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Die Woche nutzten sie um Phils Gepäck zu packen und Vorbereitungen zu treffen. Ausrüstung zum Graben wollte Phil an Ort und Stelle kaufen. Er hatte sich auch extra im Internet ein paar dutzend Seiten über Archäologie ausgedruckt. Seiner Vermieterin sagte er, dass er zur Verwandtschaft führe und sie sich doch bitte um seinen Oregano kümmern sollte, der allerdings von der Sorte Oregano-Cannabis war.

Thruda und Gabriel flogen natürlich selbst. Sie verabredeten sich am Flughafen in Delhi zu treffen, um von dort nach Kaschmir in das Gebiet der Stadt Srinagar zu reisen. Dort könnte den Berichten nach etwas von Jesus zu finden sein.

Pünktlich zwei Stunden vor dem Abflug war Phil um 13:50 Uhr am Flughafen Franz Josef Strauß. Am Check-in Schalter der Lufthansa war wie immer einiges Gedränge. Also entschloss sich Phil lieber den Quick-Check-in-Schalter zu versuchen. Eine verdammt gutaussehende Dame in Lufthansa Uniform gesellte sich zu Phil und fragte, ob sie ihm helfen könne. Dieser grinste über alle 4 Backen und brachte nur ein gegrunztes »Hmng!« heraus. Er wuchtete seine Reisetasche auf das Förderband und die Dame übernahm den Rest. Blöd grinsend und wie immer ohne die Handynummern getauscht zu haben, schlurfte Phil zum Durchlass zu den Gates. Er hatte als Handgepäck seinen alten blauen Eastpack-Rucksack behalten. Hier hatte er wie immer eine Ersatz-Unterhose und ein Ersatz-T-Shirt, seine Reiseapotheke (man wusste ja nie), etwas zu Lesen, und sein Handy drin...so dachte er jedenfalls. Den Rucksack packte er in die berühmte Plastikschale und ging locker auf das eckige Tor zu. Nach mehrmaligen Gepiepse entledigte er sich nach und nach diversem Kleingeld, seinen Hausschlüsseln, einem englischen Penny, 2 Büroklammern und dem verwaschenen Preisschild in seiner Hose. Ahnungslos sammelte er auf der anderen Seite seine Sachen wieder ein, als eine extrem große Hand seine Schulter von hinten packte: »Machen sie bitte keinen Ärger und kommen mit.«

Erschrocken blickte Phil sich um und sah in Augenhöhe auf die Brusttasche eines hellblauen Uniformhemdes. Langsam blickte er nach oben und erspähte das grimmige Gesicht eines Bundespolizeibeamten. Irgendwo in den Katakomben hinter den offiziellen Kulissen des Flughafens musste Phil eine sehr unangenehme Prozedur über sich ergehen lassen, bis er endlich erfuhr, was man von ihm wollte. »Setzen sie sich bitte!«, befahl eine an die Supernanny erinnernde Beamtin.

So schnell konnte Phil der Aufforderung gar nicht folgen, als er von dem großen Beamten schon angefaucht wurde: »Setzen!«

Brav folgte Phil und nahm vorsichtig Platz.

»Was ist das?«, die Beamtin hielt ihm eine 0,5l Cola-Flasche, die mit einer grünlichen Flüssigkeit gefüllt war unter die Nase.

»Mött oder so«, antwortete Phil wahrheitsgemäß.

Doch bevor die Beamtin weitermachen konnte klopfte es an die Tür. Irritiert öffnete die Supernanny. In der Tür stand ein kleiner magerer Mann mit einem extrem rötlichen Teint und hielt der Dame einen Ausweis unter die Nase.

»Herr Staatsanwalt?!«, die Beamtin war sichtlich beeindruckt.

»Lassen Sie ihn frei, das ist nur ein Missverständnis. Dieser Mann ist uns schon lange bekannt. Die grüne Flüssigkeit ist nichts weiter als Absinth. Nur fliegen lassen sollten sie den armen Alkoholiker nicht.«

Kurz darauf befand sich Phil wieder in der Abflughalle.

»Äh, danke Herr...«

»Meine Freunde nennen mich Mephisto oder Luzifer. Satan geht auch, mag ich aber nicht so!«

Luzifer blicke Phil mit funkelnden Augen an. Phil schluckte. Luzifer packte ihn am Arm und zog ihn in eines der Flughafenklos. Unsanft drückte er ihn in eine Kabine und schloss hinter ihnen ab.

»Pass gut auf du Würstchen! Ich habe eine Wette am Laufen und ich kann es nicht ertragen, wenn der Hauptdarsteller durch eigene Blödheit die Wette kaputt macht! Ich will zwar gewinnen, aber ein wenig Spannung sollte schon dabei sein. Ich will ein faires Spiel! Also pass gefälligst auf, was Du so tust«

Im selben Moment war Luzifer in einer Schwefelwolke verschwunden. Phil stolperte aus der Kabine umgeben von Schwefelgestank. Ein Mann in einem grauen Anzug, der gerade herein kam rümpfte die Nase und meinte: »Tja, das Flughafen Restaurant ist auch nicht mehr das, was es mal war. Ging mir letztens genauso!«

Doppelhelix mit Heiligenschein

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