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Kapitel 3 - Teil 1

Helen wusste nicht, wie sie nach Hause gekommen war. Sie lag auf ihrem Bett und ihr ganzer Körper brannte. Sowie sie sich die Begegnung mit Tom in Erinnerung rief, krümmte sie sich vor Scham zusammen und errötete zutiefst.

Seine Augen, die jeden Zentimeter ihres Körpers erforscht hatten, seine Zunge, die Stellen berührt hatte, die noch nie zuvor von einem Mann ertastet, geküsst oder geleckt oder je angeschaut worden waren.

Stimmte das, was er gesagt hatte? Dass es normal wäre, wenn sich Mann und Frau gegenseitig mit dem Mund verwöhnten? Hatten ihre Eltern das auch gemacht?

Bei dem Gedanken wurde sie jäh in die Wirklichkeit zurückgeholt.

Aber warum machte Dennis, ihr Mann, nicht den Versuch, sie dort zu lecken, wo Tom es getan hatte und was ihren Körper erzittern ließ? Wieder durchjagte sie ein Schauer, der ihren Körper zusammenkrümmte.

Es war ein wunderbares Gefühl gewesen, als er langsam ihre dicken Schamlippen auseinandergezogen hatte, sich alles genau angeschaut hatte, um dann ganz langsam und vorsichtig mit seiner Zunge die kleinen Schamlippen, die sich dazwischen versteckten, zu lecken und zu liebkosen.

Helen schrie leise auf. Ihr Körper reagierte auf ihre Gedanken. Wogen der Erregung durchfluteten sie, und sie bäumte sich auf. Dieses Gefühl, das nach Erleichterung schrie, dieses Gefühl, das sie nicht mehr losließ, dieses Gefühl, das sie unruhig, rastlos und unstet machte!

Wann endlich würde sie Erleichterung erlangen?

Helen hatte schon einige Male daran gedacht, einen Arzt aufzusuchen, um sich Beruhigungstabletten verschreiben zu lassen. Aber die Scham hatte sie zurückgehalten. Was hätte sie dem Arzt sagen sollen, wenn er gefragt hätte, wo ihre Unruhe herkäme? Dass sie sexuell erregt sei, aber noch nie einen Orgasmus gehabt hätte?

Das Klingeln an der Haustür unterbrach ihre Gedanken. Schnell stand sie auf, kämmte sich kurz durch die Haare und wartete darauf, dass Sally, das Hausmädchen, ihr einen Gast melden würde. Stattdessen klingelte es wieder, dieses Mal etwas ungestümer als zuvor.

Als Helen auf die Uhr sah, stellte sie fest, dass es schon Nachmittag war und Sally längst zu Hause bei ihren Lieben war. Sie beeilte sich nun, selbst die Tür zu öffnen. Davor stand Laura, ihre beste Freundin.

»Wo bleibst du nur so lange? Es hat ja ewig gedauert, bis du mir die Tür aufmachst!«, maulte sie, war aber nicht wirklich böse. »Was hast du denn getrieben?«

»Wie, was habe ich getrieben?« Helen spürte die Hitze in ihrem Gesicht aufsteigen.

»Na, sieh mal einer an ... Da wird jemand rot. Was hast du mir zu erzählen? Komm, rück schon raus mit der Sprache. Ich sehe doch, dass es da etwas gibt! Was verbirgst du vor mir, deiner besten Freundin?« Gespielt gekränkt drehte sich Laura um, so, als ob sie beleidigt wäre.

»Nichts, Laura. Es ist wirklich nichts.«

Nicht wirklich besänftigt, aber abgelenkt, plapperte Laura los. »Gehen wir morgen Badminton spielen? Das Wetter ist herrlich und da dachte ich, wir könnten uns so ein wenig die Zeit vertreiben?«

Helen überlegte kurz, dann stimmte sie zu. Das war eine gute Idee von ihrer Freundin. Es würde sie ablenken und auf andere Gedanken bringen. Laura war mit Geld einfach nicht zu bezahlen. Sie war zwar nicht die Klügste, aber umsichtig, nett und ein Mensch, auf den sich Helen hundertprozentig verlassen konnte.

Trotzdem fand sie nicht den Mut, mit ihr über sexuelle Themen zu sprechen. Helens Mutter hatte Sex einmal als »notwendiges Übel« bezeichnet, mit dem verheiratete Frauen gestraft wären. Deshalb empfand Helen es ebenso, aber nur so lange, bis ihr Körper anfing, sich nach etwas zu sehnen und nach etwas zu verlangen, das mehr war, als das, was Dennis ihr beim Sex gab.

Aber heute hatte sie etwas Neues erlebt, etwas, das Sex in ein ganz anderes Licht rückte. In ein aufregendes, aufwühlendes Licht, das es vielleicht wert war, erforscht und entdeckt zu werden.

Wieder wurde Helens Körper von einem Schauer erfasst und ihre Wangen glühten, als sie daran dachte, wie Tom seinen Kopf zwischen ihre Beine gedrängt hatte. Der Gedanke an seinen starken, stattlichen Schwanz, der fast senkrecht in der Luft gestanden hatte, ließ ihre Klitoris erzittern.

Ein lauter, wohliger Seufzer kam aus ihrem Mund.

»Irgendetwas hast du doch ... Was ist mit dir los? Komm Helen, dafür kenne ich dich schon zu lange, um nicht zu wissen, dass etwas mit dir nicht stimmt.«

Bevor Helen antworten konnte, klingelte das Telefon.

»Hallo Liebling, na, was machst du?« Es war Dennis.

»Laura ist gerade da. Wir machen Pläne für morgen. Und was machst du gerade?«

»Langweilige Buchführung. Übrigens, wir gehen heute Abend aus. Dein Vater hat beschlossen, dass es mal wieder Zeit für ein Familientreffen ist, und so sind wir bei deinen Eltern zum Abendessen eingeladen. Oder hast du andere Pläne, mein Schatz?«

»Nein, Dennis, ich hatte für heute Abend noch nichts vor. Sag Vater, dass wir kommen.«

»In Ordnung, ich hole dich dann gegen halb acht Uhr ab. Tschüss, mein Schatz.«

»Tschüss, Dennis.«

»Mal wieder ein langweiliges Essen mit deinen Eltern?«

Helen nickte. Aber es würde sie ablenken, und das war gut so.

»Wann treffen wir uns morgen früh?« Erwartungsvoll blickte Laura auf Helen.

»Halb neun, oder ist dir das zu früh?«

»Nein«, Laura schüttelte den Kopf, »das ist prima. Bis Morgen.«

»Bis Morgen.« Helen winkte ihrer Freundin noch einmal kurz nach und schloss die Tür hinter ihr. Ihre Erregung hatte sich etwas gelegt. Langsam ließ sie die Badewanne voll Wasser laufen und legte sich hinein. Ihre Finger wanderten, wie so oft in den letzten Jahren, an die Stelle ihres Körpers, die sie so sehr peinigte, ihr solche Qualen bereitete. Wenn sie nur wüsste, wie sie sich selbst einen Orgasmus verschaffen konnte ...

Ihre Finger teilten ihre großen Schamlippen, und es war ein schönes Gefühl, wie das warme Wasser zwischen sie eindrang und sie umspülten.

Helen hatte schon einmal versucht, ihrer Erregung Herr zu werden, indem sie die Dusche direkt auf ihre Schamlippen gerichtet und einen vollen Strahl über sie hatte laufen lassen. Ein anderes Mal hatte sie ihre Schamlippen mit ihren Fingern gespreizt und einen vollen Wasserstrahl direkt auf ihre Klitoris gerichtet. Aber nichts hatte geholfen, im Gegenteil, all diese Bemühungen hatten ihre Erregung nur noch verstärkt.

Helen wusste, es musste etwas geschehen, sonst würde sie die Unruhe, die sie immer und überall begleitete, nicht mehr unter Kontrolle bringen können. Sie hatte wirklich Angst, eines Tages loszuschreien, um damit allen ihre Not kundzutun.

***

Der NachBar | Erotischer Roman

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