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Junge Crew mit altem Antrieb

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Als Martin und Johannes nach 2600 Meilen auf den Kanaren ankommen, hat sich Bordroutine eingestellt. Sie haben sich an Wachwechsel, den Sternenhimmel und an das, was sich wie die große Freiheit anfühlt, gewöhnt. In beständigem Passatwind segelt IVALU im Dezember 2010 über den Atlantik. Weihnachten feiert die Crew auf hoher See, spielt »Schneeflöckchen, Weißröckchen« auf der Mundharmonika, bei 30 Grad im Schatten.

In der Karibik ergänzt Martins Schwester Barbara, 24 Jahre alt, das Herrenduo zum munteren Trio. Sie hat unbezahlten Urlaub, um bis Fidschi an Bord zu bleiben. Weitere Freunde wollen später dazustoßen. Die IVALU-Crew macht Anstalten, das Durchschnittsalter der Weltumsegler rekordverdächtig zu senken.

Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht ein Problem mit dem einen Ausrüstungsteil, das Segler zwar vermeintlich nicht brauchen, ohne das sie aber dennoch meist aufgeschmissen sind: der Motor. IVALUS alter Diesel streikt ständig. Für die Passage des Panamakanals scheint er sich noch einmal zusammenzureißen und stirbt dann, kaum dass sich die Schleusentore zum Pazifik wieder geschlossen haben, endgültig. Niemand kann helfen, niemand weiß Rat.

Eine defekte Maschine ist jedoch nichts, was jemanden wie Martin, der von Computern und Smartphones so viel hält wie Fische von Anglern, lange aufhalten würde. »Wir wollen nach wie vor eine Weltumsegelung, keine Weltummotorung machen«, steht später im Logbuch. Ohne funktionierenden Motor geht es zu den Galapagosinseln, um Blaufußtölpel, Meeresechsen und Riesenschildkröten zu sehen.

Freiheit auf Zeit

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