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„Ich könnte Dir jetzt lang und breit meinen Lebenslauf erzählen, von meiner Geburt und meiner Kindheit im Reservat, von der Verachtung durch den »Weißen Mann« und meinem ewigen Kampf gegen die Diskriminierung durch die »Bleichgesichter«.

Aber das tut hier wenig zur Sache. Ich erzähle Dir nur das, was Du wissen musst. Wenn Du mehr willst, musst Du selber nachlesen. Bücher über das Volk der Diné und deren Leben und Leiden gibt es allemal.

Ja, ich bin ein Sohn des Volkes der Diné - Du würdest wahrscheinlich Navajo Indianer dazu sagen. Das Tipi meiner Eltern stand am Little Colorado River.

Für eine »Rothaut« gab es in der Zeit nach dem großen Krieg keine Arbeit. Also ging ich mit sechzehn zu den «Eisenmännern» nach Las Vegas - die Stahlgerüste für Hochhäuser bauen. Nach zwei Jahren war ich wieder bei meinem Stamm und hing im Reservat ab. Mit Zwanzig hatte ich immer noch keinen Job. Draußen leben oder im Reservat zum Säufer werden - mehr Optionen hatte ich nicht. Also verließ ich meinen Stamm und meldete mich freiwillig bei der Army.

Meine Ausbildung machte ich im »Recruit Training Depot« San Diego, California. Ende Siebenundfünfzig wurde ich auf die USS Midway CV41 versetzt, mit der ich dann auf dem Pazifik rum schipperte. Pearl Harbor, Straße von Formosa und Taiwan - mit Atomwaffen an Bord war das während des Taiwan-Konflikts eine brandheiße Kiste. Erst Anfang Neunundfünfzig betrat ich wieder amerikanischen Boden.

Mit den Jahren hatte ich an der geordneten Welt des Militärs meine Freude gefunden und da ich mit meinem Stamm gebrochen hatte und auch sonst keine Bindungen mehr gab, meldete ich mich noch im selben Jahr zu den Special Forces. Neben dem allgemeinen Drill bei der »1st Special Forces Training Group« bekam ich noch eine Schieß-Ausbildung an einer modifizierten Remington 700 P verpasst. Ich trainierte hart - zweitausend Schuss die Woche, alles Lagen, alle Distanzen.

Ende Einundsechzig ging es dann mit der Fünften das erste Mal nach Vietnam - bewaffnete Aufklärung.

Wegen meiner hohen bestätigten Trefferquote war ich bald der Mann für besonders heikle Angelegenheiten. Im Frühjahr Dreiundsechzig kam ich dann zur 78th Special Operations Unit nach Berlin. Vierundsechzig in Laos, Fünfundsechzig in die DomRep, Sechsundsechzig und Siebenundsechzig Bolivien und immer wieder zu geheimen Operationen nach Vietnam und Kambodscha.

Irgendeiner hat mal in meine Akte geschrieben: seine Motivation ist der Dienst am Vaterland. Während einer Mission wurde verwundet und dann ausgemustert. Nach meiner Genesung bin ich dann nach Deutschland gegangen und in Berlin geblieben.“

Hawkeye griff nach seiner Kaffeetasse und nahm einen kräftigen Schluck bevor er weiter sprach.

„Ist alles dokumentiert und die Akten lagern vermutlich ganz unten in den geheimsten der geheimen Archive.

Top Secret - höchste Geheimhaltungsstufe und ich nehme an, dass in meinen Akten mehr Zeilen geschwärzt als lesbar sind. Ich weiß nicht mal, ob sie inzwischen nicht gar Teile der Akten vernichtet haben.

»Ein Amerikaner in Berlin isst einen Amerikaner«. Er fing an zu lachen und sein Lachen ging nach wenigen Sekunden in einen heftigen Hustenanfall über. Nachdem sich der Husten gelegt hat, trank er einen Schluck Wasser.

„Als ich Dreiundsechzig das erste Mal nach Berlin kam, waren trotz der regen Bautätigkeit immer noch die Spuren des Kriegs zu sehen und die Stadt durch eine trostlose Mauer zerschnitten. Begeistert war ich von dem Pragmatismus, mit dem sich die Berliner mit der Situation arrangierten und das Beste daraus machten. Der Winter war vorbei, die Tage wurden länger und die Sonne war schon ziemlich kräftig.

Ich sprach damals nur wenige Brocken Deutsch. Gerade so viel, dass ich mir ein Bier und eine Bulette bestellen konnte.“

Er winkte der Kellnerin und bat sie um die Speisekarte.

Jens Mander befürchtete, dass durch Zwischenfragen sein Gegenüber den Gesprächsfaden verlieren könnte, deshalb wartete er geduldig darauf, dass er sein Schweigen beenden würde.

Hawkeye bestellte aus der Karte ein Filetsteak mit einer Folienkartoffel und Speckbohnen; Jens entschied sich für einen Salatteller mit Putenbruststreifen. Während die beiden auf ihr Essen warteten und auch während des Essens sprachen sie kein Wort miteinander. Mit einem Anflug von Gereiztheit schickte Hawkeye die Kellnerin weg, als sie die weiteren Genüsse des Hauses anbieten wollte.

„Ich weiß, dass Du Raucher bist und von mir aus kannst Du Dir eine Deiner heiß geliebten Zigarillos anzünden. Ich darf zwar nicht mehr, aber ich rieche es immer noch gern“, beendete Hawkeye das Schweigen.

Während Jens sich eine Biddies anzündete, zog Hawkeye aus seiner Hosentasche ein Fläschchen, öffnete es, setzte es an seine Lippen und kippte den Inhalt in seinen Mund.

„Sorry, mein Freund. Das war meine Mittagsration an Tabletten.“

Er schluckte zweimal und schickte dann einen großen Schluck Wasser hinterher. „Die Quacksalber sind zwar der Meinung, dass die Tabletten vor dem Essen eingenommen werden sollten, aber da gehen sie mir auf den Magen …“

Hawkeye lehnte sich in seinen Stuhl und begann wieder mit seiner Geschichte.

„Da war ich also in Berlin - in der geteilten Stadt. Es war Frühling und ich war bester Laune. Mein Marschbefehl enthielt keine besonderen Instruktionen - nur wann und wo ich mich zu melden hätte - Turner Barracks am Hüttenweg. Merkwürdig war nur, dass ich ohne meine Ausrüstung in Marsch gesetzt wurde.

Ich war schon fast vier Wochen in Berlin, bis ich in den Situation-Room des Clay Headquarters in der Clayallee in Dahlem, zitiert wurde. Als ich den Raum betrat, waren zwei Zivilisten und mein Commander anwesend.

Die Besprechung begann mit der Vorstellungsrunde. Der eine war ein Bundesmarshall, seinen Namen habe ich vergessen. Der andere Zivilist, der aussah, als hätte man ihn vom Golfplatz geholt, hielt sich abseits und hüllte sich in ein bedeutungsvolles Schweigen. Dann kamen die üblichen Belehrungen zur Einleitung: dass nichts vom dem, was besprochen werde, den Raum verlassen dürfe und diese Besprechung eigentlich nie stattgefunden habe. Keine Notizen, keine Bandaufzeichnungen, alles nur Face-to-Face.

Da ich in der Vergangenheit schon mehrfach für geheimste Spezialeinsätze instruiert wurde, war mir das nichts Neues.

Außer dass diesmal der »United States Marshals Service« beteiligt war. Das und der »Golfspieler« machten mich schon stutzig - aber nicht besonders.“

Hawkeye fügte wieder eine Pause an und winkte die Kellnerin an den Tisch. „Ein Bier“. Jens bestellte sich eine große Fassbrause.

Mit seiner Erzählung fuhr er erst fort, als die Getränke vor ihnen auf dem Tisch standen.

„Um es kurz zu machen - ich wurde informiert, dass der US Präsident in den nächsten Tagen Deutschland besuchen würde und eine Station dieser Reise Berlin sei. Für den Schutz des Präsidenten seien zwar der »United States Marshals Service« zuständig, aber an besonders exponierte Stellen wären noch Spezialkräfte des »Airborne Command« postiert. Zwei Teams und ich würden den Rudolf-Wilde-Platz sichern.

Mein Team würde aus einem »Spotter« und einem »Coordinator« bestehen. Wir würden unabhängig von der Berliner Polizei, dem Berliner Staatsschutz, dem Bundeskriminalamt und der Sicherungsgruppe Bonn agieren.

Der »Golfspieler« hatte mich während der ganzen Zeit schweigend gemustert.

Erst, nachdem der Commander und der Marshal ihre Ausführungen abgeschlossen hatten, verlangte er mit mir alleine zu sprechen und nachdem die Türe schon einige Minuten geschlossen war, begann er mit seiner Rede.

»Sergeant Major, um es kurz zu machen. Wir haben Erkenntnisse, dass der Präsident während des Aufenthalts in Berlin Ziel eines Anschlags werden könnte. Wir vermuten drei Attentäter und glauben, dass der Angriff auf den Präsidenten am Rathaus Schöneberg erfolgen könnte«

Er sah mich bedeutungsvoll an.

»Den Hitman1 und seine Schussposition konnten wir noch nicht identifizieren; ein Attentäter könnte auf der Pressetribüne sein. Einen Angriff von der Pressebühne halten wir für eher unwahrscheinlich. Wenn wir uns aber irren, ist es Ihre Aufgabe sich um den Mann zu kümmern; Ihr Auftrag: schalten Sie ihn aus. Der Koordinator wird zu gegebener Zeit ihr Ziel markieren«

Ich hatte bis dahin schon einige heikle Aufträge erledigt, aber das war sehr seltsam - einen Killer zu liquidieren gehörte ja zu meinem Job, aber der Killer wurde in einer Menschenmenge vermutet. Das bedeutete unter Umständen Kollateralschäden.

Aber beim »Airborne Command« werden Befehle nicht hinterfragt; lautet der Befehl »spring« fragt man nicht »ob« sondern nur »wie weit«.“

Er unterbrach mit einem bitter klingenden Lachen.

„Zwei Tage nach dem Briefing traf mein Beobachter (Spotter) ein. Auf dem Schießplatz »Keerans Range« im Grunewald in der Kronprinzessinnenallee stimmten wir unsere Ausrüstung ab. Ich hatte ein »Savage 10FPXP-LEA« Scharfschützengewehr, ein Zielfernrohr und .308 Winchester Spezialmunition erhalten. Ich machte einige Shot‘s.

Am frühen Morgen des sechsundzwanzigsten Juni bezogen wir unseren Posten in einer Wohnung. Aus einem der Fenster, von dem wir den Blick auf das Rathausportal und die aufgebaute Pressetribüne hatten, entfernten wir die Glasscheibe. Kurz nach uns traf auch der Koordinator ein - ein schmalbrüstiger Latino. Nicht dass ich was gegen Latinos hätte, aber der war ein »slimeball«, ein richtiger Kotzbrocken. Nicht nur, dass er uns ständig erklärte wie wir unser Business zu erledigen hätten, er wäre am liebsten jedem Rock nachgelaufen, den er mit seinem Fernglas ausmachen konnte.

Kurz vor Eins kam dann JFK um die Ecke gefahren, hielt seine Rede und verschwand im Rathaus und um Drei war der Spuk vorbei. Aber es war nichts passiert, keine Auffälligkeiten, kein Attentat - nichts.

Um Vier zogen wir ab, ohne dass wir aktiv werden mussten.

Eine Woche später hatte ich meinen Marschbefehl, kehrte Berlin den Rücken und setze mein bisheriges Leben fort. Mit meinem »Spotter« war ich nochmals im Kambodscha in einem Einsatz mit neun bestätigten Hit‘s. Den Latino habe ich nie wieder getroffen.“

Jens wollte gerade anfangen seine aufgestauten Fragen zu stellen, aber Hawkeye gab ihm keine Chance.

„Das was ich Dir bisher erzählt habe, mein Freund, wäre alles ohne große Bedeutung, wenn es da nicht noch zwei Vorfälle gegeben hätte.

Der Erste - der Präsident wurde einige Monate später tatsächlich ermordet und der Attentäter später liquidiert. Und dann dieser Zettel.“

Während er die letzten Worte sprach, hatte er ein altes, vergilbtes und zerknittertes Stück Papier aus seiner Brieftasche gezogen und Jens zugeschoben.

Jens nahm es in die Hand und versuchte die Schrift zu entziffern, aber es waren nur aneinander gereihte Buchstaben und diakritische Zeichen.

„Sorry, das versteh ich nicht“, sagte Jens und gab ihm den Zettel wieder zurück. „Das könnte alles Mögliche heißen oder auch nur die Kritzelei eines Kindes sein.“

„Das ist Diné Bizaard - meine Muttersprache und das ist Navajo-Code.“ Er grinste Jens an. „Du kennst doch die Code-Talker, die im letzten Krieg die geheimen Nachrichten übermittelt haben und deren Code nie entschlüsselt werden konnte?“

Jens nickte.

„Ende letzten Jahres musste ich mal wieder zu einer stationären Behandlung ins Benjamin Franklin. Wenn sie mir die Medikamente infundieren und ich dabei bei Verstand bleibe, nutze ich die Zeit zum Lesen. Ich hatte mir diesmal in der Luther-Straße ein paar antiquarische Bücher besorgt. Eines der Bücher hatte den Titel »700 Jahre Schöneberg«. Auf der Innenseite fand ich die handschriftliche Widmung des Autors in der er sich bei einer Dame für die Unterstützung bei der Entstehung des Buchs bedankte.

Und dann fand ich diesen Zettel mit dem Text

NAZ-TSAID BE-TKAH TKELE-CHO-G TSA-E-DONIN-EE BA-AH-NE-DI-TININ und zwei Ausschnitte2 3 aus einer Berliner Tageszeitung.

Da ich bereits am nächsten Tag in die Klinik musste, legte ich den Zettel und die Zeitungsartikel zuerst mal zu den Dokumenten in meinem Safe um mich nach dem Krankenhausaufenthalt damit zu beschäftigen.“

Jens merkte, dass Hawkeye immer hektischer wurde und die Luft seiner Lunge eigentlich schon vor dem Satzende verbraucht war.

„Zehn Tage später wurde ich aus dem Benjamin Franklin entlassen. Dieses Mal ging es mir besonders dreckig und so dauerte es nochmals fast zwei Wochen, bis ich wieder auf die Beine kam.

Mein Plan um das Rätsel zu lösen war ganz einfach - ich wollte die Lebensgeschichte des Buchs zurückverfolgen.

Aber das ging nicht so einfach, wie ich mir das vorstellte. Der Buchhändler konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie das Buch in seinen Besitz kam und meinte nur dass er es vermutlich von einem professionellen Wohnungsauflöser zum Kilopreis gekauft habe. Meine Nachforschungen brachten mich keinen Schritt weiter und alle meine Versuche über den Besitzer oder die Besitzerin des Buches was rauszukriegen endete in Sackgassen.

Mit der Notiz kam ich auch nicht weiter. Ich spreche zwar noch die Sprache meiner Ahnen und konnte den Text entziffern, aber da ich den WortCode nicht kannte, ergab die Inschrift keinen Sinn.“

Hawkeye unterbrach seine Erzählung wieder für mehrere Minuten.

„Ende Januar flog ich dann in die Staaten. Ich hatte Karten für den Superbowl in Indianapolis. Der Rückflug nach Berlin war für eine Woche nach dem Spiel gebucht. Also blieb mir Zeit für einige Recherchen und um ein paar alte Verbindungen wieder aufzuwärmen.

Ich wollte Jack Elder überprüfen, aber irgendwie lief ich immer gegen eine Wand; kein Wort, keine Info, nur bedauerndes Achselzucken. Da es in den Sechziger Jahren auch nicht viele Zeitungen in den Staaten gab, die ihre Journalisten nach Deutschland schickten, waren die wenigen ganz schnell angerufen. Aber keiner kannte einen Jack Elder. Einen Zwischenstopp in New York nutzte ich, um dem Archiv der New York Times einen Besuch abzustatten. Aber auch hier konnte ich keine Informationen ernten. Die Nachfrage bei der »American Writer‘s Association« war ebenfalls ein Fehlschlag.“

Er machte eine Pause. Seine lebhaften Augen waren ruhig geworden und Jens hatte das Gefühl, als würde seine Lebensenergie verpuffen.

Sie waren jetzt an dem Punkt gekommen, an dem Jens seinen Rucksack voll Fragen los werden musste und mit der wichtigsten wollte er gleich anfangen.

„Deine Geschichte klingt ja sehr interessant und spannend, aber was steht auf dem Zettel und warum erzählst Du mir das alles? Wir kennen uns doch gar nicht.“

„Das mag schon so sein“, erwiderte Hawkeye. „Du kennst mich nicht, aber wir haben einen gemeinsamen Bekannten.“

„Germut Kärmeren", fügte er einen Atemzug später noch hinzu.

Jens war eine fatale Sekunde sprachlos, als er den Namen hörte. Plötzlich spürte er dieses Kribbeln auf seiner Kopfhaut und ein Ziehen in der Magengrube.

Mit Germut Kärmeren verband Jens nicht nur eine verwandtschaftliche Beziehung. Germut war auf eine markante Weise auch für sein jahrelanges Doppelleben im Dunstkreis einer Schattenwelt verantwortlich.

„Das ist nicht Dein ernst - oder? Germut, der Name ist aber nicht unbedingt eine Empfehlung“, erwiderte Jens Mander mürrisch.

„Er hatte mir gesagt, dass Du nicht mit einem »Heureka« sondern eher mit Ablehnung reagieren würdest.

Ich weiß nicht, was zwischen euch beiden vorgefallen ist und es interessiert mich auch nicht. Das ist euer Krieg und nicht meiner. Er hat aber Deine Recherchen und Deine Fähigkeit gelobt, in ein Thema einzutauchen und es umfassend analysieren zu können.

Er hat mir auch keine Grüße an Dich aufgetragen - von einem «der soll zum Teufel gehen» und einem »son of a bitch« abgesehen.“

Hawkeye gab mit einer Pause Jens die Möglichkeit einer Erwiderung, doch Jens hatte beschlossen, das Gesagte nicht weiter zu kommentieren oder neue Informationen preiszugeben.

„Auch wenn es Dich nicht interessiert, Einundneunzig hatten wir eine gemeinsame Operation durchgeführt. Heute lebt Germut in Florida und trotz seiner sechsundsiebzig Jahre ist er immer noch als Seniorberater für Blackwater aktiv. “

Mit einem „in welcher Zeit leben wir denn?“ sah Jens auf seine Armbanduhr, und stellte fest, dass sie seit knapp drei Stunden am Tisch saßen.

Hawkeye steckte seine Zettel wieder in seine Brieftasche, winkte die Kellnerin an den Tisch und bat um die Rechnung.

„Ich muss jetzt gehen“, meinte Hawkeye. „Mir geht es nicht besonders gut und wenn meine Krankenschwester kommt und ich nicht da bin, dann macht sie wieder Terror.“

Er stand auf, nachdem er die Rechnung beglichen hatte.

„Eine Frage hätte ich dann doch noch.“ Hawkeye blieb stehen und wandte sich wieder dem Tisch zu. „Warum ich? Warum hast Du mir das alles erzählt und was steht auf dem merkwürdigen Zettel?“

„Es bedarf zwei Sachen um diesen Job zu erledigen: Eier und Integrität. Und beides hast Du.“

Noch bevor Jens Mander ihn fragen konnte, wie es denn jetzt weiter gehe, kam er ihm mit seiner Antwort zuvor.

„Ich werde morgen Abend um sechs wieder auf der Bank sitzen und auf Dich warten. Wenn Du kommst, werde ich wissen ob Du meine Frage verstanden hast und wie Deine Antwort aussieht.“

Mit diesen Worten trat er zwischen zwei geparkten Autos auf die Straße und noch bevor Jens protestieren konnte, stieg er in einen schwarzen Volvo. Jens Mander konnte gerade noch das amerikanische Kennzeichen »Nevada Hawkeye 1« erkennen, dann war der Wagen um die Ecke Richtung RIAS - Deutschlandradio verschwunden.

Nicht einmal eine Minute später klingelte Jens Manders iPhone. Jens nahm das Gespräch an und meldete sich mit „Ja, bitte.“

„Auf dem Zettel steht, dass Kennedy getötet werden soll.“

Bankgeheimnis

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