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Zwölf Fragen an Martin Finkbeiner

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Warum wolltest du um die Welt segeln?

Ich hatte Lust, einfach weg zu sein, und überhaupt keine Lust, jeden Tag auf 20 verschiedenen Kanälen ständig erreichbar zu sein. Ich hatte viele Bücher über Weltumsegler gelesen, die die Lust geweckt haben, es selber zu machen.

Ohne was wärst du nie losgefahren?

Ohne eine zuverlässig funktionierende Windfahnensteuerung.

Ein Ausrüstungsgegenstand, auf den du nicht mehr verzichten möchtest?

Epoxy-Zweikomponentenkleber [lacht].

Das Werkzeug, das du am häufigsten in der Hand hattest?

Mein Leatherman.

Die Stärken und Schwächen deines Schiffes?

Die IVALU war ziemlich perfekt für so eine Reise. Sie ist stabil und verglichen mit anderen Fahrtenyachten sehr schnell. Nur Kleinigkeiten würde ich ändern, wie eine größere Badeplattform oder eine feste Sprayhood installieren. Die größte Schwäche war der nicht vorhandene Motor.

Was bedeutet gute Seemannschaft für dich?

Grundsätzlich mag ich das Risiko, segle gern schnell und reize das aus, was das Boot zu bieten hat. Auf der Weltumseglung war das komplett anders. Da bin ich sehr vorsichtig und materialschonend gesegelt. Wichtig war, Boot und Crew sicher ans Ziel zu bringen, auch wenn man dadurch ein bisschen langsamer unterwegs war.

Was war unterwegs Luxus?

Ein kühles Bier, denn wir hatten ja keinen Kühlschrank an Bord, und gutes Brot.

Was hat dir gefehlt und was gar nicht?

Was ich vermisst habe, war eine richtig gute Brotzeit. Was ich gar nicht vermisst habe, war mein Handy. Genauso wenig den Kühlschrank – dadurch war das kühle Bier dann eben Luxus.

Hast du je überlegt aufzuhören?

Nö.

Hattest du mal Angst?

Ja, als uns einmal nachts in den Süd-Philippinen ein Boot mehrere Stunden lang gefolgt ist und uns angestrahlt hat. Sonst nicht. Ich hatte und habe einen unheimlichen Respekt vor Wind, Wetter, Meer, Wellen und all dem. Aber ich habe ziemlich genau gewusst, worauf ich mich einlasse.

Welche Eigenschaften sollte man als Weltumsegler haben?

Die nötige Neugierde und den Elan, das durchzuziehen.

Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?

Eine dickere Ankerkette mit zehn oder zwölf Millimetern und einen deutlich überdimensionierten Anker dabeihaben. Und mir mehr Zeit nehmen. Mindestens fünf Jahre sind nötig, um mehr von den einzelnen Inseln zu sehen. Drei Jahre insgesamt sind verdammt knapp.


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