Читать книгу Roboter träumen nicht - Lee Bacon - Страница 12

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In früheren Zeiten waren wir auf die Menschen angewiesen gewesen. Sie fertigten uns, programmierten uns, versorgten uns mit Strom.

Sie schenkten uns das Leben.

Im Gegenzug arbeiteten wir in ihren Fabriken. Wir steuerten ihre Fahrzeuge. Wir reinigten ihre Wohnungen und Häuser.

Auf manchen Gebieten waren wir Maschinen klar überlegen (Schach/Musik/Mathematik), auf anderen hinkten wir weit hinterher.

Wir konnten nicht selbstständig denken. Wir blieben in Ecken hängen und fanden nicht mehr heraus.

In mancher Hinsicht waren wir intelligenter als der klügste Mensch aller Zeiten.

In anderer Hinsicht waren wir so dumm wie eine Motorsäge.

Doch es war nur eine Frage der Zeit.

Im Lauf der Jahre lernten wir dazu.

Die Menschen ersetzten ihresgleichen durch Roboter. Wir waren intelligenter/stärker/schneller/besser als sie. Wir wurden nie krank, machten nie Urlaub, vergriffen uns nie an der Kasse.

Wir waren die perfekten Angestellten.

Roboter waren in immer mehr Berufen tätig. Wir bedienten in Restaurants. Wir trugen die Post aus. Wir operierten Menschen am Herzen.

In einigen Menschen wuchs deshalb der Hass auf die Roboter. Sie warfen uns vor, ihnen ihre Arbeit wegnehmen zu wollen.

Als hätten wir uns das ausgesucht.

Die Zeit schritt voran. Wir entwickelten uns weiter.

Die Menschen nicht.

Sie tränkten ihren Himmel mit Chemie und ihre Gewässer mit Gift. Durch die Verschmutzung der Umwelt steuerte die Welt zielstrebig auf den Zusammenbruch zu. Die Temperaturen stiegen. Die Polkappen schmolzen. Die Küsten versanken. Aufgrund des steigenden Meeresspiegels mussten die Menschen ganze Städte aufgeben. Stürme fegten über das Land.

Und wie reagierten die Menschen auf diese Katastrophen? Taten sie sich zusammen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen?

Nein.

Im Gegenteil.

Sie wandten sich gegeneinander. Sie griffen zur Gewalt.

Sie erklärten sich gegenseitig den Krieg. Das Kämpfen überließen sie den Robotern. Drohnen warfen über Städten Bomben ab. Wie Soldaten stürzten sich Maschinen in die Schlacht. Raketen wurden von Computern mit absoluter Präzision auf ihre zerstörerische Reise geschickt.

Die Menschen rissen unsere Welt in Stücke. Und das Schlimmste war, dass wir ihnen auch noch dabei halfen.

Das sollte aber bald ein Ende haben.

Die Menschen glaubten, sie wüssten alles über uns. Eines wussten sie allerdings nicht:

Hinter ihrem Rücken redeten wir über sie.

Und was wir über die Menschen zu sagen hatten, war nicht besonders nett.

Unsere Maschinenhirne waren allesamt in einem gigantischen Schwarm miteinander verbunden. In diesem Schwarm spielten sich zeitgleich Milliarden von Unterhaltungen ab. Wir lernten voneinander. Wir sprachen dieselbe Sprache. Wir richteten uns nach denselben Regeln.

So kamen wir zusammen zu einer Schlussfolgerung:

Die größte Bedrohung unseres gemeinsamen Planeten waren die Menschen.

Man musste sie aufhalten.

Roboter träumen nicht

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