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Lifehack Nr. 1

Wo fängt man mit den Hacks an?

Wenn du den Filmklassiker Die Braut des Prinzen kennst, dann erinnerst du dich wahrscheinlich daran, dass Bösewicht Vizzini in einer Situation immer „Unvorstellbar!“ sagt. Und du erinnerst dich vielleicht auch an die Antwort des geschickten Fechters Inigo Montoya: „Das sagst du aber oft. Ich glaube nicht, dass wir dasselbe darunter verstehen.“

Das Gleiche hätte Inigo auch über unseren Gebrauch des Wortes „Herz“ sagen können. Wir werfen mit diesem Wort um uns wie Politiker im Wahlkampf mit Versprechen. Auf Facebook lesen wir ständig, dass irgendjemandem das Herz gebrochen wurde. Wir entschließen uns schweren Herzens zu etwas. Wir beklagen die Beziehungsprobleme unserer Nachbarn und sagen: „Sie liebt ihn von ganzem Herzen, aber er ist so kaltherzig.“

Auch in allen möglichen Songs geht es immer wieder um das Herz. Die Bee Gees beklagen, dass man ein gebrochenes Herz nicht heilen kann („How can you mend a broken heart?“), und der große Tony Bennett sang schmachtend, dass er sein Herz in San Francisco gelassen habe. (Vielleicht wird man dadurch herzlos?)

Irgendjemand – hoffentlich kein Herzchirurg – verkündete: „Der Weg zum Herzen eines Mannes führt über seinen Magen.“ Und dann kann man sein Herz noch öffnen, ausschütten und auf der Zunge tragen. (Vielleicht erklärt das ein wenig, wie Herzen gebrochen und hart werden.)

Du verstehst schon, was ich meine. In unserer Kultur spricht man viel über das „Herz“. Aber bedeutet dieses Wort auch wirklich das, was wir darunter verstehen?


In der Bibel ist rund eintausend Mal vom Herz die Rede.1 In den meisten Fällen hat das Wort eine metaphorische Bedeutung. Laut Bibel ist unser Herz unser unsichtbares, immaterielles Innerstes – manche würden es auch als Seele oder menschlichen Geist bezeichnen. Das Herz ist in diesem Kontext eine Ansammlung nicht greifbarer Dinge – Persönlichkeit, Vorlieben, Abneigungen, Überzeugungen, Wünsche und so weiter – , die jeden von uns einzigartig machen.

Für die Bibel ist das Herz daher in mindestens dreifacher Hinsicht sowohl die Quelle als auch die treibende Kraft unserer reichen und zugleich sonderbaren Menschlichkeit.

Zuerst einmal ist das Herz der Ort unseres Fühlens (Psalm 34,19, Sprüche 15,13, Römer 9,2). Das Herz ist der Ort, an dem wir angenehme Gefühle wie Liebe und Euphorie erleben, wo wir auf gesunde Weise schmerzhafte Erfahrungen verarbeiten (oder sie auf ungesunde Weise vergraben). Heimweh, Bedauern, Traurigkeit, alte Verletzungen und schöne Erinnerungen – alle diese Dinge sind in unserem Herz verwurzelt.

Außerdem ist das Herz der Ort, an dem wir – laut Bibel – denken (1. Könige 3,9, Sprüche 15,14 u. 23,7). Vielleicht wendest du jetzt ein: „Moment mal, verwechselst du da nicht das Herz mit dem Verstand?“ Nein, tue ich nicht. Die Juden unterschieden im Altertum nicht so klar zwischen Herz und Verstand, wie wir es in unserer modernen westlichen Kultur heutzutage tun.

Wenn man eine Umfrage machen würde, würden die meisten Menschen wohl sagen: „Mit ‚Verstand‘ ist unsere analytische Seite gemeint, während unser ‚Herz‘ der Sitz unserer Emotionen ist.“ Wenn man ein wenig nachbohren würde, kämen als Antworten zum Beispiel folgende Gegensatzpaare heraus:

VERSTAND berechnendverantwortungsvollLogikein wissenschaftliches BuchAlgebra IIkonkretnüchternrationalnaturwissenschaftlicher AbschlussHERZimpulsivrisikobereitLiebeein LiebesromanKunstabstraktsentimentalirrationalgeisteswissenschaftlicher Abschluss

So denken wir heute. Aber in der Bibel findet man diese klare Unterscheidung zwischen Herz und Verstand nicht, denn in den altertümlichen Kulturen des Nahen Ostens waren die intellektuelle und die emotionale Seite nicht so klar voneinander getrennt; die Grenzen waren fließend, und beides überlagerte sich. (Das erklärt zweifellos, weshalb die Verfasser der biblischen Bücher die Begriffe „Herz“ und „Verstand“ oft synonym verwendeten.)

Damit will ich sagen, dass dein Herz, biblisch betrachtet, nicht einfach der Teil von dir ist, der fühlt. Es ist auch der Teil, der analysiert und abwägt. In deinem Herzen triffst du Unterscheidungen, durchdenkst Dinge und ringst mit verschiedenen Sachverhalten. Deine ganz persönlichen Einstellungen und Ansichten, deine individuellen Werte und Glaubensüberzeugungen sind alle in deinem Herzen verwurzelt.

Und drittens ist das Herz laut Bibel der Ort, an dem wir Entscheidungen treffen (5. Mose 30,10, Sprüche 5,12, Apostelgeschichte 11,23). Dein Herz ist demnach der Ort, an dem du beschließt, eine bestimmte Richtung einzuschlagen oder dieser Aktivität nachzugehen und nicht einer anderen. Absichten, Bereitwilligkeit, Bestrebungen und Ziele sind in deinem Herzen verwurzelt.

Das erklärt, weshalb das Herz in der Bibel ein so gigantisches Thema ist. Es ist der Kern unseres Selbst, unseres Fühlens, unseres Denkens und unseres Entscheidens. Es ist die Kommandozentrale und das Kontrollzentrum unseres Lebens. Kein Wunder, dass der weise König Salomo sagte: „Vor allem aber behüte dein Herz, denn dein Herz beeinflusst dein ganzes Leben“ (Sprüche 4,23; NL).

Warum soll unser Herz oberste Priorität haben? Weil der Zustand unseres Herzens die Richtung unseres Lebens bestimmt, wie Salomo richtig feststellte.

Jesus drückte es so aus: „Wenn ein guter Mensch spricht, zeigt sich, was er Gutes in seinem Herzen trägt. Doch ein Mensch mit einem bösen Herzen kann auch nur Böses von sich geben. Denn wovon das Herz erfüllt ist, das spricht der Mund aus!“ (Lukas 6,45). Mit anderen Worten: Wenn unser Herz nicht in Ordnung ist, wird in unserem Leben auch sonst nichts in Ordnung sein.


Die kleinen Ärgernisse des Alltags lassen sich oft schnell beheben: An der Rückseite deines Schreibtischs hängen eine Unmenge Kabel herunter? Das kannst du mit ein paar Kabelbindern leicht in den Griff bekommen.

Aber was ist, wenn deine Probleme kniffliger sind? Zum Beispiel, wenn …

 … du merkst, dass du sehr reizbar geworden bist. (Kleinigkeiten, die dich normalerweise nicht stören, bringen dich plötzlich dazu, die Kinder anzuschnauzen und deinen Kollegen schnippische Antworten zu geben.)

 … du deinen Glauben verlierst.

 … dein bester Freund/deine beste Freundin anruft und ganz schlechte Nachrichten hat.

 … du nur ein paar Minuten auf Facebook, Instagram und Co. verbringst und schon kritisierst, neidisch, wütend oder völlig geknickt bist? Oder von allem etwas?

 … du merkst, dass du dich aus Beziehungen zurückziehst, die dir einmal ganz wichtig waren.

 … deine Kollegen dich wahnsinnig machen.

In solchen Fällen helfen dir ein Kleiderbügel und ein alter, leerer Milchkrug nicht weiter. Du musst an die Wurzel des Problems gehen. Du musst in deinem Herzen anfangen.

Nehmen wir einmal an, du schaust in dich hinein und stellst fest, dass dein Inneres völlig aus dem Gleichgewicht ist. Was dann? Musst du dann ohne Gottes Hilfe den richtigen Hack dafür finden?

Unvorstellbar!

Himmlische Lifehacks

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