienen würden, wie lange wir einen Vertrag hätten für diese Auslandstätigkeit und was weiß ich noch alles.

Sein jüngerer Kollege stand neben ihm, ich hatte den Eindruck, er verstand nun überhaupt nichts mehr.

Der ältere Zöllner bat uns dann alles Gepäck wieder im Auto zu verstauen, ohne es in Augenschein genommen zu haben.

Nach etwa fünfzehn Minuten durften wir unsere Fahrt in Richtung Bulgarien fortsetzen. Ob uns dieser nette Zöllner nachwinkte weiß ich heute nicht mehr. Wir beide, mein Sohn und ich, waren uns darüber einig, dass wir als Republikflüchtige von diesem jüngeren Zöllner angesehen wurden, da wir Damenkleidung im Auto hatten. Er dachte bestimmt meine Frau ist schon in der BRD und wir beide versuchen ihr über Ungarn nachzureisen.

In Budapest legten wir einen Zwischen-Stopp ein, unternahmen einen Einkaufsbummel und gegen Abend machten wir uns auf in Richtung Szeged.

Trotz allem „Für und Wider“ entschieden wir uns, ohne Zwischenaufenthalt im Autocamping am Stadtrand von Szeged, unsere Fahr in Richtung Ungarisch-Rumänische Grenze fortzusetzen.

Es war die beste Entscheidung die wir treffen konnten! Es war gegen 22Uhr und inzwischen dunkel.

Etwa dreißig Fahrzeuge bewegten sich langsam vor uns in Richtung Grenz-und Zollabfertigung am Grenzübergang Nagülak. Vier Schachteln Zigaretten, ein höfliches „Gute Fahrt“ und wir waren in wenigen Minuten in Rumänien. Ich verstand die Welt nicht mehr! Wie war denn das möglich?

Fast leere Straßen und keine bettelnden Kinder an den Ortseingängen der Dörfer und Städte. Darum mussten wir die etwa 2 Kilo Bonbons, die wir für diese Kinder eingekauft hatten, mit nach Bulgarien, sehr zur Freude von Emus Kindern, mitschleppen. So hatte alles eine doppelte, positive Bedeutung bekommen.

Heute muss ich aber sagen, der Leser kann es mir unbesehen glauben, es war die gefährlichste Autotour die ich, bis zu dieser Nacht, jemals erlebt hatte.

Fast alle motorisierten Fahrzeuge, die uns entgegen kamen, waren wahrscheinlich ohne Abblendlicht ausgerüstet. Eselkarren und Planwagen der herumziehenden Zigeuner, waren grundsätzlich ohne Beleuchtung oder Rückstrahler. Mir fehlten die Worte. Im Stillen machte ich mir Gedanken wie wir denn diese, etwa 450Kilometer bis zur Grenze nach Vidin schadlos schaffen sollten. Unser Sohn, ein sehr guter und überlegter Autofahrer, bat mich ihn fahren zu lassen. Ich könnte mich somit von den bisherigen Strapazen erholen. Ich wollte ich in dieser Nacht selbst fahren, war ihm aber dankbar für seinen guten Willen.

Ich hatte Bedenken wenn er fährt und uns etwas zustoßen sollte, würde sich der Junge Zeit seines Lebens Vorwürfe machen. Während der Fahrt durchs „Eiserne Tor“, ich kannte ja diese Gegend, weit und breit keine Ortschaft oder Ansiedlung.

Mitunter kamen uns einzelne Rinder, Schafe, einmal sogar ein Fohlen, von dem ich anfangs dachte es sei ein Elch, entgegen, oder wir mussten sie überholen. Während unserer Fahrten auf dieser Strecke am Tag, hatten wir nie freilaufende Tiere gesehen. Trotz alle dem erreichten wir unbeschadet, ich völlig am Ende, in den Morgenstunden den Grenzübergang Rumänien-Bulgarien. Zu unserer Freude konnten wir nach kurzer Wartezeit die Fähre befahren. Auf der Bulgarischen Seite angekommen betankten wir unser Auto und nahmen ein „Superfrühstück“ ein. Erinnerungen über die Erlebnisse der Reise im vergangenen Jahr wurden in mir wach. Beide gestärkt starteten wir in Richtung Albena. Ich machte es mir auf der Rückbank gemütlich. Den letzten Streckenabschnitt, von etwa 550Kilometer, nahm wiederum unser Sohn in Angriff.

Plötzlich rief jemand: „Papa, werde doch mal munter, ich weiß doch nicht was du mit Emu ausgemacht hast und wo wir uns treffen wollen!“

Ich verstand mal wieder die Welt nicht mehr und als ich zur „Besinnung“ kam, mich umschaute was denn los ist, sah ich vor uns am Straßenrand das Ortseingangsschild von Albena. Langsam zählte ich mich wieder zu den „Lebenden“. Ich stieg aus dem Auto um mich zu strecken, den „Kalk“ in meinen Gelenken gleichmäßig zu verteilen, um die Schmerzen in jedem meiner Glieder entschwinden zu lassen, was mir nach einigen Minuten gelang. Unser Sohn sagte mir, ich hätte mich diese ganze Fahrt nicht einmal bewegt, selbst nicht als er unterwegs das Auto betanken musste und zwei weitere kurze Pausen eingelegt hatte. Wir fuhren zum Restaurant „Orchidee“, denn ich wusste nicht ob Emu zu Hause oder auf Arbeit ist. In der Zwischenzeit war Emus Familie in ihr neues Heim eingezogen.

Wir hatten Glück und trafen Emu auf Arbeit an. Wir erlebten eine Begrüßung wie sie im „Bilderbuch“ steht. Wir hatten es geschafft! Emus Frau kam auf uns zu, stellte ein Tablett mit leeren Gläsern ab und der „Begrüßungskuss“ auf den Mund dauerte diesmal länger als gewöhnlich. Die vielen Gäste im Restaurant störten uns dabei nicht. Für uns waren sie in dieser Minute nicht da Emu lächelte und ich sah im Blickfeld, dass unser Sohn die Augen verkniff.

Tage später, er erlebte ja immer diese „Begrüßungs-Zeremonien“ mit, fragte er mich: „Papa mal ganz ehrlich, hast du im letzten Jahr mit Emus Frau geschlafen? Die Mutti wird es nicht erfahren!“ Ich konnte ihn mit wenigen Worten überzeugen, dass ich nicht mit ihr geschlafen hatte.

Zwei Tage machten wir beide ausgedehnte Wanderungen am Strand. Ich zeigte ihm auch unser Stammlokal. Einige Kellner erkannten mich wieder und begrüßten mich wie einen guten Freud.

Sie waren erstaunt, dass wir schon einen so erwachsenen Sohn hatten, unser Altersunterschied betrug einundzwanzig Jahre.

Zwei Tage später holten wir unsere Mutti vom Flugplatz in Varna ab.

Auf der Fahrt nach Albena fragte sie uns, ob wir Probleme am Grenzübergang Reitzenhain gehabt hätten. Wir erzählten ihr was wir dort erlebten. Sie war nicht einmal darüber erstaunt, denn in Schönefeld hatte man ihr voraus gesagt, sollten wir eine Zollkontrolle über uns ergehen lassen wird es Probleme geben, da wir ihr Reisegepäck im Auto haben.

Mein Opa hatte wieder mal Recht! „ Junge, nimm es wie es ist und mach das Beste draus!“

Viel konnten wir nicht tun, aber aus der Geschichte haben wir gelernt!

Wir verbrachten nun gemeinsam knapp vier Wochen unseres Urlaubes. Es war eine wunderschöne Zeit, an die ich mich noch heute sehr gern erinnere! Fast jeden Abend besuchten wir unser Stammlokal und gehörten, den Anschein hatte es, schon zum Personal. Unser Sohn und ich fuhren, abwechselnd nachts, unser Auto nach Hause. Der „Fahrer“ verzichtete auf den nun obligatorischen Schopskasalat in Emus Restaurant und wir hatten somit keine Probleme, sollten wir mal wieder in eine Alkoholkontrolle geraten. In dieser ganzen Zeit wurden wir davon verschont!

Von einem Erlebnis möchte ich noch berichten, was uns damals sehr nah gegangen ist und an das ich mich noch heute gern erinnere.

Eines Nachts hörte ich klopfende Geräusche an der Hauseingangstür. Ich bekam im Halbschlaf mit, dass Emu kurz danach mit einem Mann sprach. Der Nachbar bat um Hilfe. Seine Frau, im siebenden Monat schwanger, hatte vorzeitig Wehen bekommen. In der Nähe war kein Telefon zu finden und er bat uns zu helfen, denn er wusste, in Emus Haus ist eine Familie aus Deutschland zu Besuch und er hoffte, dass sich meine Frau mit so etwas auskennt. Seine Frau war 19 Jahre alt. Ich ahnte, dass meine Frau nicht in der Lage ist dieser gebärenden jungen Frau hilfreich zur Seite zu stehen. Ich behielt Recht.

Ich beruhigte sie und wir entschlossen uns


diese Frau nach Balcik ins Krankenhaus, mit unserem Auto, zu bringen. Die jungen Eheleute nahmen, ohne zu überlegen, dankend an. Wir bereiteten alles vor und nach etwa 20 Minuten machten wir uns auf den Weg nach Balcik.

Die Fahrt verlief reibungslos und in den frühen Morgenstunden wurde ein Bube durch Kaiserschnitt entbunden.

Als uns der glückliche Vati gegen Mittag, wir waren im „Orchidee“ zum Mittagessen, diese Nachricht mit Tränen in den Augen überbrachte, war ich mir, wie schon so oft zuvor, darüber bewusst, mein Opa hatte Recht. Ich hatte es genommen wie es kam, überlegt, meine Nerven behalten und das Beste daraus gemacht. Ohne Probleme oder irgendwelcher Enttäuschungen ging dieser schöne Urlaub, wie im Fluge, zu Ende.

Ich hatte noch etwa 700.-Lew, 2240.-Mark, übrig. Das kam daher, dass er uns im letzten Jahr das Geld, was ich ihm in der DDR borgte, in Lew zurückzahlte. Obwohl wir uns sehr viel gegönnt hatten brachten wir dieses Geld nicht unter die Leute. Ich ließ es bei Emu, in der Hoffnung wir sehen uns wieder. Wenn nicht, so hatten wir vereinbart, sollte er dieses Geld für seine Kinder, wenn sie zur Kommunion kommen, verwenden.

Die Heimreise traten wir zu dritt an. Unser Sohn und ich wechselten sich mit dem Fahren mehrmals ab und schon nach zwei Tagen waren wir, ohne irgendwelche Zwischenfälle, diese etwa 1700 Kilometer lange Strecke bis nach Gera gefahren.

Vor unserer Reise bat ich unsere Nachbarin ab und zu unseren Briefkasten zu leeren. Sie empfing uns schon im Hausflur. Zwei Telegramme waren für uns abgegeben worden. Unsere Tochter und auch der andere Sohn, die ja schon ihren eigenen Haushalt hatten und auch die Nachbarin wussten nicht, wo sie uns telefonisch erreichen konnten. Warum auch, wir hatten Urlaub! Diese Telegramme kamen von unserem neuen Arbeitgeber, dem „Hauptauftragnehmer-Versorgung-Erdgastrasse“ Karl-Marx-Stadt, und waren an mich adressiert.

Wir öffneten erwartungsvoll diese beiden Telegramme. In jedem der gleiche Text: „Melden Sie sich umgehend in Karl-Marx-Stadt, um Ihren Reisepass in Empfang zu nehmen, sowie einen neuen Arbeitsvertrag zu unterschreiben.“

Über meiner Frau kein Wort.

Warum

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