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Fünf Tage zuvor, immer noch Tag eins: Staubsauger

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Das Abendessen zog im verschwommenen Dunst der Nachmittagsspirituosen an mir vorbei. Zu fünft saßen wir in dem großen Essenssaal. Pascal und Kerstin schienen beschäftigt. Hunde-Pascal hatte uns endgültig verlassen. Der Sonnengott musste sich auf die Abend-Show vorbereiten. Tina wollte sich erstmal schlafen legen.

Ich füllte meinen Magen, amüsiert vom Restalkohol und von Bert. Denn mein Freund mit dem tief fränkischen Akzent und den großen Maler-Pranken unterhielt den kompletten Saal. Als er sah, wie lang die Schlange vor dem Buffet war, schnappte er sich einen großen Teller und schimpfte kopfschüttelnd: „Ich laaf bloß ah anzigs mol.“

Energisch griff er an der Salatbar zum Löffel. Er tat dies dann nicht nur an der Salatbar, sondern auch bei den Beilagen. Beim Fleisch, beim Fisch, bei den Soßen und den Desserts. Auf seinem Teller stapelten sich – von unten nach oben – grüner Salat mit Tomaten und Joghurtdressing, Nudelauflauf und Kartoffelsalat, zwei Schnitzel Wiener Art, ein Hähnchenschenkel, Garnelen in Knoblauch, einige Scheiben Weißbrot, Bolognesesoße, ein Stück Marmorkuchen und Vanille-Creme. Wie einen Jengaturm balancierte er sein Festmahl an den Tisch. Verwirrt nahmen die anderen Gäste Berts extravagante Menü-Auswahl zur Kenntnis. Ihn störte das freilich wenig, er kaute und schluckte er unnachgiebig wie ein Dieselmotor.

„Wos mach mer denn heut nuch?“ fragte Bert schmatzend.

„Der Sonnengott hat gesagt, wir sollen uns die Show ansehen, die machen heute Phantom der Oper“, meinte Lukas.

„Und dabei glühen wir vor“, ergänzte ich.

Übermüdet von einem harten ersten Tag und trotzdem fest gewillt, abends noch steil zugehen, schwiegen wir uns an. Ich hatte zum ersten Mal seit unserer Ankunft Zeit, meine Gedanken zu ordnen. Natürlich stolperte ich dabei über eine ganz bestimmte Massen-MMS. Was sollte diese dämliche Nachricht bringen? Ein Update für Anasthasia, dass ich dabei war, mich auszuvögeln? Das hätte sie – in meinen Augen – herauslesen sollen. Aber war es nicht totaler Blödsinn, das anzunehmen? Ich hatte sie schlicht und ergreifend – zumindest wollte ich sie das glauben machen – zufällig darüber informiert, dass ich Urlaub auf Ibiza machte. Nicht mehr, nicht weniger. Aber wohin führte das? Vielleicht machte sie sich ja sogar Sorgen, dass ich mir tatsächlich eine andere anlachen würde beim Ausvögeln auf Ibiza? Nein. Ich schüttelte den Kopf. Ganz sicher nicht, wir waren ja nicht einmal zusammen.

Während ich sagte: „Kommt Jungs, lasst uns draußen eine rauchen gehen“, schob ich sämtliche Gedanken an Anasthasia und verwarf die Idee, kurz einen Abstecher in den Bungalow zu machen, um zu checken, ob die „Grrederin“ vielleicht sogar geantwortet hatte. Ich hatte Lust auf Schnaps.

Und der floss während der Show der Animateure ordentlich. Während der Sonnengott und seine Kollegen sich beinahe zwei Stunden lang die Seele aus dem Leib spielten und sangen, tranken Bert, Pablo, Lukas, Hannes und ich – Pascal war scheinbar noch auf/unter/hinter/neben Kerstin – uns die Zellen aus dem Gehirn. Die Folge war, dass wir gegen 22.30 Uhr tatsächlich die Gesichtszüge des „Phantoms der Oper“ angenommen hatten – ohne Maske, versteht sich.

Schwer angestrengt und mit zugekniffenem, linken Auge, versuchte ich, dem Geschehen zu folgen. Der Sonnengott und Konsorten hatten sich unter stehenden Ovationen verabschiedet. Nun erklomm ein massiger und ziemlich großer Enddreißiger die Bühne. Sein unweigerlich komischer, weil für die dürren Stelzenbeine viel zu breiter Körper steckte in einem ungebügelten Hawaiihemd. Den blondierten Haarschopf hatte er mit einem Pfund Gel zum Nachbau eines klobigen Bügeleisens geformt. Die fleischigen Unterarme und sein Gesicht reflektierten die Scheinwerfer der Bühne – der Typ war krebsrot. Er musste mit Uli Hoeneß verwandt sein oder indianische Vorfahren haben. Nachts konnte er unmöglich an einer Straße entlanglaufen. Er würde Massenkarambolagen verursachen, weil die Autofahrer sein sonnengegerbtes Haupt aus der Ferne für eine rote Ampel halten würden.

Seine Haut legte noch ein paar Farbnuancen drauf, denn er holte tief Luft und grölte: „Liiieeebe Punta-Gästeeeee! Willkooooommeeeeeen beim allabendlichen Waaaaaaahnsiiiiinn hier im Club-Punta-Araaaaabiiiiiii!“ Betrunken-amüsiert verfolgte ich, wie er die Menge ein ums andere Mal be-michaelbufferte. Beispielsweise mit Meinungsforschung zum „Phantom der Oper“ ­– „Wir sind der Meinung, das war spiiitzeeeee“. Oder mit seiner Erklärung, was in dieser Woche im Club an Parties und sonstigen Events anstand ­– „In drei Tagen heißen wir euch herzlich Willkommen zu unserer Piiiraaaaatenfaaaaahrt.“ Oder einfach nur ­– „Apppllllaaaauuuuuuusssssss!“ Martin, der Ani-Chef, so stellte er sich zwischen seinen Ansagen vor, hielt die Leute bei Laune. Und wenn ihm ein paar Tische stimmungsmäßig doch einmal zu entgleiten drohten, so half der Klassiker: Animation zum Trinken durch dämliche Trinksprüche. „Wir trampeln durchs Getreide, wir trampeln durch die Saat, hurra, wir verblöden, für uns bezahlt der Staat“ aus „Werner. Beinhart“ war noch der beste. An unserem Tisch kamen seine Kalauer trotzdem gut an.

Nachdem er sich von Zinnoberrot in ein ungesundes Pink gegrölt hatte, fiel ihm offenbar noch etwas Wichtiges ein: „Sooooo, liiiieeebeeee Puntaaaaaas! Bevor die Party im Punta Paaaaalace weitergeeeeeeht, kommen wir noch zur Siegerehrung unseres Volleyyyyyybaaaaaaall-Tuuuurniiiiieeeers!“ Hintereinander bat der blondierte Ani-Chef die Teilnehmer des nachmittäglichen Turniers nach oben und überreichte ihnen Urkunden, Getränkegutscheine für die Clubdisco „Punta Palace“ und was sonst noch so auf der Prämienliste stand. Bis er zum Siegerteam kam. Bereits zum zweiten Mal rief er: „Wo sind unseeeeeeere Gewinneeeeeeeeer? Das Team Siiiiiiiixpaaaaaack!“ Keiner erhob sich. Martin, mittlerweile schweißüberströmt und mit speckig glänzender Stirn, setzte erneut an: „Zweihundert Euuuuroooo für unsere Gewinneeeeeer im Punta Pala...“

„Hier, hier bin ich!“ Hannes unterbrach Martin, stand auf und wackelte auf die Bühne. Irritiert sah ich zu Pablo, doch der zuckte nur mit den Schultern.

Hannes schwankte auf Martin zu und klatschte mit ihm ab. Der Ani-Chef schien ungläubig. „Wo sind denn deine Mitspieler?“

„Die sind noch in Ibiza-Stadt. Ich habe ihnen ja gesagt, dass sie es nicht mehr rechtzeitig zur Siegerehrung schaffen, wenn sie noch auf Sightseeing-Tour gehen. Aber naja, wollten ja nicht hören, die Nasen.“ Augenscheinlich froh, dass er nicht weiter nach den Gewinnern suchen musste, sparte sich Martin weitere Nachfragen. Hannes' Bluff funktionierte. Ich war bereits voller Vorfreude auf eine erste Gratis-Party-Nacht im Punta Palace.

„Für unsere Volleyball-Craaaaaacks, ein Zweihundert-Euro-Gutschein für unsereeeee Club-Diiiiiscoooooo“, brüllte Martin ins Mikro und überreichte Hannes ein weißes Briefchen.

„Hey, der Arsch klaut unsere Kohle!“ Ein schmieriger Typ mit Pilzkopf-Frisur unterbrach den Applaus für den unrechtmäßigen Sieger des Punta-Arabi-Volleyball-Turniers. Er und vier weitere Kerle vom Typ BWL-Student standen kopfschüttelnd neben der Bühne.

Martin blinzelte: „Wie?“

„Na, wir sind Sixpack. Das ist unser Gutschein“, protestierte der Pilzkopf. Seine Studienfreunde, die er bestimmt in einem Tutorium für EU-Vertragsrecht kennengelernt hatte, nickten heftig.

„Und der da gehört nicht zu euch?“

„Nein, der doch nicht“, antwortete der Pilz und die künftige mittlere Verwaltungsebene von Pricewaterhouse-Coopers schüttelte die Köpfe. Verdammt! Das hatte ja schiefgehen müssen. Die vielen, schönen Gratis-Drinks...

Der Pilzkopf und sein Gefolge kletterten auf die Bühne, holten sich ihren Gutschein samt Urkunde ab und verschwanden. Hannes dagegen versuchte, sich unbemerkt aus dem Rampenlicht zu stehlen. Vorsichtig tippelte er rückwärts Richtung Vorhang. Doch Martin ließ ihn nicht entwischen.

„Moment, hiiieeeergebliiiiieeeeeben.“ Der Ani-Chef packte Hannes am Unterarm. „Netter Versuch“, grinste er. Hannes zuckte nur entschuldigend die Achseln.

Treudoof blickte er Martin an und schwieg. Der wandte sich ans Publikum. „Was meint iiiihhhhr, Puuuuntaaaaas? Hat er nicht eine Strafe veeeeerdiiiiieeeeeent?“

„Jaaaaaa“, johlten die Zuschauer.

„Uuuuund welche Straaaaaafe solls denn seeeeeeiiiiiin?“

Ich erwartete Unschlüssigkeit beim Publikum. Musste Hannes nun einen Schnaps trinken? Oder würde er des Clubs verwiesen? Eine Lokalrunde? An den Eiern aufhängen? Im Augenwinkel sah ich, dass dort, wo gerade eben noch der BWL-Pilzkopf gestanden hatte, Pascal das Spektakel mit Kerstin im Schlepptau beobachtete. Jokernd suchte er nach uns. Als er uns erspähte, blickte er fragend. Ich schüttelte den Kopf und verbarg gespielt beschämt mein Gesicht hinter den Händen.

Zwei Tische rechts von uns stimmte ein kahlrasierter Bodybuilder in tiefstem Sächsisch an: „Näiked Wolk! Näiked Wolk!“

Das sollte wohl „naked walk“ heißen – und wurde sofort von der Menge im Stakkato übernommen.

„Na-ked-walk-na-ked-walk“, dröhnte es.

Der arme Hannes. Martin, dessen Hautfarbe sich inzwischen wieder zu einem halbwegs menschlichen Rosa verändert hatte, legte den Kopf schief und presste die Lippen zu schmalen Schlitzen aufeinander, als wolle er sagen: „Tja, du weißt, was du zu tun hast.“ In Hannes' bangem Blick erkannte ich, dass es ihm tatsächlich bewusst wurde.

Langsam und bedächtig, fast wie ein Magier, öffnete mein Kumpel die Knöpfe seiner Hose. Ein ausgesprochen hässliches, aus der Mode gekommenes Stück mit vorne Jeans und hinten hellem Cordstoff. Grässliches Ding. Er ließ die Hosenbeine betont lasziv sinken und offenbarte einen weißen Schlüpfer. Keine Boxershorts, nein. Einen weißen Feinripp-Liebestöter. Mit Seiteneingriff! Da er das Johlen der Zuschauer offenbar richtig deutete, riss er die Unterhose wesentlich schneller nach unten, als das Cord-Jeans-Massaker zuvor. Hannes ging in die Hocke, dann watschelte er los.

Sein Penis baumelte über seiner in den Knien hängenden Hose. Das etwas zu lange violette Knitterhemd gab immer nur dann, wenn er einen Fuß hob, freies Sichtgeleit auf... naja... Das Publikum tobte! War das nachgespielte Phantom der Oper schon ein Erfolg gewesen, so toppte die Zugabe das noch deutlich: Der watschelnde Exhibitionist. Ein Brüller.

Als Hannes bereits einmal quer über die Bühne gelaufen war, passierte es. Er zollte unserem exorbitanten Durst des ersten Tages Tribut, verlor das Gleichgewicht und kippte nach hinten. Da lag er nun. Rücklings. Mit gespreizten Beinen, einem Grinsen auf den Lippen und nackt. Der Applaus war unerträglich laut.

Binnen zwölf Stunden im Club hatten wir es geschafft: Nach unserem Polonaise-Auftritt am Pool, dem Versuch, einen Gutschein für das Punta Palace unrechtmäßig zu erhalten und Hannes' unfreiwilligem Strip waren die Bamberger Jungs clubbekannt.

Das sollte aber noch nicht genug des Ruhmes sein. Angestachelt von den „Zugabe“-Rufen schüttelte sich Hannes kurz, stand auf, zog die Hose hoch und sprang von der Bühne. Was zur Hölle machte er denn jetzt? Schwer schwankend sprintete er durch die engen Sitzreihen. Und steuerte direkt auf den Pool zu. Er wird doch nicht? Platsch! War die Antwort auf die Frage in meinem Kopf.

Sofort schoss Bert nach oben. Ich verstand ein gelalltes „Hinderher“ und schon war auch er Richtung Pool unterwegs. Platsch!

Ich riss mich von meinem Bier los. Platsch! Und als es nach mir drei weitere Male platschte, wusste ich: Auch Lukas und Pablo, ja selbst Pascal, der doch mit Kerstin hier war und deutlich nüchterner sein musste als wir, hatten sich spontan zu uns in den Pool begeben. Mit großem Applaus bedachte uns das Publikum, als wir aus dem Becken stiegen und uns tropfend mehrfach verneigten.

„Ihr seid total loco. Verruckt.“ Esteban, der spanische Barmann an der Theke vor dem Eingang der Club-Disco, grinste. Er hatte unsere spontane Bade-Aktion gesehen. Und er hatte wegen uns extrem viel Arbeit bekommen. Denn ein Naked-Walk mit anschließendem Gruppen-Köpper schien einen „Hey, ich schmeiß ne Runde Ocean für euch“-Reflex bei einigen anderen Gästen auszulösen. Der an den BWL-Pilzkopf und die mittlere Verwaltungsebene von Pricewaterhouse-Coopers verlorene 200-Euro-Gutschein? Geschenkt!

Noch immer ein bisschen feucht saßen wir an Estebans Tresen. Kerstin war beleidigt abgerauscht, nachdem sich auch Pascal in den Pool gestürzt hatte. „Die kriegt sich schon wieder ein“, hatte er gejokert. Ich zog am Strohhalm und sog den letzten Rest des inzwischen warmen Ocean aus dem großen Pott. Mittlerweile ging mir das süße Zeug ziemlich auf den Gaumen und es machte mich auch nicht betrunkener, als ich ohnehin schon war.

„Esteban“, sagte ich und der groß gewachsene Barkeeper blickte von seinem Schneidbrett mit den Limetten auf. „Si?“

„Hast du mal ein paar vernünftige Drinks für uns?“

„Claro.“ Eine teuflische Fratze grinste mir entgegen.

„Und wos is des etz?“ Bert blickte dümmlich drein.

„Aspidador!“, entgegnete Esteban und stellte ein weiteres, nur spärlich gefülltes Longdrinkglas zu den sechs, die bereits auf dem Tresen auf durstige Münder warteten. Eigentlich hätte die milchige Flüssigkeit mit dem hübsch-pinken Bodensatz auch in ein großes Schnapsglas gepasst.

„Na, ich mahn, auf Deutsch.“

„Ah, Stabsager.“

„Schdabsager?“ wiederholte Bert ungläubig.

„Ja. Für Putzen!“

„Du meinst Staubsauger“, warf Lukas ein.

„Genau, si. Staubsauger.“ Esteban blinzelte wohlwollend. „Soll ich erklaren, wie trinkt man?“

Schweigendes Nicken. Mit sicherer Hand machte der Spanier schnelle Bewegungen und brabbelte dabei etwas Unverständliches in seinem ibizenkisch-deutschen Mischmasch. Am Ende zog er die Hand, mit der er das Glas möglichst luftdicht abdeckte, ein Stückchen vom Rand, steckte seine Nase in die Öffnung und zog die Luft aus dem Glas. „Alles claro?“ Eher nicht. Aber manchmal macht man eben Sachen, auch wenn sie nicht „claro“ sind. Also nickte ich. Esteban schob jedem von uns eines der Longdrinkgläser hin. Wir stießen an.

Ich beobachtete den Spanier genau: Hand aufs Glas, Strohhalm durch die Finger, Flüssigkeit saugen, Hand weg, Nase ans Glas, Luft saugen!

Und dann verbrannte ich! Was zur Hölle hatten wir Esteban getan? Ich meine, wir waren betrunken. Aber in keinster Weise unhöflich. Und wir hatten ihm einen mörderischen Umsatz beschert. Und auch die Gespräche mit uns schienen ihn zu amüsieren. Warum zur Hölle also flößte er uns in Wasser aufgelöstes Dönergewürz ein? Einmal Longdrink mit viel schaaaaarf?

Und warum zur Hölle ließ er uns die Ausdünstungen – möglicherweise eine unerforschte chemische Reaktion, auf deren Entdeckung jeder halbwegs ambitionierte Pharma-Laborant stolz gewesen wäre – inhalieren? Oder war Esteban ein Schläfer der Al-Kaida, der arglistig westlichen Ibiza-Touristen Milzbrand in ihre Schnäpse mischte?

Durch tränenfeuchte Augen sah ich, dass es meine Mitreisenden ähnlich schüttelte. Nur Esteban, der Schläfer, grinste sich eins. Wahrscheinlich würde er gleich sein Handy zücken, eine SMS in den mittleren Osten schicken und Vollzug melden: „Die nächsten Sechs gehen drauf.“

Pascal fand als erster seine Sprache wieder: „Alter, ich dreh am Rad“, hustete er.

„Schbinnsd du a wengla?“, empörte sich Bert.

Ich war immer noch unfähig, zu reden, und hechelte nach Luft. Bevor ich mir ernsthafte Sorgen um meine Milz machen konnte, hörte ich hinter mir eine altbekannte Stimme.

„Ah, Staubsauger! Mach mal noch ne Runde, Esteban. Geht auf meine Rechnung.“ Der Sonnengott hatte sich seines Phantom-der-Oper-Kostüms entledigt und war nun auf der Suche nach Spaß, Frauen und offensichtlich Alkohol!

Während zweier weiterer Staubsauger schaute ich Esteban stasi-esk genau auf die Finger. Wodka, Batida de Coco und einen Schuss Grenadine goss er in die Longdrinkgläser und zu meiner Erleichterung versetzte er die Shots nicht mit weiteren Flüssigkeiten aus Flaschen mit der Aufschrift „Poison“, „Biohazard“ oder „Property of Osama bin Laden“.

„Na dann, Prost“, murmelte ich.

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