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Lifehack Nr. 6

Wenn du dich überfordert fühlst

Frage: Was hat Abby, die in drei Wochen heiratet, mit Ben gemeinsam, der gerade seinen Job verloren hat? (Und die 1000-Euro-Frage: Was haben die beiden mit der Familie Garcias gemeinsam, die gerade ihr erstes eigenes, aber renovierungsbedürftiges Heim gekauft hat?)

Antwort: Sie alle brauchen eine gute Liste.

David Wallechinsky, Co-Autor des Bestsellers The Book of Lists (und zahlreichen Fortsetzungen), sagt: „Die Listen, die wir uns alle jeden Tag machen, sind Balsam für den zerstreuten Verstand.“1


Jeder weiß, dass man nicht erst heiraten, auf Jobsuche sein oder eine alte Küche renovieren muss, um sich überfordert zu fühlen. Das Leben wird immer schneller und bietet uns mehr Möglichkeiten als je zuvor. Es heißt, dass Lebensmittelmärkte heute 40 000 Artikel mehr anbieten als noch vor 20 Jahren.

Kein Wunder, dass wir das Gefühl haben, alle möglichen Listen schreiben zu müssen: Einkaufslisten, To-do-Listen, „Schatz, kannst du mal“-Listen – wenn nicht auf Papier, dann doch wenigstens auf dem Smartphone oder im Kopf. Listen zu schreiben hilft uns, die endlosen Möglichkeiten durchzugehen und uns auf das Nötigste zu konzentrieren. Listen sorgen für Ordnung, Klarheit, Fokus und Motivation. Listen haben eine beruhigende Wirkung, weil sie das Leben etwas überschaubarer machen. Eine gute Liste ist wie ein Türsteher – sie sagt zu den zufällig auftauchenden oder unwichtigen Dingen: „Tut mir leid. Du kannst gern versuchen, dich in das Leben eines anderen hineinzudrängeln, aber hier bist du nicht willkommen – heute nicht.“

Listen sind nicht nur hilfreich, sie können auch mehr Freude ins Leben bringen. Oder bekommst du nicht bessere Laune, wenn du an deine fünf schönsten Urlaube oder deine zehn Lieblingsfilme denkst?

Das war wohl auch der Grund, warum der italienische Schriftsteller Umberto Eco einmal schwärmte: „Es gibt nichts Schöneres als eine Liste.“

Und weil wir von Listen so fasziniert sind, gibt es ganze Websites – wie zum Beispiel listverse.com – , die nichts anderes tun, als Listen zu erstellen. Die besten Burger in der Stadt? Die billigste Wohngegend? Die stressigsten Jobs? Die beliebtesten Kindernamen? Dokumentierte Fälle von Menschen, die spontan in Flammen stehen? Egal, welche Kategorie dir auch in den Sinn kommt, ich garantiere dir, dass es dafür irgendwo im Internet schon eine Liste gibt.

Was will ich damit sagen? Ganz einfach: Listen zu schreiben bereichert das Leben.

Genau das Gleiche gilt, wenn wir versuchen, unser Leben mit Gott zu führen.


Beten, anderen dienen, für Bedürftige spenden – diese Aktivitäten klingen zutiefst geistlich. Aber Listen schreiben? Das klingt so profan.

Aber ist dir schon einmal aufgefallen, wie viele Listen es in der Bibel gibt? Die Bibel fängt mit einer Liste von allem an, was Gott erschaffen hat (1. Mose 1). Und sie endet mit einer Liste, die die Herrlichkeit des Himmels und der Ewigkeit beschreibt (Offenbarung 21 – 22).

Dazwischen finden wir die Aufzählung der Stämme Israels (4. Mose 1 und 26), Listen von Dingen, die Gott hasst (Sprüche 6,16 – 19), Listen von geistlichen Tugenden (Galater 5,22 – 23) – sogar eine Liste der für die jüdische Stiftshütte benötigten Baumaterialien (2. Mose 25 – 30). Die Bibel enthält auch Listen der Apostel (Matthäus 10,2 – 4), Listen mit klugen Ratschlägen (das Buch der Sprüche) und verschiedenen geistlichen Fähigkeiten, die Gott den Gläubigen geschenkt hat, um die Gemeinde zu bauen (1. Korinther 12,1 – 11, Römer 12).

Es gibt noch zahlreiche andere Listen in der Bibel, wie zum Beispiel die mit koscheren und nicht koscheren Nahrungsmitteln (3. Mose 11), mit allen Orten, an denen die Israeliten während ihrer langen Reise ins Gelobte Land kampiert haben (4. Mose 33) und die Liste mit allen Königen, die sie besiegten, als sie dort ankamen (Josua 12). Und dann sollten wir die bekannteste Liste überhaupt nicht vergessen: die Zehn Gebote (2. Mose 20).

In der Bibel stehen all diese Listen, weil das Leben – auch das geistliche Leben – oft verwirrend und chaotisch wird und weil gute, übersichtliche Listen uns helfen, das im Blick zu behalten, was wirklich wichtig ist.


Ich denke, dass Listen ein genialer Weg sind, um dein Herz zu „hacken“. Wenn du merkst, dass du dich überfordert fühlst, kannst du Listen schreiben, die dir helfen, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen.

Lass mich nur ein paar dieser Listen aufzählen, die du vielleicht erstellen könntest:

 Meine geistlichen Mentoren. Und nachdem du diese Personen aufgezählt hast, solltest du sie anrufen, besuchen oder ihnen schreiben. Danke ihnen dafür, wie sie sich in dein Leben eingebracht haben.

 Meine Lieblingskapitel in der Bibel. Und dann lies sie noch einmal durch, jeden Tag ein Kapitel.

 Vier unmögliche Dinge, bei denen ich Gott vertraue. Hänge diese Liste dort auf, wo du sie jeden Tag sehen und dafür beten kannst. Außerdem könntest du diese Verse über deine Liste schreiben: „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ (1. Mose 18,14; NL) und: „Für [Gott] ist alles möglich!“ (Markus 10,27).

 Bücher der Bibel, die ich noch lesen will. Schreibe sie auf, lies sie, und hake sie eines nach dem anderen ab. (Du willst doch nicht, dass Habakuk einmal im Himmel auf dich zukommt und sagt: „Wie hat dir mein Buch gefallen?“, und du hast keine Ahnung, was drinsteht. Das wäre echt peinlich!)

 Fünf negative Eigenheiten, die ich mit Gottes Hilfe ablegen will. Wenn zum Beispiel Bitterkeit eine davon ist, könntest du ein paarmal Zeit mit Gott verbringen, nachlesen, was die Bibel über Bitterkeit sagt, und Gott dann um Kraft bitten, noch anhaltende Bitterkeit abzulegen.

 Sieben Ideen, wie ich sieben Personen in meinem Leben in der kommenden Woche etwas Gutes tun kann. Erstelle eine Liste und arbeite die Punkte einen nach dem anderen, Tag für Tag ab.

 Dinge, die mir Sorgen bereiten. Nachdem du alles aufgezählt hast, was dir Sorgen bereitet oder Angst macht, kannst du die Liste in zwei Listen unterteilen: „Situationen, über die ich ein wenig Kontrolle habe“ und „Situationen, auf die ich keinen Einfluss habe“. Dann tue alles, was in deiner Macht steht, um die Punkte auf der ersten Liste abzuarbeiten. Und anschließend sprich mit Gott über die zweite Liste.

 Meine fromme Löffelliste. Notiere dir zum Beispiel christliche Bücher, die andere dir empfohlen haben, Erfahrungen, die du gern machen würdest (einen Missionseinsatz machen, nach Israel reisen), und Menschen, mit denen du gern tiefgehende geistliche Gespräche führen willst.

Das sind nur ein paar Vorschläge. Dir fallen bestimmt noch bessere Ideen für mögliche Listen ein. Ich kann dir nur sagen, dass dieser kleine Hack wirklich prima funktioniert. Wenn du dich irgendwie geistlich überfordert fühlst, dann probiere es doch mal aus: Erstelle eine Liste und arbeite sie ab.

Himmlische Lifehacks

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