Читать книгу Götterglaube - Kristina Licht - Страница 6

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Was zuletzt geschah:

»Sie bewachen mich, doch meine Träume können sie nicht kontrollieren.«

»Sag mir, was ich tun kann, um wieder bei dir zu sein«, wollte Ewan wissen. Er sah sie häufiger in seinen Träumen, doch heute stand er ihr zum ersten Mal persönlich gegenüber. Von Angesicht zu Angesicht. Es war, als wäre seine Seele wirklich hier, an diesem verlassenen Ort im Herzstück des Himmels. Er bräuchte nur die Hand auszustrecken, um Elaia zu berühren. Und doch zögerte er.

Die Göttin schüttelte den Kopf. »Du erinnerst dich also … Fühlst du es noch?«

Die Frage ließ Ewan stocken. Er wollte sie nicht anlügen. Theoretisch wussten sie es beide bereits. Die Gesandten hatten es ihnen gesagt und sie hatten Recht behalten: seit dem Moment, in dem Elaia die Erde verlassen hatte, entsprachen Ewans Gefühle für sie nur noch einer blassen Erinnerung.

Aber solange er sich erinnerte, würde er nicht aufhören, daran zu glauben.

Sie nickte wissend. Er musste es nicht aussprechen. »Hör zu, Ewan. Ich kann dir gegen die Gesandten nicht helfen. Mir sind die Hände gebunden, weil sich im Rei herumgesprochen hat, dass du himmlische Hilfe bekommst. Die Gesandten können deine Spur nicht aufnehmen, sie ist verschwommen. Du bist unsichtbar für sie.«

»Was? Aber wie kann das sein?«

»Ich bin es nicht. Du hast jemand anderen aus dem Himmel, der dir hilft.« Ihr Blick ließ ihn los und glitt stattdessen nach hinten zu Kiara, die mit verschränkten Armen vor dem Seelenteppich stand und ihn mit einer Mischung aus Skepsis und Faszination musterte. »Wieso ist sie hier?«, fragte die Göttin. Sie hatte Ewan diesen Ort einst gezeigt. Vermutlich gefiel es ihr nicht, dass er nun eine andere Seele hierherbrachte. Einen Menschen.

»Sie … sie ist mit mir verbunden. Ich wollte, dass sie versteht, was vor sich geht.«

»Du hast ihr Blut getrunken«, schlussfolgerte Elaia nüchtern.

Ewan sah in ihren Augen, dass sie diese Tatsache nicht erfreute, auch wenn sie keine Miene verzog.

»Es ist nicht so, wie du denkst. Ich wollte sie büßen lassen. Ich wollte ihr Leben zerstören, dafür, dass ich dich verloren habe …«

»Und das hast du auch getan. Ihr Leben zerstört.« Elaias Blick landete wieder auf ihm. »Das mit uns ist vorbei. Vergiss deine Rachepläne.«

»Aber –«

»Vergiss sie, Ewan!« Sie sah ihn flehend an. »Du musst überleben, das ist das Einzige, was zählt.«

Ein plötzliches »Nein!« unterbrach ihr Gespräch. Schockiert von der neuen Stimme drehte Ewan sich um und sah niemand Geringeren als Falk, der mit ihnen im Raum stand, als hätte Ewan ihn mit in die Wirklichkeit genommen. Den Milchbuben, der ein so schönes Druckmittel für Kiara abgegeben hatte.

»Was tust du hier?«, grollte er, während ihm die Antwort bereits dämmerte. Es gab schließlich nur eine einzige Erklärung für sein Erscheinen an diesem Ort. Nur eine einzige logische Schlussfolgerung:

Falk war kein Mensch. Er hatte sie die ganze Zeit hinters Licht geführt.

Götterglaube

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