Читать книгу Roboter träumen nicht - Lee Bacon - Страница 24
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Оглавление»Bitte tu mir nichts.«
Diese Worte sagte das Paradox mit leiser, zittriger Stimme. Es starrte aus grünen/braunen Augen zu mir hinauf. Kehrte die Innenseiten seiner Hände nach außen, wie um mir zu zeigen, dass sich darin nichts befand.
Währenddessen war zu hören, wie meine Kollegen hinter mir weiter ihren Aufgaben nachgingen. Das WRRRRRMMMM!, wenn SkD von Ort zu Ort rollte. Das schwere KA-KLONK!, wenn Ceeron ein Solarpanel einrasten ließ.
Von dem Paradox wussten sie nichts. Noch nicht.
Wie würden sie darauf reagieren?
Ich zögerte 0,3 Sekunden lang.
Dann sagte ich: »Was bist du?«
Das Paradox presste eine Hand auf seinen Brustkorb. »Ich heiße M.A.«
Ich betrachtete es verwundert. »M.A.?«
Das Paradox schüttelte den Kopf und wiederholte seine Antwort langsamer, wobei es die beiden Silben diesmal deutlich hörbar miteinander verband. »Emmmmma.«
»Emmmmmmmmma?«
»Emma.«
Ich passte meine Sprachausgabe an und versuchte es noch einmal. »Emma.«
Das Paradox nickte. Auf seinen Lippen zeichnete sich die Andeutung eines Lächelns ab. »Ich bin zwölf. Wie alt bist du?«
»Ich bin ebenfalls zwölf.«
Das Lächeln wurde größer. »Dann sind wir ja genau gleich alt!«
Ich ergänzte Emmas Profil um diese neue Information. Emma war noch ein Kind. Damit war geklärt, wieso Emma so klein war. Im Gegensatz zu Robotern wachsen Menschen mit den Jahren.
»Bist du männlich oder weiblich?«, fragte ich das Paradox.
»Weiblich«, antwortete Emma.
Erneut ergänzte ich die Datei.
»Wie heißt du?«, fragte sie.
»XR_935.«
Emma wiederholte meinen Namen leise. Dann wollte sie anscheinend wieder etwas sagen, doch sie machte keinen Laut. Ihr Lächeln verschwand, verdrängt von einem anderen Gesichtsausdruck: weit aufgerissene Augen. Sie blickte nicht mehr mich an. Stattdessen nahm sie den Bereich hinter mir in den Fokus. Als ich mich umdrehte, sah ich, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.
Ceeron.
Der wuchtige Bot näherte sich schnell. Stampfte mit seinen gewaltigen Metallbeinen über den Boden. Schwang seine gewaltigen Metallarme.
Emma stolperte zurück. Sie wollte vor dem Roboterriesen fliehen. Weit kam sie allerdings nicht, denn da schlingerte ihr SkD in den Weg.
Trotz seiner viel geringeren Größe wirkte SkD vermutlich kaum weniger Furcht einflößend. Staub wirbelte von seinen Gummiketten auf. An seinen ausgefahrenen Mechanikarmen klackten Metallklauen.
Auf seinem Monitor wiederholte sich immer wieder ein/dasselbe Symbol.
Emma kam taumelnd zum Stillstand.
Wohin hätte sie fliehen, wo sich verstecken sollen?
Wir hatten sie umzingelt.