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Kapitel V Ein Radfahrer zu viel
Оглавление`Ruhig, ganz ruhig` dachte er, `jetzt keinen Fehler machen, sonst sind die Wochen der Vorbereitung für die Katz. Da saust er an mir vorbei. Langsam, du hast Zeit. So jetzt hinterher. Dort ist er auf seinem Drahtesel und merkt nicht die Gefahr. Er fährt ahnungslos dahin. Tja, hätte er sich bloß nicht mit dem gefährlichsten Mann von Deutschland angelegt. …Könnte ich mal ihr Warndreieck sehen, wo sind die Aidshandschuhe, der Reifen sieht aber abgefahren aus, warum ist der Verbandskasten schon abgelaufen, ich muss ihnen dafür eine Mängelkarte ausstellen….hier hast du deine Mängelkarte` er gab Gas.
Er beschleunigte das Fahrzeug immer schneller. Noch ein kurzer Kontrollblick in den Rückspiegel. Niemand zu sehen. Er umklammerte feste das Lenkrad und drängte den Radfahrer in den Graben. Mit einem Blick durch das Seitenfenster versicherte er sich, dass der Radfahrer die Böschung zur Wupper hinabstürzte und sich mehrfach überschlug. Ein befriedigendes Grinsen huschte über sein Gesicht. Er musste an all die Mühen und Arbeit denken, seit er von diesem arroganten Bullenschwein angehalten wurde. All die bohrenden Fragen und diese Überheblichkeit, nur weil er eine Uniform anhatte. Kein Mensch wird um ihn trauern. Er war ein überflüssiges Teil der Gesellschaft.
Sein Plan war von langer Hand vorbereitet. Er hatte den Polizisten über 20 Tage beschattet, um seine Gewohnheiten zu studieren.
Als er feststellte, dass der Beamte einmal pro Woche die gleiche Trainingsstrecke mit dem Rennrad fuhr, wusste er, wie er ihn beseitigen konnte. Danach hatte er wochenlang an seinem Golf geübt, bis er ihn schnell und mit möglichst wenig Aufwand knacken konnte.
Viermal hatte er sich umsonst mit einem geklauten VW auf die Lauer gelegt. Jedes mal hatte er den Wagen wieder zurückgebracht und ihn genau wieder an seinem Platz abgestellt. Jedes mal hatte er die Bierflaschen wieder eingesammelt.
Aber jetzt hatte er seine Mission beendet. Er fuhr langsam zum Oberbarmer Bahnhof, stellte den Wagen ab, kontrollierte, ob er etwas vergessen hatte und ging zur Bahnhofstoilette. Dort nahm er die Baseballkappe ab, zog seine durchsichtigen Aidshandschuhe aus und steckte beides in seine Jutetasche. Ruhig ging er zum Bahnsteig und bestieg den ersten Zug in Richtung Elberfeld. In dieser Nacht schlief er wieder besonders gut.