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Der Styracosaurier

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Heiß brannte die Sonne auf die Ebene. In der Mittagshitze schien auch der Sand zu glühen. Und Schatten gab es kaum. Zum Ausbrüten der tief im Sand vergrabenen Eier aber war es ein idealer Platz.

Für die Horndinosaurier jedoch wurde es allmählich immer schwieriger, in der Nähe noch ausreichend Nahrung zu finden. Sie brauchten ungeheure Mengen an Grünzeug. Und inzwischen hatten sie im Umkreis der Gelege nahezu alles Verwertbare abgeweidet. Unbeaufsichtigt aber durften sie ihre Brut nicht lassen.

Mißmutig zerrte Trigan an den Resten eines zertrampelten Strauchs. Seit Tagen wurde er kaum noch satt. Auch die Großen litten zunehmend unter Hunger. Schließlich fanden sie einen Ausweg.

Kurz nach Mittag bildete sich um Trigans Mutter eine größere Gruppe und nahm die Jungtiere in die Mitte. Nur eine kleinere Gruppe von erwachsenen Weibchen blieb bei den Gelegen zurück als Wache; für sie würde der restliche Pflanzenwuchs ausreichen.

Mit knurrendem Magen trottete Trigan zwischen den Großen durch den heißen Sand. Und jetzt schienen sie es eilig zu haben. Trotz der Hitze stapften sie in scharfem Tempo auf die ferne Schattenlinie des Uferwaldes zu. Der Hunger beschleunigte ihre Schritte.

Als der Bewuchs wieder dichter wurde, zwischen Grasinseln und Buschgruppen einzelne Bäume aufragten, stürzten sie sich gierig auf das frische Grün. Die geschlossene Gruppe löste sich auf, verteilte sich zwischen den Gewächsen.

Trigan verschnaufte erst mal im Schatten einiger Platanen. An die Blätter der hochwüchsigen Bäume kam er nicht heran. Er suchte niedrigere Pflanzen, die er bequem abweiden konnte. Und Tussan, der das gleiche suchte, stapfte geräuschvoll hinter ihm her.

So gelangten die beiden allmählich etwas abseits der weidenden Großen. Und hier fanden sie an jungen Palmen und breitfächerigem Farn genügend schmackhaftes Grün, um ihren Hunger zu stillen.

Dabei achtete Trigan kaum auf seine Umgebung. Immer tiefer fraß er sich durch das Pflanzendickicht und hinterließ eine schmale Gasse aus niedergetretenen Stengeln.

Längst hatte Tussan sich seitwärts eine andere Gasse gebahnt, war darin verschwunden. Nur ein Rascheln verriet, daß sich noch jemand in der Nähe befand.

Gerade schnitt Trigan mit seinem scharfrandigen Schnabelmaul den Fächer eines Palmfarns ab, da hörte er unweit vor sich ein stampfendes Geräusch. Unbekümmert futterte er weiter, glaubte wohl, es seien Tussans Schritte. Doch er irrte sich.

Mit einemmal wurde das Dickicht vor ihm raschelnd auseinandergebogen. Dazwischen tauchte ein riesiger Kopf auf, über zwei Meter lang und eineinhalb Meter breit. Auf den ersten Blick wirkte er ähnlich wie der Schädel eines Triceratops. Auch er trug ein halbmeterlanges Nasenhorn, doch fehlten ihm die beiden Hörner über den Augen.

Erst als auch sein Nacken zwischen dem Grün sichtbar wurde, sah Trigan seinen mit langen starken Stacheln bewehrten Knochenkragen. So ein Tier hatte Trigan noch nie gesehen in seinem kurzen Leben. Und er erschrak vor dem furchterregenden Anblick.

Aber das riesige, fremdartige Tier verhielt sich friedlich. Es war ein Styracosaurier, ein naher Verwandter aus der Gruppe der Ceratopsier und ebenfalls ein Pflanzenfresser. Aber das wußte Trigan noch nicht.

Vor Schreck wie gelähmt, starrte er auf den mächtigen hörnerstarrenden Kopf. Dagegen kam er sich ganz winzig vor. Und zum Ausweichen war es zu spät. Vorsichtig begann er, sich langsam rückwärts zu schieben.

Doch der riesige Styracosaurier folgte ihm nicht. Gleichmütig betrachtete er den verängstigten Trigan und schnappte nach einem seitlich hochragenden Palmfarn.

Verdutzt blieb Trigan stehen. Jetzt begriff er, daß ihm von diesem gewaltigen Saurier keine Gefahr drohte; der begnügte sich mit den schmackhaften Pflanzen und futterte gemächlich weiter.

Trotzdem blieb Trigan die Nähe des fremden Ceratopsiers unheimlich. Ziemlich hastig wandte er sich um und rannte in seiner Gasse zurück.

Nur sehr weit kam er nicht. Schon nach ein paar Metern raschelte es plötzlich dicht neben ihm, wogten Halme und Zweige von rascher Bewegung. Zwischen dem Grün stapfte jemand auf ihn zu. Und dann tauchte erneut eine hornbewehrte Gestalt auf, allerdings viel kleiner als der fremdartige Saurier.

Diesmal aber war es wirklich nur Tussan, der sich einen anderen Rückweg suchte. Erleichtert blickten die beiden Kleinen sich an. Und gemeinsam liefen sie durch das lichter werdende Gesträuch zurück zu ihrer Herde.

Trigan, der Dreihornsaurier

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