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Plötzlich wieder Wassertiefen

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»Wir haben zwei Anläufe gebraucht und das Beiboot ist gekentert. Aber es hat sich gelohnt.«

Ein letztes exotisches, nur mit dem Schiff zu erreichendes Reiseziel reizt Martin noch. Er segelt nun wieder mit Barbara, Thomas’ Auszeit ging in Südafrika zu Ende. Die Geschwister wollen die Suppenschildkröten beobachten, die einmal im Jahr auf der Atlantikinsel Ascension ihre Eier am Strand vergraben. »Der Aufwand, um die Genehmigung auf Sankt Helena zu bekommen, ist hoch und die Ankerbucht auf Ascension bescheiden«, resümiert Martin. »Wir haben zwei Anläufe gebraucht und das Beiboot ist gekentert. Aber es hat sich gelohnt.«

Die Kapverdischen Inseln zu erreichen, fühlt sich an, wie nach Hause zu kommen. Die richtige Heimkehr würde Martin gern hinauszögern. »Hätte ich noch etwas mehr Geld gehabt und hätte ich das Schiff nicht wieder abgeben müssen, wäre ich mit Sicherheit wieder in die Karibik gesegelt. Und wäre wahrscheinlich immer noch unterwegs«, lacht der Weltumsegler.

Irgendwann hilft alles Aufschieben nichts mehr. Martin notiert auf den Kapverden: »Am 1. Mai war eine große Party für die Angestellten im Club Nautico. Dass auch ich eingeladen war, zeigt vielleicht, dass es langsam wirklich Zeit wird, weiterzuziehen.« Nachdem ein weiterer Crewwechsel stattgefunden hat, nimmt er Kurs auf die Azoren, die – wenngleich weit draußen im Atlantischen Ozean gelegen – doch die Rückkehr nach Europa markieren.

Hier hat der Skipper die erste Erkältung seit drei Jahren und hält den letzten Vortrag über Meeresverschmutzung. Vor der europäischen Küste kommt noch mal Unruhe auf, mangels Vertrauen in den Motor und weil »nach knapp drei Jahren mit Wassertiefen von mehreren Tausend Metern die Nervositätsgrenze schon anfängt, sobald das Echolot überhaupt eine Tiefe findet«. Die letzten Meter in den Hafen von Zeebrügge lässt Martin sich schleppen, und auch für die Passage des Nordostseekanals findet sich ein freundlicher Skipper, der IVALU zieht.

Am Steg in Kiel wartet das Empfangskomitee aus Familie und Mitseglern der letzten Jahre. Anspannung beim sonst so gelassenen Captain: bloß keine Blamage beim Anlegen!

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