Читать книгу Wolfes Schuld - Kristin Veronn - Страница 12
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ОглавлениеJene Frist, die Lord Evan gesetzt hatte, verstrich ohne erhellende Resultate. Ihm wurde berichtet, Sir Vance habe beste Laune gezeigt, als er Haverfordwest am vereinbarten Tage verließ. Der Wirt des Gasthauses, in dem der Ritter für zwei Nächte Quartier genommen hatte, konnte sich recht gut an die imposante Erscheinung des stattlichen Mannes erinnern, insbesondere an das üppige Trinkgeld. Auch das weiße Ross war alle Zeit im angrenzenden Stall sicher untergestellt. Ebenso wenig Nützliches hatten die Erkundigungen auf Dörfern und Zuwegen ergeben, angeblich hatte niemand etwas gesehen oder wollte etwas gesehen haben. Notgedrungen verfasste der junge Graf somit besagten Brief und ließ ihn unverzüglich nach Burg Carreglas überbringen. Es war seine unumgängliche Pflicht, Sir Lenox über die unselige Lage Nachricht zu geben. Bedauerlicherweise ohne Unterstützung seines engsten Vertrauten, denn Cyril war in den Gemeinden unterwegs.
Bereits zur Mittagsstunde des darauffolgenden Tages erschien der weißhaarige Ritter auf Castellyn, mit grimmigen Gesicht und großem Gefolge, begleitet von Waffenknechten wie Bediensteten. Zu besagtem Zeitpunkt war nur Cyril zugegen. Lord Evan hatte seine Gemächer bereits in der Frühe verlassen, um bei der Jagd ein wenig Zerstreuung zu finden. Da Cyril später zurückgekehrt war, hatte sich keine Gelegenheit geboten, dem Grafen Bericht zu erstatten. Leider brachte auch er keine nützlichen Anhaltspunkte, welches Unheil Sir Vance widerfahren sein könnte. Die Vorbereitungen für die bevorstehenden Pfingstfeierlichkeiten hingegen verliefen zu seiner höchsten Zufriedenheit; die meisten Geistlichen, mitunter von Cyril selbst für die Gemeinden benannt, übten das auferlegte Amt gewissenhaft und zuverlässig aus.
Als die Turmwache erstmals ins Horn stieß, um die unerwartet frühe Ankunft des ritterlichen Trosses aus Carreglas zu verkünden, hallte sein Klang tief in den engen Mauern der Burg wider und riss Cyril jäh aus ernsten Gedanken, indes er in der Schreibstube weilte und soeben einige Schriftstücke ordnete. Ein kurzer Blick in den inneren Hof vergewisserte ihm, dass die Wachen das Signal rechtzeitig gegeben hatten. Noch war dort niemand zu sehen. Ihm blieb genügend Zeit. Von den östlichen Türmen war frühzeitig zu erkennen, wenn sich Ankömmlinge auf dem gewundenen Hauptweg näherten, der von Norden über die Brücke führte. Mit kurzen Schritten eilte Cyril hinaus, durch Fackelschein den dämmrigen Gang entlang, die steinernen Stufen des Wehrturms hinab, und gab den Bediensteten, die er in der großen Halle antraf, Anweisung, eine angemessene Begrüßung vorzubereiten.
Als wenig später das Horn ein weiteres Mal ertönte, stand Cyril am Fuße der Schräge, die zum Portal des Westflügels führte, und verfolgte aufmerksam, wie Sir Lenox durch das Tor des Wachhauses geritten kam. Zu seiner Überraschung passierte neben ihm eine junge Frau den Torbogen. Hochgewachsen saß sie stolz auf einem Falben und ihre schlanke Gestalt war unter dem langen Mantel mit einem prächtig blauen Gewand bekleidet. Ihr üppiges Haar trug sie zu einem langen Zopf geflochten, und es war von solch ungewöhnlich dunklem Rot, dass es sogar im Schatten der hohen Mauern leuchtete. Cyril legte eine ruhige Kraft in seine Stimme, zumal er wusste, dass er diesem Mann niemals kleinlaut begegnen durfte.
»Sir Lenox von Carreglas! Im Namen Seiner Lordschaft heißen wir Euch auf Burg Castellyn willkommen.« Bei den Worten verbeugte er sich und wies zugleich einen Pagen an, dem Ritter einen silbernen Becher zu reichen, den der Junge auf einem Tablett bereithielt.
Ohne den Knaben eines Blickes zu würdigen, winkte der große, hagere Mann ab. Das fortgeschrittene Alter hatte ihm bereits einiges der vorderen Haarpracht genommen und ihre Farbe schlohweiß werden lassen. Sauber geschnitten trug er die kinnlangen Strähnen hinters Ohr gekämmt, ein gestutzter Vollbart vollendete die gepflegte Erscheinung. Stoff und Leder der Gewänder schimmerten edel, und der schwere Mantel über seinem glänzenden Brustharnisch wurde von einer auffälligen Silberspange gehalten. Unter farblosen Brauen funkelten kluge Augen schwarz auf Cyril herab.
»Cyril, der Priester! Und wo weilt Seine Lordschaft zur Zeit, falls die Frage erlaubt ist?« Die harsche Begrüßung hieß Cyril, auf der Hut zu sein, und ließ ihn spüren, wie ungehalten der Lehnsmann war, nicht vom Grafen höchstselbst empfangen zu werden. Als Cyril den hilflosen Blick des Pagen bemerkte, trat er näher und verwies den Jungen an die schöne Frau.
»Mylady, seid ebenfalls herzlich willkommen.« Schweigend erwiderte die rothaarige Lady sein Nicken, nahm mit kühlem Lächeln den Becher, nippte kurz und gab ihn alsdann zurück. Ihre eleganten Bewegungen faszinierten Cyril ungewollt.
»Ich bedaure zutiefst, dass Lord Evan nicht anwesend sein kann. Wir hatten Eure Ankunft nicht vor Einbruch der Dämmerung erwartet. Mylord ist des Morgens zur Jagd aufgebrochen, damit es in den kommenden Tagen an nichts mangelt und ausreichend für Euer Wohl gesorgt ist.« Die sehnigen Glieder steif vom langen Ritt stieg der Ritter ungelenk vom Pferd.
»Ich will umgehend und ausführlich über den Stand der Erkundungen unterrichtet werden.« Furchtlos blickte Cyril in das harte Gesicht des Ritters.
»Ich befürchte, ich kann Euch zur Stunde keine neuen Erkenntnisse vorlegen. Zu dem, was der Graf in der Botschaft erwähnt, gibt es zur Zeit bedauerlicherweise nichts hinzuzufügen - soweit mir bekannt. Derzeit weilt auch niemand auf Castellyn, der weitere Auskunft geben könnte. Die Gefolgschaft wurde zum Abendmahl geladen...« Der Ritter schwieg ihn finster an. »Aber gewiß verstehe ich Eure Dringlichkeit in der Sache. Erlaubt mir, vorzuschlagen, dass Ihr Euch zunächst ausruht, um alles weitere des Abends mit dem Grafen bei einem Becher Wein zu erörtern. Vorab lasse ich Euch ein kaltes Mahl im Lord Evans Kemenate bringen.«
»Ausruhen!« Lenox schnaubte verächtlich. »Gewiss, meine Tochter wird sich bis zum Abendmahl ausruhen wollen. Ihr erinnert Euch doch an Lady Moira, Gottesmann?«
»Selbstredend, Sir.« Cyril wandte sich an seine Tochter. »Mylady, ich hoffe, die Reise war nicht allzu beschwerlich. Unsere Magd Lucilly wird Euch zu Eurem Gemach geleiten.» Wie das Mädchen ihren Namen hörte, eilte sie hinüber, wo die Stallknechte der Lady halfen, über eine hölzerne Trittstufe vom Pferd zu steigen. Moira blickte kurz auf und schenkte Cyril ein warmes Lächeln, das ihn verunsicherte.
Obgleich Sir Lenox nicht mehr zu Pferde saß, konnte er noch immer auf Cyril herabblicken, seine lange Gestalt überragte Cyril mindestens eine Handbreit. »Wenn Ihr mir schon nicht sagen könnt, wo mein Sohn geblieben ist, sagt mir wenigstens, wo ich mich erleichtern kann.«
»Unser Knecht Taran wird Euch sogleich zum Abtritt führen, Sir Lenox.« Cyril winkte einen älteren Mann heran.
»Und die kalte Mahlzeit beabsichtige ich in meinem Gemach einzunehmen - allein!«
»Sehr wohl, Sir.« Ehrerbietig neigte Cyril den Kopf, derweil Lenox mit langen Schritten dem Knecht voran die Schräge hinaufstieg. Als der Ritter seinem Blick entschwunden war, wandte Cyril den Kopf und beobachtete, wie Lady Moira von Lucilly über den Burghof zum Nordflügel geleitet wurde. Vor Jahren hatte Cyril sie ein einziges Mal gesehen, bei einem kirchlichen Ereignis in St Davids. Damals war sie eher Kind als Frau gewesen und er konnte sich wahrlich nicht erinnern, dass jenes Mädchen solch rotes Haar besaß. Da es nicht von einer Haube bedeckt wurde, war Moira noch immer nicht vermählt. Zudem wunderte Cyril, dass sie ihren Vater in solch Angelegenheit begleitete.
*
Nach Einbruch der Dämmerung fanden sich Gäste und Gefolge in der kleinen Halle ein, die im östlichen Teil der Festung lag. Der Portal befand sich in einem Gang, der an das innere Torhaus grenzte und vom Burghof über eine steinerne Treppe erreicht wurde. Bei Tage ging die Sicht aus schmalen, erhöht liegenden Fenster hinaus zum Hof, nun waren die schweren Holzläden jedoch verschlossen, um zumindest ein wenig Behaglichkeit einzufangen. Gegenüber der Fensterfront lag der Kamin, in dem ein mächtiges Feuer loderte und die niedrige Holztür daneben führte hinaus auf einen windigen Zugang zur Turmkapelle, eine offene Galerie mit Blick über die Anlagen der Vorburg.
Die hohen Steinmauer der Halle wurden von großen, farbig schillernden Wandteppichen verborgen und der Boden war mit frischen Binsen ausgelegt; all dies reduzierte die klamme Kälte auf ein recht erträgliches Maß. Die Teppiche waren dick, mehrere Klafter breit, und zeigten Jagd- oder Kampfszenen - bis auf einen. Dieser war der größte und hing gegenüber dem Haupteingang an der hinteren Wand, sodass seine Pracht den Blick eines jeden fing, der den Saal durch die schwere Flügeltür betrat; in seinen blauen Stoff war der silberne Drache von Cyfrinshire gewebt, stolz und mit leicht gespreizten Flügeln auf die vorderen Pranken gestützt.
Die Gedecke auf dem weißen Leintuch der langen Tafel waren zahlreicher als gewohnt; mittig plaziert vor silbernen Tellern und Bechern standen kalte Speisen wie Obst und Brot sowie raffinierte Pasteten, dazwischen brannte helles Wachs in schweren Eisenständern. Der flackernde Schein mannshoher Kerzenleuchter, aufgestellt zwischen den Fensternischen und in jedem der vier Winkel der Halle, verschmolz mit dem wärmenden Kaminfeuer und tauchte den Raum in ein angenehmes Licht. Die Luft war erfüllt vom herrlichen Wohlgeruch, der aus dem unteren Gewölbe aufstieg und in Wein geschmortes Wildbret versprach.
Unterhalb des eindrucksvollen Drachenbildes stand geduldig Junker Raven. Als Knappe von Lord Evan war er zugleich dessen Mundschenk, dem die Aufgabe zufiel, sich um die Abläufe des Festmahls zu kümmern; er wies die Bediensteten an, die Speisen in passender Reihenfolge zu servieren, und sorgte dafür, dass die Becher stets ausreichend mit Wein gefüllt waren. Hinter der Tür zu seiner Linken lagen jene Stufen, die hinunter in die Küche führten. Am Nachmittag war dort unverhofft Pater Cyril zwischen all dem geschäftigen Treiben erschienen und hatte sich gekümmert, dass Raven einiges von den Köstlichkeiten verzehren durfte. Seit dem Tode des alten Grafen herrschte zwischen ihm und dem Gesinde ein vertraulicher Ton, und in seiner Güte hatte er darum gebeten, mit schlichtem Titel angesprochen zu werden. Gegenüber Raven hatte er angemerkt, es wäre unchristlich, ohne Unterlaß mit knurrendem Magen dabei stehen zu müssen, dieweil andere schmausten. Zumal war er vom Grafen beauftragt worden, den Junker für seinen klugen Einsatz bei der Jagd zu entlohnen. Durch geschicktes Taktieren war es Raven zu verdanken, dass die Hatz am Vortag schlußendlich erfolgreich wurde. Geistesgegenwärtig hatte er im rechten Moment sein Ross gewendet und Lord Evan jenes verschreckte Reh in die Arme getrieben, das nun im Ofen schmorte. Den Braten hatte Raven nicht kosten können, da dieser lange Zeit im Feuer verbleiben musste. Dennoch fühlte er sich rundum gesättigt, wie er jetzt in der Halle stand, um das Wohl der Gesellschaft bedacht und den Gesprächen lauschte. Seit die Lehnsmänner vollzählig eingetroffen waren, unterhielten sie sich in gedämpftem Ton vor dem Kamin, zuvor hatte Raven jedem einen Becher Wein gereicht, nur die Damen hatten abgelehnt. Just konnte Raven vernehmen, wie Sir Lenox unverhohlen Spott kundtat. Gern feixte er über die Eigenheiten des Dekans und fühlte sich ihm weit überlegen, da dieser in seinen Augen nur ein Emporkömmling von niederem Stand war.
»Bedenkt man sein weibisches Gehabe, hat er mit der Kutte die rechte Wahl getroffen. Gewiß hat es mütterliche Gefühle beim Dekan geweckt, den jungen Evan nach dem Tod des Vater unter seine Fittiche zu nehmen.« Cole, der jüngere Sohn, grinste breit über die Bemerkung seines Vaters. Sir Byron hingegen wollte eben zu einer empörten Entgegnung ansetzen, als im selben Augenblick alle Gäste den Blicke zum Hauptportal richteten, wo die Flügeltüren geräuschvoll aufgeworfen wurden.
*
Da die Jagd an diesem Tage nicht recht hatte gelingen wollen, war der junge Graf erst zurückgekehrt, als die Sonnenscheibe tief im Westen stand. Sogleich hatte er gebadet und festliche Kleider anlegt. Nun durchschritt Evan den Burghof äußerst schleunig, denn die Gesellschaft erwartete ihn bereits. Bei all der Eile hatte Cyril große Mühe, seinem Grafen zu folgen. Er war gleichsam festlich gekleidet, in dunkelroten Samt, und der schwere Stoff der Robe schlug unangenehm gegen seine Beine. Seit dem ersten Wettlauf seiner Kindheit wusste Cyril, dass körperliche Ertüchtigung niemals seine Stärke sein würde. Zudem glaubte er Schweißtreibendes unter seiner Würde. Hasten und Springen war seinesgleichen völlig unangemessen und Kindern sowie Kämpfern vorbehalten.
Trotz Hast wechselten die beiden Männer rasch einige Worte, wobei Lord Evan zum Ausdruck brachte, dass ihn die bevorstehende Begegnung in höchste Anspannung versetzte.
»Mir wäre wohler, wenn Baran ap Emrys beim Abendmahl zugegen wäre.« Emrys war ein walisischer Kaufmann, der es in Castellyn weit gebracht hatte. Durch geschickten Handel mit Schiefer war er zu beträchtlichem Wohlstand gekommen und seine Klugheit hatte dazu geführt, dass er dem Gemeinderat von Castellyn vorstand.
Da Cyril beschäftigt war, im schnellen Lauf nicht zu stolpern oder gar zu stürzen, blickte er angestrengt in das Zwielicht zu seinen Füßen. »Sir Lenox würde es als Affront auffassen, Mylord. Es ist alleinige Angelegenheit des Adels. Wir wissen nur zu gut, wie unzugänglich sich Sir Lenox gegenüber den Kaufleuten zeigt.«
Evan seufzte. »Ich weiß - nur schätze ich die diplomatische Gelassenheit unseres Ratsältesten. Ich würde mich in seiner Gegenwart sicherer fühlen.«
»Gewiß werdet Ihr die heutige Herausforderung auch ohne Beistand gekonnt meistern, mein Graf. Gott wird Euch zur Seite stehen.« Die Zuversicht in Cyrils Worten und sein ermutigendes Lächeln, für das er sogar kurz den Blick hob, erheiterten Evan sichtlich. Lachend nickte er Cyril zu, bevor sie den Aufgang zur Halle betraten.
»Euer Glaube ist wahrlich unerschütterlich! Aber vor allem werdet Ihr mir zu Seite stehen, da bin ich ohne Zweifel.«
An dem breiten Eichenportal zum kleinen Saal stand zur Stunde eine Wache bereit. Als diese den Grafen in Begleitung des Dekans die Stufen hinaufeilen sah, kam der Mann sogleich seiner Pflicht nach und stieß die schweren Flügeltüren auf, damit die Männer ihren Weg ungehindert fortsetzen konnten. Dem Protokoll gemäß ließ Cyril dem Grafen den Vortritt. Beim Anblick der Gäste stockte Evan und senkte Cyril zugewandt Kopf und Stimme, denn nur er sollte die Worte verstehen.
»Wer ist sie!?«
»Sir Vances jüngere Schwester, Mylord, Lady Moira.« Wie alle Anwesenden blickte die junge Dame zu ihnen herüber und stand etwas abseits, in Gesellschaft einer eleganten, älteren Frau. Auf Bitten von Cyril hatte Sir Byron kurz entschlossen seine Gemahlin gebeten, Moira als gebührende Unterhaltung zur Seite zu stehen. Der Zufall hatte es günstig gefügt, dass Lady Rhena derzeit in der Stadt weilte, um Tuch für die neuen Sommergewänder auszuwählen. Gemäß ihres Standes trug sie lange, hochgeschlossene Kleider in gedeckten Farben, ihr adeliges Gesicht wurde von einer Rise aus fein bestickten Tuch umrahmt und nur an ihrer Haube funkelten einige Schmuckverzierungen. Flüchtige Verärgerung huschte über Evans Züge.
»Weshalb habt Ihr mich darüber nicht in Kenntnis gesetzt?«
Cyril blieb die Antwort schuldig. Aus den Augenwinkeln konnte er beobachten, wie just im selben Atemzug, da er die schöne Frau erblickt hatte, sich die Anspannung des Grafen löste und ein freudiger Ausdruck sein jugendliches Gesicht erhellte. Für die bevorstehende Begegnung konnte dies nur von Vorteil sein. Sir Lenox stand es nicht zu, dass Evan sich vor ihm duckte. Oftmals verhielt sich der betagte Edelmann dünkelhaft und voller Missbilligung, weil er die Autorität des jungen Grafen nur widerwillig anerkannte. Seines Erachtens sprach Evan der Kaufmannsgilde von Castellyn mehr Rechte zu als nach königlichem Dekret bemessen und untergrub damit den Adelsstand. Dabei war der junge Graf seiner Zeit nur voraus. Die Kaufleute brachten das Geld in die Stadt, und Castellyn war bekannt für die hohe Qualität von Schiefer und Wolle. Erst kürzlich hatte Lord Evan mit dem Gemeinderat vereinbart, dass der Unterhalt für Burganlagen, die Bewachung der Stadtmauern sowie Kosten fürs Allgemeingut durch einen angemessenen Teil der Handelseinnahmen bezahlt wurde, als Gegenleistung sorgten seine Waffenknechte sowie Angehörige der Ritterschaft für größtmögliche Sicherheit in der Stadt und auf den Zuwegen.
Als Evan dem Lehnsherrn von Carreglas entgegentrat, hatte er ein verhaltenes Lächeln aufgelegt, dem es an Betroffenheit nicht mangelte.
»Sir Lenox von Carreglas! Seid willkommen auf Castellyn. Leider obliegt mir, Euch mit tiefsten Bedauern zu begrüßen. Ich wünschte, es wären nicht solch widrige Umstände, die Anlass geben für unser längst überfälliges Wiedersehen!« Lord Evan nickte zu den Damen hinüber, die ihre Röcke fassten, leicht in die Knie gingen und sich grazil verneigten.
»Wie ich sehe, beglückt uns Eure bezaubernde Tochter ebenfalls mit ihrer Anwesenheit.«
Moira war durchaus mehr als reizend anzuschauen. Zum Abend trug sie unter dem bodenlangen, weißen Umhang ein enganliegendes Samtkleid in leuchtendem Himmelblau, dessen tiefer Halsausschnitt etwas gewagt anmutete. Die Hüften wurden durch einen breiten, mit Edelstein besetzten Gürtel betont und das rote Haar war in kunstvollen Flechten um den Kopf gewunden, benetzt von einem silbrigen Perlengewebe. Allein der Kopfschmuck hatte stundenlanger Vorbereitung bedurft.
»Evan von Castellyn, Lord von Cyfrinshire...« Lenox betonte den Titel übermäßig und musterte den jungen Grafen herausfordernd. »Schon immer wart Ihr ausschweifend mit huldvollen Worten. Doch seid lieber sparsam damit, denn ich bin gekommen, um meinem Sohn zu finden, da Ihr außerstande seid!« Dünkel schwang in den Worten des älteren Lehnsmanns, aber Evan konterte flinkzüngig.
»Es steht außer Frage, dass Ihr - als Mann von höchstem Scharfsinn - Licht ins Dunkel bringen werdet.« Cyril zog die Augenbrauen hoch, als er das süffisante Spiel um Evans bärtige Lippen bemerkte; die Stimmung des jungen Grafen wirkte schier übermütig. Es erweckte den Eindruck, dass die Gegenwart der schönen Lady dem Grafen kühnen Mut verlieh, sich gegen die Herablassung aufzulehnen; vermutlich wollte er sie beeindrucken. Unerwartet lenkte ihr Vater ein.
»Lassen wir ab von Stichelei - ich gestehe Euch zu, Ihr habt einiges unternommen, wie mir Eure Männer berichten. Dennoch fehlt von meinem Sohn jede Spur. Am hellichten Tag auf viel genutzten Wegen zu verschwinden erscheint mir doch höchst unwahrscheinlich.«
»Ob Vance bei Tageslicht aus der Stadt ritt, scheint eher ungewiss.«
»Der Gastwirt berichtete wohl, mein Sohn habe nach dem Morgenmahl gezahlt und wäre nicht dorthin zurückgekehrt.« Lenox sah Evan fragend an.
»Was, werter Graf, hätte er dort länger treiben sollen?« Diejenigen, die Kenntnis besaßen, senkten betreten den Blick. Sir Norwood war mit beschämenden Aussagen aus Haverfordwest zurückgekehrt, folglich derer sich Vance noch diversen lasterhaften Vergnügungen hingegeben hatte, bevor er die Handelsstadt bei Einbruch der Dämmerung verließ. Doch Lord Evan wollte in diesem Augenblick solche Tatsachen weder kundtun noch erörtern, vor allem nicht in Anwesenheit der Damen; ihn interessierte eine gänzlich andere Frage.
»Nun denn, er ist wohl sehr persönlichen Anliegen nachgegangen. Aber, sagt mir, Sir Lenox, wie steht es um die Fehde zwischen Euch und Sir Kenneth von Nostre? Könnte es sich möglicherweise um eine Lösegeldforderung handeln? Hält er Euren Sohn womöglich als Geisel?« Gereizt wiegelte Lenox ab.
»Es handelt sich lediglich um harmlose Grenzstreitigkeiten, die eine derartige Handlung nicht rechtfertigen würden.« Lenox schien dem misslichen Sachverhalt kein Gewicht beizumessen, dass die vereinbarte Grenzlinie im Norden wiederholt umstritten war. Doch Evan blieb beharrlich.
»Erlaubt mir, zu betonen, dass es bei diesem Zwist nicht nur um die Besitzverhältnisse Eures Anspruchs geht, Sir, sondern eine friedliche Einigung entscheidet, ob die Ländereien unserer Grafschaft zugerechnet werden oder zum benachbarten Cardiganshire gehören.« Lenox blieb unbewegt, Lord Evan wurde deutlicher. »Mir wurde berichtet, dass Eure Männer Äcker verwüstet haben, es soll gar Blut geflossen sein.«
Mit einer unwirschen Handbewegung spielte Lenox den Vorfall herunter, seine ungehaltene Stimmlage verstärkte sich. »Ein hitziger Landmann hatte sich ihnen in den Weg gestellt! Zur Zeit herrscht jedoch Waffenstillstand.« Unaufgefordert griff Cyril ein.
»Werte Herren, - Myladies - darf ich mir erlauben, den Vorschlag zu unterbreiten, sich zu Tisch zu begeben? Ein leerer Magen belastet den Geist und ist bei der Betrachtung schwieriger Themen wenig zuträglich.« Dankbar pflichtete Lord Evan der Empfehlung bei.
»Für wahr, gut gesprochen, Hochwürden! Wie unaufmerksam von mir, Myladies. Lasst uns Platz nehmen.« Er wandte sich an den Junker. »Raven, sorgt dafür, dass alles, was diesen Duft verbreitet, aus der Küche hergeschafft wird.«
Der Junker stand längst mit einer Schüssel warmen Wassers bereit und wies nickend eine junge Magd an, hinunter in die Küche zu laufen. Evan wusch sich sorgsam die Hände und zog zum Trocknen das gefaltete Tuch von Ravens Unterarm. Den Gästen wurden ebenfalls Wasser und Tuch gereicht. Der Graf ließ sich als erster auf dem hohen Lehnstuhl vor Kopf nieder, danach zeigte Cyril den Herrschaften an den Längsseiten der Tafel die Plätze auf. Sir Lenox setzte sich zur Rechten des Grafen, daneben folgten Cole und seine Schwester mit Lady Rhena. Auf der anderen Seite kamen gemäß ihres Standes Sir Norwood und Sir Byron. Unter Zurückhaltung nahm Cyril linker Hand zuletzt Platz. Evan nickte ihm feierlich zu, damit er das Tischgebet sprach. Als Bedienstete schließlich die erste Speisen auftrugen, wandte Lord Evan sich erneut an Lenox.
»Wisst Ihr von anderen Angelegenheiten, denen Euer Sohn in der Gegend von Pembrokeshire nachkommen wollte, oder auf dem Rückweg?« Kaum merklich schüttelte Sir Lenox den Kopf.
»Was denkt Ihr, welches Unglück meinem Bruder zugestoßen ist?« Überrascht blickte Cyril auf. Es waren die ersten Worte, die er Lady Moira sprechen hörte. Sie saß ihm direkt gegenüber und ihre Stimme klang dunkel und schwankend. Unverwandt schaute sie zu Evan, auf eine sanfte, traurige Art, die den Grafen merklich bewegte.
»Nur ungern möchte ich meine düsteren Befürchtungen in Worte fassen, Mylady. Noch bleibt sein Schicksal ungewiss.«
»Ihr glaubt, er ist tot, nicht wahr, Mylord?«
»Moira!« Lenox' entrüsteter Ausruf war allzu verständlich. Dennoch führte Evan in ruhigen Worten seine Besorgnis weiter aus. »Ich hatte gehofft, neue Kunde könnte mir die Hoffnung vermitteln, dass er gefangengehalten wird - oder möglicherweise verletzt geborgen wurde. Mit Bestürzung muss ich feststellen, dass diese Hoffnung mit jedem weiteren Tag zu schwinden droht.«
Sir Lenox schlug mit der Faust auf den Tisch, seine Nasenflügel bebten. »Mein Sohn ist der beste Schwertkämpfer des Landes, im Turnier ist der Sieg stets auf seiner Seite. Glaubt Ihr wirklich, ein paar Wegelagerer hätten ihn zu Strecke bringen können!?« Evan hielt der Herausforderung Stand.
»Wie Ihr selbst sagt, nur eine Gruppe Bewaffneter hätte ihn überwältigen können.« Mit ruhiger Stimme hakte Sir Byron ein und äußerte Bedenken.
»Das erklärt jedoch nicht, warum sein Pferd in Glynllys gefunden wurde, Mylord. Selbst der größte Idiot von einem Strauchdieb hätte es mitgenommen. Das erscheint höchst sonderbar.« Lenox' Wut wurde leiser, ein jeder konnte die Verzweiflung dahinter spüren.
»Ich bin fest entschlossen, den Wald zu durchkämmen - abseits aller Wege, die mein Sohn genommen hat.« Finster blickte er zum Grafen. »Und ich verlange, dass Ihr, Lord Evan, zusätzliche Männer bereithaltet. Meine Waffenknechte werden nicht ausreichen.« Dieses Anliegen erstaunte den Grafen.
»Das kann Wochen dauern«, warf er ein.
»Wollt Ihr damit andeuten, mein Sohn sei es nicht wert?« Seine Stimme grollte Evan entgegen.
»Nein, in Gottes Namen, ich sichere Euch zu, Ihr erhaltet jeden Mann, den ich entbehren kann.« Lord Evan lag es fern, den Ritter zu erzürnen. Sein Zugeständnis schien Lenox in sichtbarem Maße zufriedenzustellen, sein Gemüt beruhigte sich. »Ich selbst werde nochmals nach Haverfortwest reiten. Mit welchem Auftrag war mein Sohn dorthin unterwegs?«
Der Graf lehnte sich zurück, bemüht darum, gelassen zu wirken, denn dies war ein heikles Thema. »Sir Vance sollte ein Schriftstück überbringen, an den Oberen der Handelszunft.«
Lenox murrte. »Wozu?«
»Mit Unterzeichnung dieser Schrift sollten vorherige Verhandlungen zur Verschiffung von Wolle besiegelt werden.«
Lenox verzog das Gesicht. »Ihr unterstützt das Händlerpack, sich die Taschen mit Gold zu füllen.«
»Es handelt sich um Verträge langfristiger Art, Sir. Garantien für beide Seiten.«
»Sollen sich die Händler gefälligst selbst darum kümmern.«
Evan lehnte sich nach vorn auf die Armlehnen und sah Lenox entschlossen an. »Wenn ich meinen Einfluß geltend machen kann, zum Wohle unserer Stadt, obliegt dies allein meiner Entscheidung, Sir Lenox. Wenn Kaufleute gut verdienen, ist es um einiges leichter, jene Steuern von ihnen zu verlangen, die der König demnächst für seine Kriegsvorhaben eintreiben lässt.«
Dies war der Moment, in dem Sir Norwood die Möglichkeit ergriff, dem Gespräch eine andere Richtung zu geben. »Es wurde bereits davon berichtet, dass der König wieder gegen Frankreich ziehen will. Ist es wahr, Sir Lenox, dass Ihr bereits offiziell benannt wurdet, den königlichen Feldzug zu begleiten?«
Alleinig der Gedanke an jene ritterliche Ehre, die ihm durch diese Benennung zuteil wurde, erfüllte Sir Lenox mit großem Stolz und seine Miene entspannte sichtlich. Nachfolgend erging er sich darin, der Gesellschaft die bevorstehende Pläne des Königs darzulegen. Jeder wusste, dass König Edward nicht müde wurde, den vorgeschobenen Anspruch auf den Thron von Frankreich als Rechtfertigung zu nutzen, französische Gebiete auf dem Festland anzugreifen. Cyril ahnte, dass dies Tod und Elend über die tapferen Kämpfer Englands bringen würde. Das Leben von Lord William hatte dieser Irrsinn bereits gefordert. Und Cyril musste jeden Tag zusehen, wie der junge Evan den Verlust seines Vaters zu verwinden suchte. Neben Schlachten, die noch geschlagen werden sollten, wechselte Lenox in seinen Schilderungen hin zu ruhmreichen Schlachten der Vergangenheit. Dies war, wofür der achtbare Edelmann lebte - den Sieg für England zu erringen. Und im bevorstehenden Feldzug, beim womöglich letzten seines Lebens, wollte der betagte Mann Vance an seiner Seite wissen, seinen erstgeborenen Sohn. Derweil Lenox umfassend berichtete, verlor Cyril sich in eigenen Gedanken.
Wer brauchte ein Land voller Franzosen? Aufgeblasene Gecken mit solch schwieriger Sprache? Gewiß lag im Klang der fremdartigen Worte viel Schönheit, doch als Cyril seinerzeit im Kloster versucht hatte, die Sprache zu erlernen, war er kläglich gescheitert. Nur seiner überragend arithmetischen Begabung war zu verdanken, dass er ohne Mühsal Latein erlernt hatte. Jemand wie er, ein Landjunge aus den sanften walisischen Hügeln, sprach am liebsten seine eigene Sprache, oder Englisch. Mehr als dieses Land, mehr als England, brauchte es nicht, um glücklich zu sein.
»Und wie geht es des Grafen werter Schwester?«
Zuerst gewahrte Cyril nicht, dass Lady Rhenas Ansprache ihm galt. Da jedoch niemand Antwort gab, spürte er plötzlich, dass Byrons Gemahlin ihren Blick auf ihn geheftet hatte, und kehrte leicht benommen in das Geschehen zurück.
»Soweit mir bekannt, Mylady, waren die letzten Nachrichten recht erfreulich.« Leicht gezwungen lächelte er zu den Damen hinüber.
»Sie hatte sich doch mit diesem Händler vermählt und ist mit ihm nach Cardiff gegangen, nicht wahr?«
»Das ist richtig, Mylady. Und Lady Kate scheint glücklich und die Familie ist wohlauf. Zur Zeit erwartet sie ihr zweites Kind.« Erneut wurden Speisen aufgetragen, diesmal der Hauptgang, und zu Cyrils Erleichterung unterbrach die Geschäftigkeit das erzwungene Geplauder. Cyril war kein guter Unterhalter, seichtes Gerede strengte unnötig an und erschien zumeist entbehrlich. Gleichwohl hatte der kurze Wortwechsel bewirkt, dass sich sein Augenmerk bewusst auf Lady Moira richtete. Bei sorgfältiger Betrachtung fiel ihm auf, dass sich die Jugend allmählich aus ihren anmutigen Zügen verlor, obgleich das gedämpfte Licht ihrer Schönheit schmeichelte. In Wahrheit war diese Frau jedoch anders als anfangs erwartet und glänzte nur aus der Distanz meisterhaft wie ein glatt polierter Edelstein. Näherte sich der Beobachter mit dem Herzen, wurden unterhalb der glatten Oberfläche feine Risse im Innerem sichtbar. Ein Schatten lag auf dem makellosen Gesicht und verdunkelte das helle Blau der schönen Augen. Es war eine Schwermut, die einen Mann abschrecken sollte - falls er diese gefährliche Gemütsverfassung erkannte und nicht als verführerisches Spiel einer rätselhaften Natur missverstand. Cyril glaubte zu erkennen, dass ein Schmerz auf ihrer Seele lastete, der drohte, ihren Liebreiz jede Sekunde zu zerbrechen, sodass ihr verwehrt blieb, ihn auszukosten.
Nachdem die Gesellschaft ausgiebig vom Wildbret gespeist hatte, lauschte sie für einige Zeit, wie der Graf mit Sir Lenox die Aufstellung der Suchtruppen erörterte und Wegrouten festgelegte. Unvermittelt erhob sich Lady Rhena von ihrem Platz.
»Lord Evan, ich bitte um Nachsehen, aber Lady Moira fühlt sich sehr erschöpft. Wenn Ihr erlaubt, werde ich sie in ihr Gemach geleiten.« Augenblicklich sprang Evan auf.
»In der Tat, gewiss doch! Unsere Angelegenheiten müssen Euch ermüden, Mylady. Und die Anreise zu Pferd war vermutlich ungewohnt anstrengend.« Die Damen traten vor und Moira lächelte ihn schweigend an, auf eine Art, die Evan verunsicherte.
»Ich hoffe, Eure Unterbringung ist angemessen, damit Ihr über Nacht Erholung finden könnt. Lasst mich wissen, falls es etwas zu verbessern gibt.« Da Moira lediglich den Kopf neigte, antwortete Lady Rhena an ihrer Stelle.
»Es steht ganz ausser Zweifel, dass alles zum Besten hergerichtet wurde, Mylord.« Ihrem Vater warf die junge Frau als Nachtgruß einen seltsamen Blick zu, kalt und abweisend. Wie sie erneut Evan anschaute, wärmte wieder ein bezauberndes Lächeln ihr makelloses Antlitz.
»Gute Nacht, Lord Evan.« Ihr Gruß war ein dunkler Hauch.
»Gute Nacht, Myladies.« Die beiden Frauen knicksten grazil, drehten sich um und schritten entlang der Fenster zum Hauptportal. Nunmehr hatten sich alle Männer erhoben und wünschten den Damen im Vorübergehen eine gute Nacht. Ohne sich zu rühren, folgte der junge Graf Moira verträumten Auges durch den Saal, bis sich die Türen hinter ihr geschlossen hatten. Jene Regung, die sich in seiner Miene zeigte, glitt eisig in Cyrils Seele, da er begriff, welche Bedeutung der Ausdruck in sich trug. Zugleich vergegenwärtigte sich in seiner eigenen Brust eine brennende Empfindung, die seine Atmung beschwerlich werden ließ. Der fühlbar heiße Schmerz entsprang einem sehnsüchtigen Herzen und zog alles Innere krampfartig zusammen. Den Blick vor sich auf den verschmutzten Teller gerichtet, rang Cyril um Fassung, denn die Heftigkeit seines Neides beschämte ihn.