Читать книгу Michele - Лин Хэндус - Страница 7
Kapitel 4
ОглавлениеPalermo, Sizilien
Dante Alessandro Massey saß auf der großen Terrasse und blickte in die Ferne. Vor ihm breitete sich das Panorama seiner geliebten Stadt Palermo aus. Seine Hände lagen auf den Lehnen eines alten Sessels, sein Kopf ruhte auf der hohen, leicht gebogenen Rückenlehne.
Dante Alessandro dachte darüber nach, wie es hatte passieren können, dass ihm bei der letzten Auktion eine Bronze-Skulptur von Alberto Giacometti so plötzlich vor der Nase hatte weggeschnappt werden können. Der mächtige Don hatte den Makler dafür bereits bestraft; nur durch seine Behäbigkeit hatte der Angestellte der Auktion ihm solche Unannehmlichkeiten bereiten können. Jetzt würde dieser Mann kaum einen ähnlichen, gut dotierten Job finden, es sei denn, er wechselte den Beruf. Doch auch die schwere Bestrafung änderte nichts daran, dass der Platz, den Dante Alessandro mit viel Liebe für die Skulptur vorbereitet hatte, leer blieb.
Don Massey gehörte zu einer der mächtigsten Familien Siziliens. Von Kindheit an hatte er gelernt, dass seine und die Wünsche der männlichen Vertreter seiner Familie zu erfüllen waren. Solange der reiche Don zurückdachte, hatte es bislang keine Misserfolge gegeben. Das Fehlen dieser Skulptur in seiner großen Sammlung traf ihn wie ein harter Schlag. Sein Ehrgefühl als Sammler war zutiefst getroffen. Wann immer seine Freunde und andere in einer Notlage waren, hatte er sie unterstützt. Nun würde er selbst Hilfe brauchen.
Während Don Massey über die wechselhaften Ereignisse des Schicksals nachdachte, betrat seine Tochter Juliane tanzend die Terrasse. Diesen einzigen unbezahlbaren Schatz hatte ihm seine Frau Damiana hinterlassen, bevor sie mit der Geburt des letzten Sohnes plötzlich verstarb.
Gemeinsam mit Damiana hatte Dante Alessandro fünfzehn glückliche Jahre gehabt. Während dieser Zeit hatte sie eine Tochter und fünf Söhne zur Welt gebracht. Keiner der Söhne hatte überlebt. Damiana machte sich schwere Vorwürfe, dass sie ihrem Mann keinen Erben schenken konnte: die Jungen wurden tot geboren, starben kurz nach der Geburt oder lebten nicht länger als ein Jahr. Dem unglücklichen Vater war es nicht gelungen, seine Frau von ihren Vorwürfen abzubringen.
„Santa Rosalia“, hatte er fast unhörbar geflüstert, während er in der Kathedrale Santa Maria Assunta vor den Reliquien der Schutzpatronin von Palermo kniete und betete, „heile meine Frau, wie du irgendwann unsere Stadt von der verfluchten Pest geheilt und gerettet hast. Hilf mir! Gib mir doch nur einen einzigen Erben! Du weißt doch – für meine Geschäfte brauche ich Männer.
Meine Frau und ich quälen uns, weil alle unsere Söhne starben. Nimm diesen Fluch von meiner Frau, heile sie, du Beschützerin! Santa Rosalia, Göttin, verlange dafür, was du willst! Ich werde jede deiner Forderungen erfüllen. Jede! Erhöre mein Gebet, schenke mir einen Sohn. Nur einen einzigen!“
Ob die Gebete des mächtigen Dons nicht eindringlich genug gewesen waren oder ob er für seine ungleich schwereren Sünden keine Gnade erwarten durfte: Santa Rosalia holte, statt seine Frau gesund zu machen und sie von ihrem Verderben zu befreien, Damiana gemeinsam mit dem letzten, totgeborenen Sohn zu sich.
Nach dem Tod seiner Frau zog sich Dante Alessandro Massey zwei lange Jahre lang auf sein Landgut zurück. Er schränkte seine Geschäftsbeziehungen ein und verlor eine Menge Geld. Dieser Verlust jedoch bedeutete ihm nichts. Er wusste, dass es noch viel zu verdienen geben würde. Zwei Jahre lang suchte der unglückliche Witwer zu sich selbst. Er fragte sich, wie es mit dem Leben weitergehen würde und was er noch von ihm erwarten könne.
Die Fragen zerrissen sein Herz.
Unsicherheit machte sich breit.
Ihm wurde schwindelig vom Kreisen der Gedanken.
Seine Seele schmerzte, und sie fand keine Antworten.
In dieser Zeit näherte sich Don Massey nicht einmal der weiblichen Bewohnerin des Hauses, seiner Tochter Juliane. Betreut wurde sie von seiner kinderlosen Schwester, Perlite Massey, und der alten Amme, einer entfernten Verwandten der Familie.
„Alessandro, willst du deine Tochter wirklich nicht sehen?“, sprach Perlite ihn oft an. „Das Mädchen fragt regelmäßig nach dir. Verweigere ihr bitte nicht den Besuch. Das arme Kind hat schon ihre Mutter verloren und möchte nicht auch noch ohne Vater leben.“
„Liebe Schwester, ich danke dir sehr für deine Bemühungen und dass du versuchst, Juliane ihre tote Mutter zu ersetzen. Aber zwing mich jetzt nicht, meiner Tochter zu begegnen. Mit Damianas Tod habe ich nicht nur meine liebe Ehefrau, sondern auch die Hoffnung verloren, dass sie mir einen Erben schenkt. Was ist schlimmer und unbarmherziger, als die Hoffnung des Fortbestehens zu verlieren?“
„Aber dein Mädchen ...“
„Schweig, Perlite. Ich muss erst mich selbst wiederfinden.
Du kennst noch nicht alles, was mich so traurig macht.
Wenn ich die Entscheidung, wie mein Leben weitergehen soll, getroffen habe, werde ich dich informieren. Juliane hat einen Vater, der sie liebt und nie im Leben verlassen würde. Sie weiß das. Aber für heute ist es genug. Irgendwann werde ich ihr alles erklären können. Nur dann wird sie mich verstehen und mir auch verzeihen. Nicht aber vorher. Und jetzt lass mich in Ruhe. Sprich nicht mehr über meine Tochter. Meine Entscheidung werde ich dir als Erste mitteilen.“
Mehr als zwei Jahre danach traf Don Massey seine endgültige Entscheidung über das Leben seiner Familie. Das Wort, das er seiner Schwester gegeben hatte, hatte festen Bestand. Eines Abends lud er sie zu einem Gespräch in sein Arbeitszimmer ein.
„Liebe Perlite, du kennst mein Leben fast genauso gut wie ich. Jetzt aber möchte ich dir mein Geheimnis anvertrauen. Es fällt mir schwer, über solch eine unangenehme Geschichte zu sprechen, aber du bist meine Schwester und hast mein Vertrauen verdient.
Die ganze Familie weiß, wie ungeduldig ich all die Jahre einen Erben und meinen Nachfolger erwartet habe. Nach dem Tod meines zweiten Sohnes ging ich zur Beichte und bat um den Segen des Priesters. Er verstand mein Problem sehr gut. Vor allem sagte er, es sei keine Sünde, ein Kind mit einer fremden Frau zu zeugen, wenn die eigene Ehefrau keinen Sohn gebären kann.“
„Alessandro, ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Sag: um welche Spende ging es bei diesem Handel für deinen Segen?“ Die verurteilenden Augen Perlites trafen den Don.
„Meine Kirchenspenden haben nichts, aber auch gar nichts mit dem Segen des Priesters zu tun. Höre lieber zu und unterbrich mich nicht!“ Die Stimme des Herrn des Hauses klang wütend. Er erhob sich von seinem Platz, ging zu den hohen Fenstern und blieb mit dem Rücken zu seiner sitzenden Schwester stehen. Die Verlegenheit, in die ihn das unangenehme Gespräch brachte, suchte er hinter seiner selbstbewussten Haltung zu verbergen. Doch es war dringend erforderlich, all das auszusprechen, was er lange Jahre in sich getragen hatte. Eine bessere Zuhörerin als seine Schwester gab es nicht.
„Innerhalb von vier Jahren hatte ich drei Frauen. Alle wurden schwanger und brachten Kinder zur Welt. Als Ergebnis habe ich heute eine uneheliche Tochter, aber immer noch keinen einzigen Sohn. Zwei Söhne, die die Geburt überlebten, starben später bereits als Säuglinge. Genauso, wie es bei Damiana und mir geschehen war. Der Grund unseres Unglücks lag nicht an ihr, sondern an mir.
Ich bin schuldig, verstehst du?
Es ist mir unverständlich, warum, aber der liebe Gott hat mich verflucht. Er wird mir aufgrund meiner Sünden nie einen Sohn geben. Alle meine Versuche waren vergeblich.
Alles ist vergeblich.
Jetzt weiß ich dies genau.“
Als er von dem Fluch sprach, der auf ihm lastete, hatte Don Massey unbewusst die Hände in den Taschen seiner eleganten Hose verborgen. Es sah aus, als fürchte er, jemandem seine Hände zu zeigen, als seien diese in menschliches Blut getaucht. So stand er eine Weile da, verließ dann seinen Platz am Fenster und setzte sich in seinen Lieblingssessel, der mit einem bordeauxroten Jacquard-Stoff voller komplizierter Muster bedeckt war.
Die Farbe der schönen dunklen Augen des vierzigjährigen Mannes glichen die reifen Oliven. Das dichte Haare lag in ordentlichen Wellen um dem runden Kopf. Auch in seinem Unglück verlor Alessandro Massey seine Haltung nicht und saß, wie immer, stolz an seinem großen Schreibtisch. Er schien auf eine gewisse Art zufrieden – sein Geheimnis, das seit vielen Jahren wie eine schwere Last auf seiner Seele lag, hatte er endlich geteilt.
Auch die Entscheidung, wie er mit seiner Tochter umzugehen gedachte, war getroffen, doch brauchte er dafür die Zustimmung seiner Schwester. Sie war seine einzige unmittelbare Blutsverwandte – auch deshalb war das Wenigste, was er tun konnte, ihr in die Augen zu schauen, wenn er mit ihr sprach.
Die Zeit, in der beide ihren Gedanken nachhingen, fand ein Ende, als Perlite den Blick ihres Bruders auffing. Das belustigte Lächeln war längst von ihren Lippen gewichen und hatte dem Mitgefühl für einen starken Mann Platz gemacht, der ihre Unterstützung brauchte.
„Entschuldige meine Worte, Alessandro. Ich habe das alles nicht gewusst.“ Perlite sah die abwinkende Geste ihres Bruders und fuhr fort: „Nach unserem letzten Gespräch über Juliane habe ich lange nachgedacht und kann dir nur eines sagen: Egal, welche Entscheidung du getroffen hast, ich akzeptiere sie. Aber ich habe eine Bitte: Nimm mir nicht meine Nichte. Du hast eine Tochter, ach, sogar zwei. Ich aber bin unverheiratet und ohne Hoffnung kinderlos ... Nicht nur dich, sondern auch mich hat der liebe Gott mit der Unfruchtbarkeit bestraft...“
Perlite zog ein Taschentuch aus der Tasche ihres modernen schwarzen Kleides und verbarg kummervoll ihr Gesicht darin. Eine schwere Stille legte sich über den Raum. Noch nie war der Bruder so offen und ehrlich mit seiner Schwester umgegangen, weder Privates noch Geschäftliches pflegte er zu teilen. Perlite wiederum hatte Alessandro nie mit ihren eigenen Problemen, belasten wollen.
Die Minuten flossen dahin. Nach einer Weile beruhigte sich Perlite und steckte das Tuch zurück in die Tasche ihres Kleides. Dante Alessandro empfing den Blick aus den dunklen Augen seiner Schwester, die von langen, dicken Wimpern umrahmt waren.
Sie wartete.
„Du brauchst für dein Leben nichts zu fürchten, liebe Schwester. Keiner wird dich aus meinem Haus vertreiben. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie eine solche Dummheit in deinem klugen Kopf landen konnte. Ich habe dich immer geliebt und geschätzt. Das wird auch so bleiben.“ Don Massey schwieg lange. Es sah aus, als bereite er sich auf ein unangenehmes Thema vor. Ruhig öffnete er eine anspruchsvolle, mit Intarsien gestaltete Kiste, nahm eine Zigarre heraus, zündete sie an und tat genussvoll einige Züge. Dann blickte er wieder zu seiner ruhig dasitzenden Schwester. „Ich habe keine andere Wahl, Perlite. Es fällt mir schwer, aber ich muss Juliane meine Geschäfte vermachen.“
„Bist du verrückt, Alessandro?!“ Erschrocken über das, was ihr gerade entfahren war, hielt Perlite sich den Mund zu und schwieg. In ihren Kreisen war es nicht üblich, die Entscheidungen der Männer zu kritisieren, geschweige denn, ihnen mangelnde Intelligenz vorzuwerfen.
„Oh, Frau! Warum hat dich unser lieber Gott nicht mit ein wenig Geduld belohnt?“ Don Massey legte in aller Ruhe die Zigarre ab und schaute seine Schwester aufmerksam an. „Juliane ist zehn Jahre alt. Bis sie erwachsen ist, werde ich mich langsam aus meinen Geschäften zurückziehen. Geld habe ich mehr als genug. Ich werde es an verschiedenen zuverlässigen Orten deponieren. So bleiben mir mindestens noch zehn Jahre, mich auf ein freies Leben ohne meine Geschäfte vorzubereiten. Keine Sorge. Ich möchte auf keinen Fall, dass Juliane in die Geschäfte unserer Familie verwickelt wird. Auf ihrer Zukunft darf kein Schatten der Vergangenheit liegen. Und du unterstützt mich dabei.“
Perlite war bereits in Begriff, die Worte ihres Bruders zu erwidern, zog sich aber rechtzeitig zurück. Sie wollte von ihrem Bruder keine erneute Lektion in Sachen Geduld erhalten und ließ sich daher wieder, um Entspannung bemüht, in den weichen Sessel sinken.
Die heißen Strahlen der Mittagssonne drangen durch die halb abgesenkten Jalousien in das Arbeitszimmer. Einer dieser besonders frechen Strahlen lag als heller Fleck auf dem immer noch hübschen Gesicht der fünfundvierzigjährigen Frau.
„Du kennst mein Hobby, Schwester. Die letzten Jahre habe ich verschiedene Werke der italienischen Kunst gesammelt. Bis heute habe ich noch keine Entscheidung getroffen, welche Kunstrichtung ich bevorzugen sollte. Ich mag eigentlich alles – Bilder, alte Möbel, Skulpturen, sowohl modern als auch klassisch.
Nun, was soll ich wählen?
In jedem Fall wird die Kunst mit den Jahren nicht älter, sondern gewinnt nur an Wert. Daher halte ich das Sammeln von Kunst für eine der lukrativsten langfristigen Investitionen.
Eltern werden älter, Kinder werden erwachsener ... Daher müssen wir gemeinsam darüber nachdenken, wo wir unser Mädchen richtig ausbilden lassen. Ich will, dass sie sich später mit meiner Sammlung besser auskennt als ich selbst. Die Sammlung braucht schon jetzt einen besseren Experten, als ich es bin.
Vielleicht können wir Juliane davon überzeugen, in Rom oder Florenz Kunst zu studieren. In Palermo gibt es auch gute Möglichkeiten. Bis zur endgültigen Entscheidung haben wir ja in jedem Fall noch Zeit. Doch es ist bereits jetzt wichtig, dass wir Juliane schon im Vorfeld die Liebe zur italienischen Kunst näherbringen. Was denkst du?“
Perlite bedachte ihren Bruder mit einem freundlichen, aber zugleich ernsten Blick. Sie jubelte innerlich, wagte aber nicht, ihre Gefühle offen zu zeigen. Mit einer Hand strich sie sich ihre kräftigen Haare zurück und antwortete:
„Ich bewundere deine Entscheidung, Alessandro. Eine bessere Zukunft für Juliane gibt es nicht. Ich würde alles tun, was du für richtig hältst ... Erlaube mir jedoch, dir eine Frage zu stellen, die du mir vor zwei Jahren nicht beantworten konntest.“
Der Bruder nickte und Perlite setzte fort: „Nun, nach deiner Entscheidung … Hast du die Absicht, deine Tochter wiederzusehen?“
„Aber ja. Ab heute dürft ihr beide meine Hälfte des Hauses ohne weiteres betreten. Wir werden auch unsere Tradition des täglichen Zusammenseins beim Essen und am Sonntagabend fortsetzen. So war es bei Damiana, und so bleibt es auch bei uns. Im Sommer werden wir alle drei einen wunderschönen Urlaub auf Ischia verbringen. Gott sei Dank steht meine Villa dort direkt am Strand. Mein Mädchen kann dort so viel schwimmen, wie sie möchte. Ich weiß genau, dass sie unseren großen Swimmingpool hier in Palermo nicht besonders mag.
Aber Perlite, bitte vergiss nicht das Wichtigste. Juliane darf auf keinen Fall erfahren, dass wir, genauer gesagt, ich, ihre Zukunft schon geplant haben. Wir müssen dem Kind die Wahl seines zukünftigen Berufs sehr vorsichtig beibringen. Sie soll sicher sein, dass ihre Wahl ohne unsere Beteiligung zustande gekommen ist.
Es wird nur ihre eigene Entscheidung gewesen sein.
Kinder mögen nicht, wenn die Eltern Pläne für sie schmieden, und erwachsene Kinder verzeihen einem die Einmischung in ihr Leben nicht. Die Kleinen besitzen noch keine Erfahrung. Sie glauben, sie wissen alles besser als ihre Eltern, auch wenn das nicht zutrifft ...
Wenn du noch Fragen oder Schwierigkeiten haben solltest – wende dich sofort an mich. Wir sind eine Familie und alle Probleme müssen wir gemeinsam lösen.“
Erneut führte Perlite ihr Taschentuch zu den Augen, doch dieses Mal füllten sie sich mit Tränen der Freude. „Lieber Alessandro, ich danke dir für dein Vertrauen. Oh, wie glücklich ich bin! Du hast alles so bemerkenswert und schön überlegt – ich habe immer gewusst, dass du der Klügste von ganz Sizilien bist! Die heilige Rosalia möge dich segnen!“
„Nun gut, es ist genug, Schwester!“, bedeutete der Don Perlite zu schweigen, um zu verbergen, wie nahe ihm ihre Worte gingen. „Wir haben alles besprochen. Aber jetzt schau doch bitte kurz in der Küche vorbei und sage Beppo, er möge heute das Abendessen für drei Personen vorbereiten. Und ja, serviert wird auf der Terrasse vor dem kleinen Esszimmer. Heute ist ein wunderschöner Tag, da wollen wir nicht sündigen und draußen speisen.
Und, Perlite, noch etwas …
Bereite das Mädchen ab heute auf unser tägliches Treffen vor. Ich hoffe, die Nachricht über meine Genesung macht sie glücklich. Hast du Juliane oft genug meine ‚ansteckende Krankheit‘ als Grund für unsere Trennung in Erinnerung gebracht?“
Der Don schaute Perlite mit einem kaum erkennbaren Lächeln an und stand auf. Perlite erwiderte das Lächeln.
„Natürlich habe ich ihr alles so erzählt, wie du es gewollt hast. Bis heute Abend, Alessandro“, antwortete sie und erhob sich ebenfalls. „Du hast die einzig richtige Entscheidung getroffen. Gott sei Dank hat diese auch meine Wünsche voll und ganz erfüllt. Ich bin sicher, die Nachricht über deine Genesung wird Juliane sehr glücklich machen. Du hast deiner Tochter sehr gefehlt.“
Perlite näherte sich dem stattlichen Mann, legte ihre Hände auf seine Schultern und küsste ihn auf beide Wangen. Trotz ihres großen Respekts vor seinen Geschäften und seinem Reichtum war Don Massey für Perlite nicht nur das ehrenwerte Oberhaupt der Familie, sondern eben auch ihr kleiner, geliebter Bruder.