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(2) Die eucharistischen Gaben als Zeichen des Opfers und des Selbstgewinns Christi und der Menschen
ОглавлениеDie eucharistischen Gaben von Brot und Wein sind nach der Wandlung Leib und Blut des gestorbenen und auferstandenen Christus. Sie zeigen als Leib und Blut Christi an, daß Hingabe an Gott und die Menschen letztlich immer Hingabe des ganzen Lebens sein muß. Sie zeigen aber auch an, daß der himmlische Vater dieses Opfer angenommen hat und der Sohn Gottes sein Menschsein nicht mehr verliert. Wer also den Leib und das Blut Christi empfängt, schwingt lebendig in das Opfer Christi ein bis in seinen Tod, verherrlicht in dieser Todesgemeinschaft mit Christus den Vater im Himmel und erhält in der Kommunion Anteil an der Auferstehungswirklichkeit Christi. Wir erkennen in der eucharistischen Kommunion, daß das Gott verherrlichende, bis zur Selbsthingabe reichende Opfer des Menschen in, mit und durch Christus zugleich der Erhalt der Früchte der Hingabe Christi ist: ewiges Leben. Es bestätigt sich so der Opfercharakter der Messe, wie es das Konzil von Trient deutlich zum Ausdruck gebracht hat: »Die Früchte jener blutigen Darbringung (oblatio: des Kreuzes) werden überreich durch diese unblutige Darbringung (der Messe) empfangen« (DH 1743). Die Messe ist nicht nur Gedächtnis und Gegenwart des Opfers Christi, sondern auch die Austeilung der Früchte diese Opfers (DH 1740). In der selbstlosen und selbstverlustigen Hingabe an den himmlischen Vater in eucharistischer Vereinigung mit Christus macht Gott im Heiligen Geist den Menschen in, mit und durch die Teilhabe am auferstandenen Christus dem Menschen eine Ewigkeit lang zum Geschenk. Was wie Verlust aussieht, ist in Wirklichkeit ewig begnadeter Gewinn.