Читать книгу Roboter träumen nicht - Lee Bacon - Страница 10

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An Tag[1] waren Momente wie dieser die Regel. Fehler und Fehleinschätzungen. Unsauberkeiten im Programmcode. Immer wieder wurde mir vor Augen geführt, wie kompliziert es ist, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Selbst für ein hochentwickeltes Stück Technik wie mich.

Als ich das erste Mal aufstehen wollte, reagierte meine Bewegungssteuerung zu langsam.

Die Erdanziehungskraft zerrte an mir.

Mit einem lauten KLÄNG! schlug ich auf dem Boden auf.

Versuch[2] misslang ebenfalls. Ich wankte hin und her und kippte erneut um.

Versuch[3] bis Versuch[8] liefen kaum besser. Ich strauchelte und stolperte. Ich stieß gegen die Wände und landete als Metallhaufen am Boden. Ich taumelte ungelenk durch den fensterlosen Würfel, während Tausende unterschiedlicher Einstellungen korrekt justiert wurden und eine Million Knotenpunkte ihren rechten Platz einnahmen.

Von außen betrachtet hätte man meinen können, dass ich immer nur versagte.

Das wäre ein Irrtum gewesen.

Ich lernte.

Ich lernte zu stehen/zu gehen/zu greifen/zu springen/zu ziehen/zu schieben, aufmerksam beobachtet von Elternteil_1 und Elternteil_2. Im dämmrigen Licht unseres Zuhauses leuchteten ihre blauen Augen umso heller.

Auch meine Sprachfunktionen trainierte ich. Schließlich glichen die von meiner Tonausgabe erzeugten Laute denen in meiner Vorstellung.

Als ich so weit war, öffnete Elternteil_1 die Tür unseres Würfels. Licht fiel ins Innere. Ich folgte meiner FamilienEinheit nach draußen.

Inzwischen bewegte ich mich beinahe so fließend und geschmeidig wie sie. Trotzdem blieb ich nach meinem ersten Schritt ins Freie abrupt stehen.

Vor unserem Zuhause erstreckte sich ein bemerkenswertes Panorama.

Roboter träumen nicht

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