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Denkanstoß

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Zu allererst möchte ich Sie bitten, sich entspannt hinzusetzen – keine Angst, ich werde Sie nicht hypnotisieren.

Um Ihnen etwas beweisen zu können, müssen Sie nun bitte folgende Dinge tun; zuerst sollten Sie das Buch bzw. E-Book vor sich hinlegen oder es in die linke Hand nehmen. Bis hierhin müssten Sie mir problemlos folgen können – zumindest dann, wenn Sie den Absatz bis hierhin gelesen haben, nun starten wir:

Bewegen Sie Ihr rechtes Bein im Kreis (im Uhrzeigersinn, also nach rechts) – immer weiterdrehen, immer weiter. Also, während sich nun Ihr rechter Fuß bzw. Ihr Bein im Uhrzeigersinn dreht, zeichnen Sie bitte mit der rechten Hand eine „6“ in die Luft – na, in welche Richtung dreht sich plötzlich Ihr Bein? Keine Magie, keine Tricks (Linkshänder können es auch mit dem linken Bein & dem linken Arm versuchen). Wir können dadurch eines deutlich in Erfahrung bringen: Ihr Gehirn reagiert auf Ihren Körper und im Umkehrschluss reagiert Ihr Körper zugleich auf Ihren Verstand. Der Körper reagiert zumal mit einer Eigendynamik, die anfangs nicht bewusst gesteuert werden kann. Das kommt übrigens auch bei starken Gefühlen, wie zum Beispiel bei Wut oder Freude vor. Es gibt hunderte ähnliche- oder vergleichbare Methoden, die uns verdeutlichen, wo die anfänglichen Grenzen unseres Verstandes gesetzt sind. Unser Gehirn sucht sich den einfachsten Weg, ähnlich wie Wasser nehmen unsere Gedankengänge verschiedene Formen an, um sich den Gegebenheiten erleichtert anpassen zu können. Es lernt Mechanismen zu erkennen und dadurch schlussfolgert unser Gehirn. Dennoch ist es möglich, den Fuß bzw. das Bein im Kreis zu bewegen und eine 6 in die Luft zu zeichnen, nämlich durch Training, einzig allein durch wiederholendes und zielstrebiges Training, erlernt unser Gehirn instinktiv das Richtige bzw. das Erlernte auf Befehl abzurufen und umzusetzen. Ähnlich ist es mit der Spielsucht: dem Spielen endgültig zu entsagen, klingt anfangs äußerst einfach. Doch ein gefühltes „ich möchte spielen“ zu unterdrücken und gleichzeitig mit einem „ich spiele nicht“ zu handeln, lässt im Gehirn extremen Stress entstehen und da sich unser Gehirn dem Belohnungssystem untergeordnet hat, erkennt es keinen Mechanismus, der das Spielen automatisch verhindern würde. Das bedeutet, unser Gehirn wählt von Anfang an den einfachsten Weg und signalisiert „spiel endlich, spiel doch, nur noch einmal, komm schon“, nur um dem Stress entfliehen zu können, indem es alte Mechanismen abruft.

Diesen fehlgeleiteten Mechanismus müssen wir durch Training in eine andere Bahn lenken. Das ist alles, mehr geschieht nicht und mehr muss nicht vollbracht werden.

Antispieler: Extended Version

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