Читать книгу Roboter träumen nicht - Lee Bacon - Страница 31
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ОглавлениеAbschied zu nehmen war nicht meine Stärke.
Dabei stellte mich das Wort Abschied keineswegs vor Verständnisprobleme. Ich hatte Tausende Male von meiner FamilienEinheit und meinen Kollegen Abschied genommen. In diesen Fällen war es aber immer anders gewesen als in diesem. Es war nur vorübergehend gewesen. Jenseits des Abschieds hatte sich bereits ein Wiedersehen abgezeichnet.
Diesmal nicht.
In Emmas Fall nicht.
Trotzdem musste ich etwas sagen. Ich formulierte also einige Abschiedsworte. Sie lauteten:
»Emma. Es ist an der Zeit, dir Lebewohl zu sagen. Ich hoffe, du stirbst auf deiner Reise nicht.«
Wie gesagt: Abschied zu nehmen ist eine meiner Schwächen.
Emma nickte einmal, scharrte mit einem Fuß in der Erde. »Danke.«
Vorsichtig schob sie die Karte in den Rucksack und schloss den Reißverschluss.
»Ist schon spät«, meinte sie. »Ich sollte dann mal.«
SkD rollte vorwärts, bis vor Emmas Füße. Auf seinem Bildschirm erschien die winkende Hand, mit der er zuvor mich begrüßt hatte.
Ein Symbol mit breitem Bedeutungsspektrum.
Man konnte damit Abschied nehmen.
Oder eine Warnung aussprechen.
Ceeron sagte: »Vielleicht sieht man sich einmal wieder, junge Dame. Ich wünsche Hals- und Beinbruch.«
Ich musterte ihn verwundert. »Das ist aber nicht sehr freundlich.«
Emma schien jedoch überhaupt nicht beleidigt zu sein. Sie blickte zu dem großen Roboter hinauf. »Und ich wünsche Kabel- und Platinenbrand, alte Blechbüchse.«
Jetzt wunderte ich mich noch mehr.
Doch damit hatten wir alle Abschied genommen. Emma wandte sich ab und ging.
Ich sah zu, wie sie vom Ozean glitzernder Solarpanels verschluckt wurde.