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Was zum Henker ist ein Hack?

Hack.

Bei diesem Wort zuckt man unwillkürlich zusammen. Aus dem Englischen übersetzt bedeutet es hacken, was unter anderem so viel bedeutet wie mit der Axt, mit dem Beil zerkleinern, in Stücke schlagen.1 Klingt nach einem Horrorfilm, oder?

Und dann war da noch der Tag, als jemand dein ausgeklügeltes Passwort geknackt (du verwendest überall „qwertz“), sich in deinen Rechner gehackt und mit deiner Kreditkarte in Russland einen Flachbildschirm gekauft hat. Und wir sollten auch nicht den netten Handwerker vergessen, den du geholt hast, damit er in der Küche eine neue Steckdose einbaut. Weil er aber kein ausgebildeter Elektriker war, sondern sich sein Wissen in einem Video mit Lifehacks auf YouTube geholt hat, kannst du jetzt mit dem Lichtschalter im Bad das Garagentor öffnen.

Keine Angst – mir geht es in meinem Buch um eine andere, positivere Art von Hacks.

Mitte der 1950er und Anfang der 1960er wurde das Wort Hack an renommierten Instituten wie Harvard und dem MIT zu einer Ehrenbezeichnung. Als Hack bezeichneten die Ingenieure und die Computer-Cracks einen cleveren, kreativen Weg, um ein technisches Problem zu lösen. Ein Hacker war also ursprünglich ein schlauer Mensch, der geschickt technische Probleme löste – oft auf eine trickreiche, aber nicht bösartige Weise.

Und weißt du, wer der berühmteste Hacker ist? Wer die innovativen Problemlösungen gesellschaftsfähig gemacht hat? Ganz einfach: der fiktionale Held der Serie MacGyver, die von 1985 bis 1992 lief.2

Die Serie schildert die Abenteuer von Angus „Mac“ MacGyver. Dieser arbeitet für eine geheime Regierungsorganisation namens „Phoenix Foundation“. Er ist eine Art Anti-James Bond: etwas unkultiviert und alles andere als weltmännisch. Er hat einen Vokuhila (vorne kurz, hinten lang), fährt einen Jeep und liebt Hockey. MacGyver trägt keine Schusswaffe, sondern hat nur sein heiß geliebtes Schweizer Taschenmesser dabei. Und weil er auch einen messerscharfen Verstand hat und erfinderischer ist als ein ganzer Trupp von erfahrenen Pfadfindern, kann er aus Alltagsobjekten Dinge machen, die ihn aus den schwierigsten Situationen retten. Bei einer Gelegenheit baut er zum Beispiel aus einem Schaltknüppel, etwas Füllung vom Sitzpolster, einem Zigarettenanzünder und einem Schal einen Granatwerfer, den er erfolgreich auf den Kühlergrill des Fahrzeugs abfeuert, das ihn verfolgt.

Für eine ganze Fernsehgeneration von Technik-Freaks wurde der Name MacGyver zu einem Verb: „Da habe ich mir Klebeband, zwei große leere Plastikflaschen und meine Taschenlampe geschnappt und daraus eine Stirnlampe gegyvert.“

Heutzutage bezeichnet man eine macgyverische Lösung für ein Alltagsproblem als Lifehack. Überall im Internet findet man mittlerweile schlaue „Lifehack-Gurus“ – früher hat man sie noch „Großeltern“ genannt – , die auf ihren Webseiten solche Lifehacks anbieten. Sie verdienen einen Haufen Geld damit, Menschen zu zeigen, wie man …

 … seine Wertsachen am Strand in einer leeren Sonnenmilchflasche versteckt,

 … seine Katze davon abhält, mit dem Toilettenpapier zu spielen,

 … einen Kuchen mit Zahnseide schneidet. (Es gibt tatsächlich Menschen, die das tun. Wahrscheinlich, damit sie sich die zehn Sekunden sparen, die es sie kostet, das Messer abzuwaschen. Oder vielleicht meinen sie, wenn sie den Kuchen mit Zahnseide schneiden, müssten sie ihre Zähne nicht mehr mit Zahnseide reinigen. Wie auch immer, wenn du diesen Trick nachmachen willst, solltest du auf jeden Fall geschmacksneutrale Zahnseide verwenden.).

Manche besonders beliebten Lifehacks sind eher Schaumschlägerei. Aber es gibt Hacks, die tatsächlich das Leben leichter machen. Und wer wünscht sich das nicht?

Leon Ho, der Gründer und Geschäftsführer von lifehack.org (einer der erwähnten Webseiten), definiert Lifehack als „praktisch anwendbares Wissen, das einem Bereich deines Lebens sofort Auftrieb gibt“.3 Er sagt, wenn man auf die verschiedensten Probleme die passenden Hacks anwendet, „wird man feststellen, dass sich die gesamte Lebensqualität signifikant bessert“.4

Klingt verlockend, oder? Wenn mir jemand zeigt, wie ich ein nerviges Problem auf kreative Weise beseitigen, mithilfe eines bislang unterschätzten Tricks Geld oder Zeit sparen oder auf innovative Art nicht nur Ärger vermeiden, sondern mein Leben schöner machen kann, dann bin ich ganz Ohr. Legen wir also los mit den Hacks!

Wenn ich das Ganze aus der Perspektive eines Christen betrachte, dann stellt sich für mich die Frage, ob es auch Lifehacks für das geistliche Leben gibt. Kann ich mit simplen Kniffen das komplexe Glaubensleben auf Kurs bringen?

Ja und ja.

Bevor wir uns einige davon anschauen, hier aber noch ein kleiner Haftungsausschluss:

1. Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen einem normalen Lifehack und einem geistlichen Lifehack

Wenn es dich nervt, dass du nie den Anfang der Tesafilm-Rolle finden kannst, dann habe ich eine gute Nachricht für dich: Dafür gibt es einen ganz einfachen Trick. Drücke einfach eine Büroklammer auf das Ende der Klebeseite. Voilà! MacGyver wäre stolz! Deine nächste Klebeaktion wird ein Kinderspiel sein und kein Kampf.

Aber was ist mit komplexeren, persönlicheren Problemen? Was ist zum Beispiel, wenn du jedes Mal eine Krise bekommst, wenn du an die Zukunft denkst? Da brauchst du einen anderen Hack, wie die folgende Tabelle zeigt:

Lifehacks …

… beschäftigen sich mit oberflächlichen Problemen (z. B. wie man Fremdkörper aus der Computertastatur entfernt).

… beschäftigen sich mit der richtigen Technik, Effizienz und Produktivität.

… sind meist schnell erledigt, einfach und einmalige Aktionen.

… machen das Leben kurzfristig angenehmer.

… helfen dabei, zu einem cleveren Menschen zu werden.

geistliche Lifehacks …

… beschäftigen sich mit Problemen, die den Kern unseres Wesens betreffen (z. B. wie man sich lähmender Angst stellt).

… beschäftigen sich mit unserem geistlichen Leben, mit dem Menschsein und den Mysterien des Lebens.

… müssen meist wiederholt werden, sind ein Prozess oder beschäftigen sich damit, sich eine Gewohnheit anzutrainieren oder abzugewöhnen.

… verleihen dem Leben langfristig mehr Tiefe.

… helfen dabei, zu dem Menschen zu werden, den Gott im Sinn hatte, als er uns erschuf.

2. Einiges kommt dir vielleicht bekannt vor.

Das ist Absicht!

Wir leben im Informationszeitalter, was unter anderem bedeutet, dass das menschliche Wissen exponentiell wächst. Es ist zwar löblich, dass wir uns danach sehnen, Neues zu lernen, aber in der Bibel werden wir auch ermahnt, die alten Wahrheiten nicht zu vergessen. Geistlich gesehen ist es möglich, die Art von Mensch zu sein, die „immerzu etwas Neues hören wollen und doch unfähig sind, jemals die Wahrheit zu erkennen“ (2. Timotheus 3,7; GNÜ), um es mit den Worten von Paulus zu sagen.

Ich bin da vermutlich genau wie du. Wenn ich ein neues Buch lese oder einem Redner zuhöre, denke ich unbewusst: Erzähl mir was Neues, Interessantes. Erzähl mir eine faszinierende Geschichte oder eine lebensverändernde Wahrheit, die ich noch nie gehört oder noch nie verstanden habe. (Glaube mir, als Vollzeitautor und Gelegenheitsredner stehe ich unter dem enormen Druck, innovativ und kreativ zu sein. Jeder Kommunikator möchte seinem Publikum irgendeine clevere Erkenntnis vermitteln, auf die noch nie jemand gekommen ist.)

Aber ich erinnere mich an Salomos scharfsinnige Feststellung, dass es „nichts Neues unter der Sonne“ gibt (Prediger 1,9). Und ich denke da auch an die klugen Worte des englischen Gelehrten und Dichters Samuel Johnson: „Man muss die Menschen mehr erinnern, als sie zu lehren.“ Oder vielleicht ist es ja so, wie ein alter Prediger einmal sagte, dass die Bibel nur aus etwa acht Hauptgedanken besteht, die Gott ständig wiederholt.5

Wir müssen erinnert werden – das ist zumindest meine Erfahrung. Und ich bin mir sicher, dass ich da nicht der Einzige bin. Wir alle müssen regelmäßig erinnert werden, weil wir ganz groß im Vergessen sind!

Wenn es mir gelingt, auf den Seiten dieses Buches klar verständlich und kreativ sowohl hilfreiche neue Dinge zu vermitteln als auch an wichtige alte Wahrheiten zu erinnern, wurden meine Gebete erhört.

Himmlische Lifehacks

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