Читать книгу Geschichten, die Mut machen - Leo F. Aichhorn - Страница 5

Оглавление

Gedanken zum Buch

Aus den zahlreichen Gesprächen mit meinen studierenden Enkeln ist mir aufgefallen, dass ihnen das Leben der Menschen im vorigen Jahrhundert weitgehend unbekannt ist. Aber woher sollten Jugendliche wissen, wie die Menschen in ihrem Kulturkreis früher ohne Autos, Flugreisen, Fernseher, Computer und Streaming-Angebote leben konnten? In meiner Kindheit und Jugendzeit war das anders. Schon in jungen Jahren war ich ein aufmerksamer Zuhörer und Beobachter von zahlreichen Geschichten und Erlebnissen auf dem Gast- und Bauernhof meiner Eltern. Der Gasthof war seit jeher ein Veranstaltungslokal für Selbstdarsteller und Therapiezentrum für all diejenigen, denen es gerade nicht so gut ging und die sich am Biertisch Ratschläge und Trost von ihren Zeitgenossen holten. Besonders die Erzählungen der älteren Generation zu meiner Teenagerzeit hatten es mir angetan, reichten sie doch aus Berichten ihrer Eltern oder aus eigenen Erlebnissen bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Die Landwirtschaft war schwer und entbehrungsreich und prägte das traditionsreiche und gesellschaftliche Leben am Land. Das vergangene Jahrhundert mit seinen zwei Weltkriegen, den politischen Umstürzen und den Hungerjahren hatte den Menschen, die diese schreckliche Zeit überlebten, alles abverlangt. Mit den Geschichten über die Arbeitsprozesse und das gesellschaftliche Leben der Landbevölkerung will ich mehr Verständnis für deren damaliges Verhalten schaffen und den Lesern eine objektivere Einschätzung unserer Vergangenheit ermöglichen. An einigen Beispielen will ich aufzeigen, dass der Wille ein entscheidender Faktor für das Erreichen von Zielen ist. „Wer will, der kann, wer nicht will, muss.“ Dieses Zitat ist mehr als 2.000 Jahre alt und stammt von Lucius Annaeus Seneca, dem meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Mit seinem Lied You can get it, if you really want wollte Jimmy Cliff 1970, und später viele andere Interpreten, den Menschen ebenso Mut machen, wenn sie nicht mehr weiterwissen und glauben, vor unlösbaren Problemen zu stehen. Aber wir sollten auch zu uns selbst ehrlich sein, wenn wir sagen, dass wir etwas nicht können und wir im Grunde genommen nicht wollen. „Geschichten, die Mut machen“ beschreiben über viele Jahre, was die Menschen in der Vergangenheit alles konnten, weil es ihnen alternativlos abverlangt wurde. Den Menschen der Vergangenheit wiederherstellen zu wollen, wäre albern. Vielmehr liegt es in unserer Macht, eine gebührende Achtung vor dem Gewesenen zu erwecken. Dieses Buch soll dazu in gewisser Weise als Zeitdokument dienen. In den folgenden Seiten finden sich neben den Geschichten auch Anregungen, die nachahmenswert und erreichbar sind oder vermieden werden sollten. Sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Erklärungen dienen dem Zweck, Ursachen und Hintergründe etwas zu beleuchten. Anekdoten sollen zum Schmunzeln anregen und aufzeigen, dass Gemütlichkeit und Humor wichtige Faktoren menschlicher Zufriedenheit sind. Natürlich ist auch dieses Buch nicht frei von autobiografischen Einflüssen.

Geschichten, die Mut machen

Подняться наверх