Читать книгу Matti, mein Montags-Hund - Maike Fuhrmann - Страница 10

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6. Kapitel

01.03.2020, es war so weit. Da unser Vorhaben, noch eine Woche zu warten, komplett scheiterte – ich weiß gar nicht mehr, an wem das lag – und ich spontan zwei Wochen Urlaub bekam (ein Hoch auf Tobias) holten wir Matti endlich ab. Es waren immerhin schon über 24 Stunden, die ich warten musste.

Bevor wir bei Karlene ankamen, machten wir noch einen Abstecher zu einer netten Dame, die Halsbänder auf Wunsch bestickte.

Wir hatten ein Halsband in einem schönen Hellgrün mit seinem Namen und meiner Handynummer in Auftrag gegeben. Spätestens jetzt war klar, dass er seinen Namen behalten würde. Es passte wie angegossen.

Bevor wir uns auf den Weg nach Hause machten, wurde noch der Papierkram erledigt. Wir erhielten alle seine Unterlagen und Karlene ihre Schutzgebühr, die sie für jeden Hund aus eigener Tasche erst mal auslegt, damit die Hunde nach Deutschland einreisen können. Karlene wies uns noch mal darauf hin, dass wir sie bei Fragen jederzeit kontaktieren könnten und wenn sich rausstellen sollte, dass wir, aus welchem Grund auch immer, doch nicht zusammenpassten, wir ihn jederzeit zurückgeben könnten. Hauptsache, wir würden ihn nicht einfach weitergeben. Mit diesen Worten gestärkt fuhren wir nach Hause.

Matti saß die ganze Autofahrt mit mir hinten auf meinem Schoß und pupste vor lauter Nervosität. Als wir ankamen, war ich aufgeregter als der Hund. Sein erster Gang in das dritte Obergeschoss wurde direkt per Video festgehalten, genauso wie sein erster Streifzug durch unsere Wohnung. Klar war er etwas angespannt, immerhin war er gerade erst in Deutschland angekommen und musste jetzt schon ein zweites, wenn auch letztes Heim kennenlernen. Er machte das klasse und wir ließen ihn erst mal ganz in Ruhe ankommen und kuschelten sehr lange und ausgiebig mit ihm. Natürlich gab es auch direkt Leckerlis. Er sollte ja wissen, dass er jetzt bei coolen Leuten wohnte. Leider nahm er diese nur zögerlich an, was, im Nachhinein betrachtet, natürlich an seiner Unsicherheit lag.

Nachdem Matti sich ein paar Stunden die Wohnung angesehen und sich den Bauch hatte kraulen lassen, machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Spaziergang durch seine neue Hood. Es war sofort klar, dass Matti ein waschechter St. Paulianer war. Er liebte Menschen über alles und freute sich riesig, wenn ordentlich was los war.

Nun kam nicht nur Matti Anfang März 2020 nach Hamburg, sondern auch Corona. Ich denke, dass das für Matti ganz gut war. Denn auch wenn er Menschen und den Trubel vor unserer Haustür liebte, war es gar nicht so verkehrt, dass er erst mal die abgespeckte Variante kennenlernte. So konnte er sich langsam mit der Situation vertraut machen. Da Corona leider immer noch unter uns weilt, kennt Matti die Situation vor unserer Tür, wenn es mal kein Corona gibt, immer noch nicht zu hundert Prozent. Da mache ich mir aber keine Sorgen. Mehr Menschen bedeuten für ihn nur mehr Hände, die ihn kraulen.

Matti, mein Montags-Hund

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