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8. August

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„Kurt,“ sagte mein Frauchen heute morgen zu mir, während sie mir mein Frühstück machte „erzähl der Welt heute zum Weltkatzentag doch mal, wer Du bist. Das weiß doch sonst keiner“.

Nicht? Warum nicht? Frauchen rollt mit den Augen, holt Luft und setzt zu einer Erklärung an... hätte ich bloß nicht gefragt... ich wende mich betont konzentriert dem Napf zu und tatsächlich, sie nickt zufrieden ob meines Appetits und dann will schon wieder einer meiner Kumpels was - bellt, mauzt, schnattert, kräht, pfeift und sie vergisst, was sie sagen wollte und geht aus der Küche.

Wieder dieses Interesse an der Vergangenheit. Diese Menschen bleiben ein Rätsel...

Dabei sage ich immer wieder, dass JETZT zählt... Früher ist lange her...

ich hatte eine Katzenmutter, liebevoll wie alle Katzenmütter es sind... es sind Menschen, die sie oft nicht Mütter sein lassen...

Ich habe viel erlebt. Ich bin ein Streifi aus dem Elmshorner Tierschutz. Aber davon weiß heute kaum noch jemand was. Dann war ich König des Reiterhofs. Jede Maus zitterte vor mir. Ich lebte wild und frei. Draußen war mein Revier. Sommer wie Winter. Hach! Das waren Zeiten...

Aber dann kam das Alter und meine Hinterbeine liefen in andere Richtungen, als sie sollten. Ich fand es nicht so schlimm, aber meine Menschen waren sehr aufgeregt.

Ich wurde verpackt und in einen weißen Raum mit sorgenvoll schauenden anderen Menschen gebracht, die traurig den Kopf schüttelten. Es war laut und man drückte an mir rum. Irgendwann sagte mein Mensch energisch NEIN, schüttelte den Kopf, packte mich ein und wir fuhren zurück.

Puh, das war gut. Landluft ist immer gut. Aber Zuhause schauten sie plötzlich alle genauso sorgenvoll wie die weißen Menschen. Ich bekam süße Tropfen und ein besonders warmes Bett und eine Treppe in mein Katzenklo. Aber dann kam der Winter und an einem Morgen wollte ich aufstehen, aber meine Hinterbeine blieben liegen. Dann ging alles sehr schnell. Mein Mensch schrieb ganz viel, war traurig und dann doch froh. Ich verstand das nicht wirklich. Menschen sind einfach seltsam. Dann kam ein Tag, da wurde ich verpackt, fuhr lange Auto und war plötzlich an einem Ort, wo es bellte, mauzte, schnatterte, krähte und pfiff... und wo es nach Landluft roch. Eine Menschin nahm mich in den Arm und sagte zu mir

„Kurt, Du bist jetzt hier Zuhause, hab keine Angst.“ Da ich nie Angst habe (na gut, manchmal ein kleines Bisschen, aber das weiß ja keiner), dachte ich:

OK, ein Zuhause haben ist gut. Dann wird es wohl gut sein.

Und ich hatte wie immer Recht. Es wurde gut. Sehr gut. Aber davon erzähle ich ein anderes Mal...

Zum Weltkatzentag wünsche ich jeder Katze ein Zuhause, Einen warmen, trockenen Ort.

Etwas zu Essen.

Ein Leben ohne Angst und gejagt werden, nur weil man eine Katze ist.

Eigentlich wünsche ich das jedem.

Egal ob Katze oder Mensch oder oder oder....


Das Jahr des Kurtes

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