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21. Jahrhundert

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Der nächste Morgen gab das bekannte Bild. Thruda kochte Kaffee und Gabriel gab dumme Kommentare von sich.

»Ihr solltet euch wirklich Zeitgemäß kleiden. Wenn ihr mich begleiten wollt, dann solltet ihr nicht auffallen.«, Phil musterte die beiden, die noch immer in die indischen Bolly-Wood Klamotten gekleidet waren. Außerdem, was ist mit Gabriels Flügeln?«

Gabriel legte seine weißen Flügel verlegen an und meinte: »Na gut, wenn es denn sein muss, dann kann ich sie in der Öffentlichkeit ganz klein schrumpfen. Dann fallen sie unter der Kleidung nicht weiter auf.«

Das Trio machte sich also auf in die nächste Boutique. In Peißenberg wurden sie aber nicht wirklich fündig, außerdem wurden Thruda und Gabriel immer skeptisch beäugt in ihren bunten Gewändern und Barfuß. Das Trio fuhr weiter nach Weilheim, die nächste größere Stadt. Die Kleidersuche erwies sich schwieriger als erwartet. Gabriel passte neben dem Hosenbund meist die Farbe nicht und Thruda hatte als Walküre ein kleines Längenproblem. Doch nach einiger Zeit und diversen Läden verpasste Phil seinen Aufpassern Jeans, T-Shirts, Turnschuhe und was man sonst noch im 21. Jahrhundert brauchte. In den Buchhandlungen kauften sie diverse Literatur über Jesus, das Christentum und Reiseführer von Indien und Palästina. Bei einem Kaffeeröster spendierte er jedem auch noch ein Prepaid-Handy. Göttliche Eingebung schön und gut, ein direkter Draht war besser. In dem kleinen Café am Torbogen in der Kreuzgasse gönnte sich das Trio eine Pause und man beratschlagte wie es weitergehen sollte. Zuerst wies Phil Gabriel und Thruda in die Geheimnisse moderner Kommunikation ein. Beide saßen fasziniert vor ihren neuen Handys. Nur Gabriel nörgelte über die vorinstallierten Klingeltöne und gab erst Ruhe, als Phil ihm einen Klingelton von Village People heruntergeladen hatte. Man war sich einig, dass es keinen Sinn machte auf gut Glück in der Weltgeschichte herumzugondeln. Es musste professionelle Hilfe her. Phil nahm sich vor über seinen Schatten zu springen und seinen Bruder, den Pastor, anzurufen um sich ein paar Tipps in Sachen Christentum zu holen. Außerdem wollte er über das Internet Kontakt zu Archäologen oder Archälogiestudenten bekommen, die ihr Spezialgebiet im ersten Jahrhundert hatten. Bevor er wieder einen Fuß in den Flughafen setzte wollte er wirklich sicher sein, wohin die Reise gehen sollte. Während Phil die Planungen in sein neues Filofax schrieb, bemerkte er, wie ein Fuß sein Bein hochschrubbte und seinen Weg zwischen seine Beine suchte. Phil riss die Augen erschrocken auf und blickte zu Thruda, die mit roten Backen aus dem Fenster schielte und mit der Zunge zweideutig um den Strohhalm spielte. Phil grinste erleichtert, doch plötzlich spürte er einen zweiten Fuß an seinem Bein. Panisch blickte er zu Gabriel, der ihm einen verstohlenen Blick zuwarf und kurz zwinkerte.

»Zahlen!«

Phil sprang von seinem Sitz auf und griff nach den Einkaufstüten. Auf dem Heimweg sprachen die Drei kein Wort miteinander.

Doppelhelix mit Heiligenschein

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