Читать книгу Doppelhelix mit Heiligenschein - Lars T Kühl - Страница 13
Ettal
ОглавлениеUm unnötige Reisen zu vermeiden entschieden sie zuerst die Klöster und Kirchen in der Umgebung abzuklappern. Immerhin hieß die Gegend nicht umsonst »Pfaffenwinkel«. Ihr erster Weg führte sie nach Kloster Ettal. Dort soll der Legende nach einst der Heilige Gral aufbewahrt worden sein. Phil nutzte seine Goldene Karte um ein Auto zu mieten. So blieben die Drei unabhängig von Bahn und öffentlichen Verkehrsmitteln. Phil hatte den Fehler gemacht und Ettal von der Tal-Seite her angesteuert. Bereits nach der dritten Kurve musste er rechts ranfahren und Gabriel kam gerade noch rechtzeitig aus dem Wagen und übergab sich. Thruda kramte in Phils Rucksack und trichterte Gabriel einen großen Schluck Mjød-XXL ein. Nach ein paar Minuten konnten sie den Weg fortsetzten, mit einem stöhnenden Gabriel auf dem Beifahrersitz. Endlich in Ettal angekommen konnte Gabriel es gar nicht abwarten, bis das Auto eingeparkt war. Er riss die Beifahrertür auf, sprang heraus und atmete hysterisch ein und aus. Phil und Thruda sahen sich nur an und schüttelten den Kopf. Kurz darauf trat das Trio durch die Tür zur Kloster Kirche. Phil hatte auch ein schales Gefühl im Magen, aber das kam nicht von der Autofahrt. Das Klosterinternat hatte einen handfesten Skandal an der Backe. Statt »lasset die Kindlein zu mir kommen« machten die Klosterbrüder daraus: »lasset mich beim Kindlein kommen!«. Für solche Leute hatte Phil nur Verachtung übrig und nicht erst seit seiner Zeit im Internat. Innen erschlug sie der Barocke Pomp fast. Gabriel machte ein Gesicht, das entfernt an Spock erinnerte und so viel wie »faszinierend« bedeuten sollte. Thruda dagegen entfuhr irritiert ein lautes: »Oje!«. Phil konnte das alles nicht beeindrucken, er war davon überzeugt, dass man mit dem ganzen Gold etwas anderes hätte anfangen können als Kirchen anzumalen. Im Eingangsbereich angelte er einen Reiseführer aus der Auslage und begann zu lesen. »Mist!«, entfuhr es Phil, »Die originale Kirche wurde abgerissen und dieses Monster auf den Grundmauern erbaut! Wir sind mal wieder auf einer falschen Spur!«. Frustriert verließen sie die Kirche.
»Meint ihr jemand von den Eingeborenen hat Informationen darüber, was damals passiert ist und wo der Gral gelandet sein könnte?«, Gabriel blickte Thruda und Phil auffordernd an. Gemeinsam überquerte man die Straße und steuerte auf das erstbeste Souvenir-Geschäft zu. Dort gab es zwar keine Informationen, dafür aber reichlich Ettaler-Klosterlikör. Im nächsten gab es Ettaler Klosterbier, dann wieder Likör usw. Am Auto brauchten die Drei erstmal jeder einen großen Schluck Mjød-XXL, damit Phil überhaupt wieder Fahrtauglich wurde. Wieder nüchtern und genauso schlau wie vorher fuhr man zurück nach Peißenberg.