Читать книгу Das Jahr des Kurtes - Kurt Kater - Страница 16
26. August
Оглавление„Kartoffel.“,
konstatierte ich und sah mein Frauchen vorwurfsvoll an.
„In meinem Futter.“
Sie rollte mit den Augen und antwortete:
“Himmel! Kurt! Sei doch bitte nicht so konservativ!“
Konservativ?
Ich???
Niemals!!!
Konsequent vielleicht. Vermutlich hat sie die beiden Wörter einfach verwechselt.
„HALLO?!“, rief ich ihr nach, als sie durch die Tür verschwand und mich mit meiner Schüssel im Frühstückskorb sitzend zurückließ.
„Was?!“, fragte sie und guckte mit ihrem Kopf um die Tür.
„Kartoffel!“, wiederholte ich.
„Ja - UND?!“, fragte sie.
Ich blieb ruhig und zählte leise 21 Mäuse, 22 Mäuse, 23 Mäuse...
Die herrschende Spezies ist oftmals etwas langsam.
Umständlich im Denken.
Meine Theorie ist, dass Denken zulasten des Daumens ging. Also evolutionsmäßig. Ich sprach freundlich und langsam. Deutlich und in kurzen Hauptsätzen:
„Da ist Kartoffel in meinem Frühstück. Unerwünscht. Unbestellt. Ungenießbar.“
Erwartungsvoll sah ich zu meinem Frauchen. Oh ja. Ich sah es genau. Die Worte drangen zu ihr durch, bahnten sich den Weg zum Verstehen. Gleich... Gleich würde sie...
„Kurt,“ sagte sie und betrachtete mich mit zusammengekniffenen Augen,
„da steht Katzenfutter drauf. Mit Kartoffel. Wenn Dir das nicht passt, dann sortier die einfach aus. Du hast eh zu viel Freizeit!“.
Bevor ich etwas erwidern konnte, war sie wieder weg, murmelte was von „Aschenkuttel“, aber ich werde mich da sicher verhört haben... missmutig begann ich mit der Zunge, die Kartoffelstückchen beiseite zu schieben.
Kartoffel!
Für Katzen!
Wo gibt es denn so was!
Unmöglich.
Wenn es wenigstens Kartoffelbrei wäre.
Oder Knödel. Oder Bratkartoffeln. Oder Kartoffelpfannkuchen. Oder Kroketten.
Oder Pommes. Dann wäre das ganz was anderes!
10 Minuten später kam mein Frauchen zurück und besah sich mein Werk.
Kartoffelstückchen all überall um mich herum.
„Ah, Du magst wohl keine Kartoffeln, was Kurt?!“.
Ich sparte mir eine Antwort und ging wieder schlafen.
Manchmal stößt kater einfach an seine kommunikativen Grenzen.