Читать книгу Matti, mein Montags-Hund - Maike Fuhrmann - Страница 9
Оглавление5. Kapitel
Jetzt gab es für mich kein Halten mehr. Ende Februar 2020 sollte Matti kommen und auch wenn Karlene sagte, dass ich entspannt bleiben und nicht sofort die Wohnung umdekorieren sollte (hahaha, guter Witz), gab es so viel zu organisieren und zu lernen. Vor allem die Suche nach einem neuen Namen.
Der Name sagte uns nicht so richtig zu, denn Matti wird nicht englisch ausgesprochen, sondern richtig schön deutsch. Karlene erzählte uns, dass der Name Matti aus dem Finnischen komme und „Gottes Geschenk“ bedeute.
Da wir beide nicht gläubig sind, zog dieses Argument bei uns null. Also wurde die nächste Liste erstellt, die Namensliste. Leute, ich kann euch sagen, das war ein Spaß. Unser Favorit war Helmut. Jedes Mal, wenn wir den Namen sagten, kamen wir aus dem Kichern nicht mehr raus. Irgendwann wurde ich dann wieder ernst und sagte, dass er einfach nicht aussehe wie ein Helmut, es aber saulustig wäre, auf St. Pauli zu rufen: „Helmut, bei Fuß!“
Die Suche ging weiter. Ich spannte hierbei, und bei jedem anderen Schritt auch, meine liebe Kollegin Charlotte und natürlich auch Tobias mit ein. Ich glaube ja, dass ich den beiden ziemlich auf die Nerven gegangen bin und in der ganzen Zeit arbeitstechnisch nicht die größte Hilfe war. Aber ich glaube auch, dass sie es mir mittlerweile verziehen haben.
Hier mal ein paar Namen, die auf unserer Liste standen:
Theo, Kurt, Sam, Paul, Max, Rudi, Hank, Ben und viele, viele mehr. Aber keiner dieser Namen haute mich so richtig um. Ich begann schon Witze darüber zu machen, dass wir es am Ende garantiert bei Matti lassen würden und, was soll ich sagen, der Name des Buches spricht für sich.
Da wir mit dem Namen nicht richtig weiterkamen, legten wir das erst mal auf Eis, mit dem Argument, wenn wir ihn sähen, wüssten wir schon den richtigen Namen.
Nun musste die Wohnung umdekoriert werden. D. h. ich machte mich auf die Suche nach geeigneten Körbchen, Decken, Wassernäpfen und Spielzeug. Die Wohnung sah nach kurzer Zeit so aus, als würde hier schon ein Hund leben. Julian war etwas ratlos und vielleicht auch etwas verängstigt von meinem Wahn, weshalb er mir diesbezüglich voll und ganz das Feld überließ.
Am 28.02.2020 kam Matti in Hamburg an. Unser erster Besuch war für den 29.02.2020 geplant, damit er noch etwas Zeit zum Ankommen hatte. Vernünftig wie wir waren, na gut, eigentlich nur Julian, hatten wir vereinbart, dass wir uns Matti erst mal angucken und dann für ca. eine Woche regelmäßig zu Karlene fahren würden, um ihn besser kennenzulernen.
Als der Tag gekommen war, machten wir uns auf den Weg zu Karlene. Julian fuhr und ich drehte vor lauter Vorfreude durch. So weit, so gut.
Angekommen bei Karlene blickte uns neben den anderen geretteten Fellnasen ein kleiner, etwas unsicherer Matti mit seinen großen braunen Knopfaugen und seinem bräunlich-weißen Fell, sodass er fast aussah wie ein kleiner Fuchs, an, und ich war durch. Von mir aus hätten wir ihn einpacken und direkt wieder fahren können. Da Karlene da aber auch ein Wörtchen mitzureden hatte, machten wir erst mal alle zusammen einen Spaziergang. Karlene erzählte uns ein paar Dinge und sagte immer wieder: „Wenn wir ihn denn nehmen würden.“ Ich verstand das Wort „wenn“ überhaupt nicht. Nach einem langen Spaziergang im Wald fuhren wir alle zusammen in ein Tiergeschäft und kauften Leinen, noch mehr Körbchen und Decken, Futter, Zeckenzange und ich weiß nicht mehr, was alles. Unser Vorhaben, Matti noch eine Woche lang zu besuchen und uns langsam an unsere neue Rolle anzutasten, erledigte sich, als ich fragte, ob er denn jetzt mitdürfe. Da Karlene ihre Aufgabe sehr ernst nahm, wurden wir ohne Matti mit dem Satz nach Hause geschickt, dass wir noch eine Nacht drüber schlafen sollten. Als wir zu Hause ankamen, schrieb ich ihr direkt eine Nachricht und fragte, wann wir ihn denn morgen abholen könnten.