Читать книгу Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis - Leveke Brakebusch - Страница 57

Welche Beschwerden können auftreten?

Оглавление
Tabelle 11: Symptome der Unterfunktion
Müdigkeit, allgemeine körperliche Erschöpfung
Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche
Hoher Blutdruck mit langsamem Puls unter 70, selten niedriger Blutdruck
Herzstolpern
Depressive Stimmung, Depression, Angst- und Panikattacken, Gereiztheit
Trockene, struppige, stumpfe und glanzlose Haare
Haarausfall
Teigige, trockene Haut (Myxödem)
Gelbliche Hautfarbe
Schuppende und juckende Kopfhaut
Verstopfung, Blähungen
Leichtes Frieren, niedrige Körpertemperatur
Gewichtszunahme
Bei Frauen Zyklusstörung und unerfüllter Kinderwunsch
Abnahme des sexuellen Verlangens
Nächtliches Schwitzen
Aufwachen in der zweiten Nachthälfte
Nächtliches Kribbeln und Einschlafen von Händen und Unterarmen (Karpaltunnelsyndrom)
Nachlassendes Hörvermögen, Ohrgeräusche, Sehstörungen
Apathischer Gesichtsausdruck, morgendliche Wassereinlagerung um die Augen
Unterlidödeme
Wesensveränderungen
Schwindel
Atemnot
Nackenschmerzen, Nackenverspannungen
Unwillkürliche Muskelzuckungen
Muskelkrämpfe beim Überstrecken der Füße

Die Symptome der Unterfunktion äußern sich vor allem in Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. Das Gewicht steigt an – trotz normaler oder verringerter Nahrungsmenge.

Häufig kommt es im Rahmen der Hashimoto-Thyreoiditis zu einem Gewichtsanstieg. Es sind jedoch auch Krankheitsfälle bekannt, bei denen trotz Unterfunktion und ausreichender oder vermehrter Nahrungsaufnahme ein Gewichtsverlust eintritt. Bei unklarem Gewichtsverlust sollten Sie zusätzliche Krankheiten wie z. B. Darmerkrankungen (Zöliakie, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Laktoseintoleranz) ausschließen lassen, die in Verbindung mit einer Hashimoto-Thyreoiditis auftreten können. Auch nach Normalisierung der Schilddrüsenwerte im Blut kommt es bei einigen Betroffenen weiterhin zu hartnäckigen Gewichtsproblemen. Die Ursache der meist bestehenden unangemessenen Gewichtszunahme ist noch nicht geklärt. Neben den Schilddrüsenhormonen dürften auch andere Hormone (Insulin, Leptin, Androgen, Gestagen, Östradiol, Wachstumshormon) eine Rolle spielen.

Bei Gewichtszunahme kann eine Unterfunktion der Schilddrüse die Ursache sein.

Einige Erkrankte profitieren von einer Umstellung des Schilddrüsenhormonersatzes von reinem T4 auf Kombinationsmedikamente, die neben T4 auch T3 enthalten. Oft kann dadurch die übermäßige Gewichtszunahme gestoppt werden, wenn trotz normaler Schilddrüsenwerte unter L-Thyroxin ein weiterer Gewichtszuwachs auftritt. Andere Gründe für eine Gewichtszunahme bei Hashimoto-Thyreoiditis können zusätzliche Erkrankungen wie eine Insulinresistenz oder bei Frauen ein PCO-Syndrom sein (siehe Kapitel »Hormone«). Es können auch alle drei Faktoren gemeinsam Übergewicht auslösen (Schilddrüsenunterfunktion, Insulinresistenz und PCO-Syndrom). Wichtig ist es, bei Übergewicht die verschiedenen möglichen Ursachen zu klären und zu behandeln.

Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion neigen zum Frieren. Bei einem erniedrigten Stoffwechselumsatz wird Kälte nur schlecht toleriert. Die Körpertemperatur ist oft vermindert. Fast regelmäßig tritt eine Trägheit der Magen-Darm-Tätigkeit auf, sodass einige Betroffene Abführmittel einnehmen. Blähungen sind ein typisches Unterfunktionszeichen.

Das nächtliche wiederholte »Einschlafen« und Kribbeln von Händen und Unterarmen, das sogenannte Karpaltunnelsyndrom, kann durch die Unterfunktion bedingt sein. Nach Normalisierung der Schilddrüsenhormone bildet es sich im Allgemeinen zurück. Neben einer Schilddrüsenunterfunktion gibt es noch andere Gründe für ein Karpaltunnelsyndrom, die bei Fortbestehen der Beschwerden trotz normalisierter Schilddrüsenhormone ausgeschlossen werden müssen. Ein häufiges Unterfunktionssymptom ist das Auftreten von Herzrasen und Herzstolpern in Ruhe, also z. B. auf dem Sofa oder im Bett. Auch Ohrgeräusche (Tinnitus) können im Rahmen einer Unterfunktion auftreten. Einige Betroffene bemerken eine Abnahme ihrer Hörfähigkeit, die sich mit Einstellung der Schilddrüsenhormone in den Referenzbereich wieder vollständig normalisiert. Einige Erkrankte wachen in der Unterfunktion nachts zwischen drei und vier Uhr auf und sind für einige Stunden hellwach. Nach einem Überstrecken der Füße kann es zu Muskelkrämpfen in den Zehen oder im Fußgewölbe kommen.

Sehr häufig kommt es bei Frauen mit einer Unterfunktion zu Zyklusstörungen und ungewollter Kinderlosigkeit. Weitere Informationen dazu, im Kapitel »Hormone«. Selten tritt bei einer Unterfunktion durch Hashimoto eine Blutgerinnungsstörung auf, das erworbene Willebrand-Jürgens-Syndrom. Es kommt zu einer vermehrten Blutungsneigung in der Unterfunktion (Nasenbluten, blaue Flecke). Mit Normalisierung der Hormonsituation verschwindet die Gerinnungsstörung.

Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis

Подняться наверх